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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht
Autoren: Lisa J. Smith
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Caroline brach ab und kramte hektisch in ihrer Handtasche, bis Stefano ihr eine Schachtel mit Papiertüchern hinhielt. Er hatte bereits die scharlachroten Flecken von Elenas Mund getupft. Caroline stürzte in das kleine Bad, das an Stefanos Dachbodenzimmer angrenzte, und schlug die Tür laut hinter sich zu.
    Bonnie und Meredith sahen einander an, atmeten gleichzeitig aus und zuckten vor Lachen. Bonnie legte eine blitzschnelle Imitation von Carolines Gesichtsausdruck und dem hektischen Abwischen ihres Mundes hin, bevor sie jemanden nachahmte, der händeweise Papiertücher benutzte. Meredith schüttelte missbilligend den Kopf, aber sie wurde ebenso wie Stefano und Matt von einem Wir-dürfen-nicht-lachen -Kicheranfall heimgesucht. Zum Großteil wurde dieser durch die abfallende Anspannung ausgelöst - sie hatten Elena lebend wiedergesehen, nach sechs langen Monaten ohne sie -, aber sie konnten nicht aufhören zu lachen.
    Oder zumindest konnten sie es nicht, bis eine Schachtel mit Papiertüchern aus dem Badezimmer gesegelt kam und Bonnie beinahe am Kopf traf. Da begriffen sie alle, dass die zugeschlagene Tür zurückgeprallt war und einen Spalt offen stand -
    und dass es im Badezimmer einen Spiegel gab. Bonnie fing Carolines Gesichtsausdruck im Spiegel auf und begegnete ihrem maßlos zornigen Blick.
    Jepp, Caroline hatte sie über sich lustig machen sehen.
    Die Tür schloss sich wieder - diesmal klang es so, als sei sie mit einem Tritt zugeschlagen worden. Bonnie zog den Kopf ein, verkrallte die Hände in ihren kurzen, rotblonden Locken und wünschte, der Boden würde sich auftun und sie verschlucken.
    »Ich werde mich entschuldigen«, sagte sie, nachdem sie scharf eingeatmet hatte.
    Sie versuchte, die Situation wie eine Erwachsene zu behandeln. Dann blickte sie auf und begriff, dass alle anderen sich mehr um Elena sorgten, die diese Zu-rückweisung offensichtlich aufgeregt hatte.
    Nur gut, dass wir Caroline dazu gebracht haben, den Schwur mit Blut zu unterzeichnen, ging es Bonnie durch den Kopf. Und es ist gut, dass du-weißt-schon-wer ebenfalls unterzeichnet hat. Wenn es etwas gab, worüber Damon Bescheid wusste, dann waren es Konsequenzen.
    Mit diesem Gedanken gesellte sie sich zu der Gruppe um Elena. Stefano versuchte, Elena festzuhalten; Elena versuchte, Caroline zu folgen; und Matt und Meredith halfen Stefano und erklärten Elena, dass es schon in Ordnung sei.
    Als Bonnie sich zu ihnen gesellte, gab Elena ihren Versuch auf, ins Badezimmer zu gelangen. Ihre Miene war bekümmert und in ihren blauen Augen schwammen Tränen. Elenas heitere Gelassenheit war durch Schmerz und Bedauern zerbrochen
    - und darunter fand sich eine überraschend tiefe Furcht. Bonnies Intuition meldete sich.
    Aber sie klopfte Elena auf den Ellbogen, den einzigen Teil von ihr, den sie erreichen konnte, und stimmte in den allgemeinen Chor ein: »Du wusstest nicht, dass sie sich so aufregen würde. Du hast sie nicht verletzt.«
    Kristallene Tränen rannen über Elenas Wangen und Stefano fing sie mit einem Papiertaschentuch auf, als sei jede Einzelne davon unendlich kostbar.
    »Sie denkt, Caroline sei verletzt«, sagte Stefano, »und sie macht sich Sorgen um sie - aus einem Grund, den ich nicht verstehe.«
    Bonnie begriff, dass Elena doch kommunizieren konnte - über eine Gedankenverbindung. »Ich habe es ebenfalls gespürt«, erwiderte sie. »Ihre Furcht.
    Aber sag ihr - ich meine, Elena -, dass ich verspreche, mich zu entschuldigen. Ich werde im Staub kriechen.«
    »Könnte sein, dass wir alle ein wenig kriechen müssen«, bemerkte Meredith.
    »Aber in der Zwischenzeit möchte ich dafür sorgen, dass dieser ›ahnungslose Engel‹ mich erkennt.«
    Mit einer ruhigen, weltgewandten Miene löste sie Elena aus Stefanos Armen, zog sie in ihre eigenen und küsste sie dann.
    Unglücklicherweise geschah dies zu demselben Zeitpunkt, als Caroline aus dem Bad stolziert kam. Die untere Hälfte ihres Gesichtes war blasser als die obere, da sie allen Make-ups beraubt worden war: Lippenstift, Bronzepuder, Rouge, das ganze Drum und Dran. Sie blieb wie angewurzelt stehen und riss die Augen auf.
    »Ich fasse es nicht«, rief sie schneidend. »Ihr tut es immer noch! Es ist ekel...«
    »Caroline.« Stefanos Stimme war eine Warnung.

    »Ich bin hergekommen, um Elena zu sehen.« Caroline - die schöne, anmutige Caroline mit den bronzefarbenen Gliedmaßen - rang die Hände, als stünde sie vor einer Katastrophe. »Die alte Elena. Und was sehe ich? Sie ist wie ein Baby
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