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Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht
Autoren: Lisa J. Smith
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die sie erbeben ließ. Eine Freude, die von ihr auf Stefan überging. Schließlich blickte sie in sein Gesicht. Es war völlig schutzlos. Die Wände, hinter denen er sich verborgen hatte, waren endlich verschwunden.
    Und was sie darin erkannte, machte sie schwach vor Glück.
    „Vertraust du mir?“ flüsterte er. Als sie schweigend nickte, griff er nach einem Gegenstand neben dem Bett. Es war sein Dolch.
    Elena betrachtete die Waffe ohne Furcht. Dann richtete sie den Blick wieder auf sein Gesicht. Er schaute ihr die ganze Zeit in die Augen, während er den Dolch aus seiner Hülle holte und sich am Halsansatz einen kleinen Schnitt zufügte. Elena starrte mit großen Augen auf das helle Blut, doch als er sie drängte, zu ihm zu kommen, versuchte sie nicht, dagegen anzukämpfen.
    Nachher hielt er sie eine lange Zeit einfach nur in den Armen, während draußen die Grillen zirpten. Schließlich rührte er sich.
    „Ich wünschte, du könntest hierbleiben“, flüsterte er. „Für immer hierbleiben. Aber das geht nicht.“ „Ich weiß“, antwortete sie genauso leise. Ihre Blicke sprachen ohne Worte. Es gab noch so viel zu sagen, so viele Gründe, zusammenzusein.
    „Morgen“, seufzte Elena. Dann lehnte sie sich an seine Schulter und flüsterte: „Was immer auch geschieht, Stefan. Ich werde bei dir bleiben. Sag mir, daß du mir glaubst.“ Seine Stimme wurde gedämpft durch ihr Haar. „Oh, Elena, ich glaube dir. Was immer auch geschieht, wir werden zusammenbleiben“, sagte er zärtlich.

15. KAPITEL
    Als Stefan Elena nach Hause gebracht hatte, ging er zum Wald.
    Er fuhr unter dem wolkenverhangenen Himmel die Old-Creek-Landstraße entlang zu dem Platz, wo er am ersten Schultag geparkt hatte. Er ließ das Auto stehen und ging auf genau dem gleichen Weg zu der Lichtung, auf der er die Krähe gesehen hatte. Sein Jagdinstinkt half ihm. Er erinnerte sich an die Form dieses Gebüschs und jener knorrigen Wurzel, bis er schließlich auf der offenen Fläche stand, die von uralten Eichen umgeben war.
    Hier. Von welkem, braunem Laub verdeckt, könnten sogar noch ein paar der Kaninchenknochen liegen. Stefan holte tief Luft, um ruhig zu werden und seine übersinnlichen Kräfte zu sammeln. Dann schickte er suchend seine Gedanken aus. Zum ersten Mal, seit er nach Fell's Church gekommen war, fühlte er den Hauch einer Antwort. Aber er war nur schwach, und Stefan konnte nicht erkennen, woher er kam. Er seufzte, drehte sich um und hielt wie erstarrt inne. Vor ihm stand Damon. Er hatte die Arme über der Brust gekreuzt und lehnte an einer Eiche. Es sah so aus, als hätte er dort schon Stunden gestanden.
    „So“, sagte Stefan ernst. „Es ist also wahr. Es ist lange her, Bruder.“ „Nicht so lange, wie du glaubst, Bruder.“ Stefan erkannte den sanften, spöttischen Klang der Stimme sofort wieder. „Ich habe über die Jahre hinweg deine Spur verfolgt“, fuhr Damon ruhig fort. Er wischte sich so lässig ein Stückchen Baumrinde von seiner Lederjacke, wie er früher seine Brokatmanschetten zurechtgezupft hatte. „Aber das weißt du ja nicht, oder? Nein, du kannst es nicht wissen. Deine Kräfte sind noch so schwach wie eh und je.“ „Sei vorsichtig, Damon“, sagte Stefan gefährlich ruhig. „Sei heute nacht vorsichtig. Ich bin nicht in der Stimmung, tolerant zu sein.“ „Mein Brüderchen fühlt sich auf die Zehen getreten. Nein, so etwas. Du bist wahrscheinlich wütend, weil ich in dein Gebiet gekommen bin.
    Aber ich wollte doch nur in deiner Nähe sein. Brüder sollten immer zusammenhalten.“ „Du hast heute nacht einen Menschen ermordet. Und ich sollte glauben, ich hätte es selbst getan!“
    einen Schritt auf ihn zu machte. „Ich bin heute auch nicht sehr tolerant. Schließlich hatte ich nur einen dürren Geschichtslehrer, während du ein hübsches Mädchen...“ Stefan explodierte vor Wut. „Laß Elena zufrieden“, zischte er so drohend, daß Damon unwillkürlich mit dem Gesicht zurückfuhr. „Halte dich von ihr fern, Damon. Ich weiß, daß du hinter ihr herspioniert und sie beobachtet hast. Aber damit ist jetzt Schluß. Wenn du dich ihr noch einmal näherst, wirst du es bitter bereuen.“
    „Du warst immer schon egoistisch. Das ist einer deiner Fehler.
    Nie wolltest du etwas mit mir teilen.“ Plötzlich erschien auf seinem Gesicht ein unwiderstehliches Lächeln. „Aber zum Glück ist unsere schöne Elena großzügig. Hat sie dir von unserer kleinen Romanze erzählt? Nun, als wir uns das erste Mal trafen, war sie
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