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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht
Autoren: Lisa J. Smith
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sich vor und pickte heftig auf das Papier, wobei sie auf zwei spezielle Punkte zu zielen schien.
    Und dann war der Vogel fort; er flatterte zuerst hoch in die Lüfte und glitt dann davon, bis er nur mehr ein winziger, schwarzer Fleck in der Sonne war.
    »Er hat unsere ganze Arbeit verdorben«, rief Bonnie, immer noch hinter Meredith' Rücken in Sicherheit.
    »Das denke ich nicht«, sagte Matt, der näher am Tisch stand.
    Als sie es wagten, vorzutreten und das Papier zu betrachten, hatte Bonnie das Gefühl, als habe sie jemand in eine Decke aus Eis gehüllt. Ihr Herz begann zu hämmern.
    So unmöglich es schien, die Spuren des heftigen Pickens waren ganz und gar rot, als hätte die Krähe ihren Schnabel in frisches Blut getaucht, um ihre Spuren zu färben. Und die roten Markierungen, überraschend zart, sahen genauso aus wie ein kunstvoller Buchstabe:

    D

    Und darunter:

    Elena gehört mir.

KAPITEL VIER

    Der unterschriebene Vertrag steckte sicher in Bonnies Handtasche, als sie vor der Pension vorführen, in der Stefano wieder Quartier genommen hatte. Sie hielten Ausschau nach Mrs Flowers, konnten sie aber wie gewöhnlich nicht finden. Also gingen sie die immer schmaler werdende Treppe mit dem abgetretenen Teppich und dem gesplitterten Geländer hinauf und riefen dabei laut Hallo.
    »Stefano! Elena! Wir sind es!«
    Die Tür am Ende der Treppe wurde geöffnet, und Stefano streckte den Kopf heraus. Er sah - irgendwie anders aus. »Glücklicher«, flüsterte Bonnie Meredith weise zu. »Ach ja?«
    »Natürlich.« Bonnie war schockiert. »Er hat Elena zurück.«
    »Ja, das stimmt. Und sie ist wahrscheinlich genauso, wie sie war, als sie einander kennenlernten, möchte ich wetten. - Du hast sie im Wald gesehen!« Meredith'
    Stimme war bedeutungsschwer.
    »Aber ... das ist... o nein! Sie ist wieder ein Mensch!«
    Matt blickte die Treppe hinunter und zischte: »Wollt ihr zwei wohl still sein? Sie werden uns hören.«
    Bonnie war verwirrt. Natürlich konnte Stefano sie hören, aber wenn man sich um das sorgte, was Stefano hörte, musste man sich auch um das sorgen, was man dachte - wenn auch nicht die eigentlichen Worte, so konnte Stefano doch stets den Sinn der Gedanken anderer wahrnehmen.
    »Jungs!«, fauchte Bonnie. »Ich meine, ich weiß, dass sie total notwendig sind, aber manchmal kapieren sie es einfach nicht.«
    »Warte nur, bis du die Männer richtig kennenlernst«, flüsterte Meredith, und Bonnie dachte an Alaric Saltzman, den Parapsychologen, mit dem Meredith mehr oder weniger verlobt war.
    »Ich könnte euch das eine oder andere erzählen«, fügte Caroline hinzu, während sie mit einem weltmüden Blick ihre langen, manikürten Nägel musterte.
    »Aber auch wenn Bonnie noch keinen Einzigen kennen würde - sie hat jede Menge Zeit, um zu lernen«, erwiderte Meredith mit entschiedener Mütterlichkeit.
    »Lasst uns reingehen.«
    »Setzt euch, setzt euch«, forderte Stefano sie auf, als sie eintraten, ganz der perfekte Gastgeber. Aber niemand konnte sich setzen. Aller Blicke waren auf Elena geheftet.
    Sie saß im Lotussitz vor dem einzigen offenen Fenster des Raums, und der frische Wind bauschte ihr weißes Nachthemd auf. Ihr Haar war wieder von einem echten Goldton, nicht von dem gefährlichen Weißgold, zu dem es geworden war, nachdem Stefano sie unbeabsichtigt in einen Vampir verwandelt hatte. Sie sah genauso aus wie in Bonnies Erinnerung.
    Nur dass sie einen Meter über dem Boden schwebte. Stefano sah, dass alle Elena mit offenem Mund angafften. »Es ist etwas, das sie nur manchmal tut«, bemerkte er beinahe entschuldigend. »Am Tag nach unserem Kampf ist sie aufgewacht und hat angefangen zu schweben. Ich denke, die Schwerkraft hat sie noch nicht ganz im Griff.«

    Er wandte sich wieder Elena zu. »Sieh mal, wer gekommen ist, um dich zu besuchen«, sagte er lockend.
    Elena tat wie geheißen. Ihre goldgesprenkelten, blauen Augen blickten neugierig, und sie lächelte, aber da war keine Spur von Wiedererkennen, als sie von einem Besucher zum anderen schaute.
    Bonnie hatte die Arme ausgestreckt.
    »Elena?«, sagte sie. »Ich bin es, Bonnie, erinnerst du dich? Ich war da, als du zurückkamst. Ich bin jedenfalls froh, dich zu sehen.«
    Stefano versuchte es noch einmal. »Elena, erinnerst du dich? Das sind deine Freunde, deine guten Freunde. Diese hochgewachsene, dunkelhaarige Schönheit ist Meredith, und diese feurige kleine Elfe ist Bonnie, und dieser typisch amerikanische Bursche ist Matt.«
    Etwas flackerte auf
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