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Tage wie in einem Rausch

Tage wie in einem Rausch

Titel: Tage wie in einem Rausch
Autoren: Diana Hamilton
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angewiesen", sagte er energisch. "Und du solltest ihnen klarmachen, dass du nur zu deinen Bedingungen weiterschreiben wirst."
    Jed war auf ihrer Seite, ergriff Partei für sie, wie er es immer tun würde. Er würde immer versuchen, gemeinsam mit ihr alle Probleme zu lösen.
    Elena legte ihm die Arme um den Nacken. "Ich liebe dich!" sagte sie heftig.
    "He, glaubst du, ich wüsste das nicht? Deshalb bin ich hier, deshalb habe ich dich geheiratet." Lächelnd küsste er sie.
    Elena löste sich vorsichtig aus Jeds Umarmung, um ihn nicht zu wecken.
    Sie hatte nicht geschlafen, sondern unruhig die Stunden gezählt.
    Und nur die Tatsache, dass sie es für ihn tat, hatte sie davon abgehalten, ihm alles zu beichten.
    Jed schlief fest. Er hatte ja ein reines Gewissen. Morgen - oder inzwischen heute - würden sie nach Sevilla fahren.
    Beim Abendessen hatte er ihr erzählt, dass er den Architekten treffen wollender das jetzige Gebäude in eine der unauffälligeleganten Geschäftsstellen von Nolan's umwandeln sollte.
    "Ich möchte gern deine Meinung hören. Außerdem will ich dich bei mir haben. Ein Tag ohne dich ist verschwendete Zeit!" Seine Augen funkelten, als er sie ansah.
    "Denkst du, ich würde dich allein fahren lassen?" Elena lächelte ihm zu. Wenn sie in Sevilla waren, hatte Liam das Paket mit dem Geld längst abgeholt, und sie konnte ihn endlich aus ihren Gedanken verbannen und sich auf ihr wunderbares Leben mit Jed konzentrieren.
    Jetzt glitt sie behutsam aus dem Bett. Wahrscheinlich würde sie in Sevilla zu müde sein, um überhaupt etwas zu dem Treffen beitragen zu können. Nein - im Gegenteil, die Erleichterung, dass alles vorbei war, würde ihr neuen Elan verleihen.
    Im grauen Zwielicht schlüpfte sie in ihren Morgenmantel und spurte den weichen Stoff kühl auf ihrer nackten Haut.
    Sie wagte kaum zu atmen. Jed schlief weiter, und sie verließ leise das Zimmer.
    Es würde nicht lange dauern, das Päckchen draußen zu deponieren und wieder ins Bett zu schlüpfen. Und wenn Jed in dieser Zeit aufwachte, würde er annehmen, sie sei im Badezimmer.
    Absichtlich hatte sie ihre Handtasche auf der Arbeitsplatte in der Küche stehen gelassen, so dass sie sie auch im Dunkeln finden konnte.
    Als sie hastig danach griff, fiel die Pfeffermühle mit lautem Gepolter auf den gefliesten Boden. Sie hatte vergessen, dass sie direkt daneben stand.
    In Panik umklammerte Elena die Handtasche, doch als der Lärm verklang, hörte sie nur ihren eigenen lauten Herzschlag.
    Jed war nicht aufgewacht. Sie zog das Päckchen aus der Tasche und schlich zur Eingangstür. Jed hatte vorm Schlafengehen die Riegel vorgeschoben. Sie quietschten furchtbar, und sie hatte sie immer ölen wollen, fiel ihr jetzt ein.
    In Angstschweiß gebadet mühte sie sich mit der Tür ab, konnte sie endlich öffnen und trat in den kleinen Vorhof hinaus, der das Haus von der Straße trennte.
    Jetzt musste sie nur noch das Paket vor der Außentür ablegen. Im ersten Licht des Morgens stand sie auf der steinigen Straße, und als sie sich bückte, um das Päckchen zu deponieren, trat Liam plötzlich aus den Schatten.
    Sie presste sich die Hand vor den Mund, um einen Angstschrei zu unterdrücken, und ließ das Päckchen fallen. Warum wartete er hier auf sie? Sie wollte ihn nie wieder sehen, nie wieder mit ihm sprechen.
    Liam griff nach dem Paket und lächelte. "Danke, Süße. Du bist sehr vernünftig."
    Er sah besser aus als beim letzten Mal. Seine Kleidung wirkte neu, und ein Stück die Straße hinunter parkte ein bunter Pick-up. Hatte er ihn geliehen? Oder gestohlen? Es kümmerte Elena nicht. Sie wollte, dass Liam endlich ging.
    "Verschwinde", stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    "Erst wenn ich sicher bin, dass du mir keine Zeitungen unterschieben willst." Er öffnete das Päckchen, zog die neuen Scheine heraus und grinste höhnisch. "Die Summe wird ja wohl stimmen. Ich denke nicht, dass du so dumm bist, mich noch mal zu betrügen. Das wird fürs erste Mal reichen."
    "Es wird kein zweites Mal geben", erwiderte sie kalt und ruhig, obwohl sie ihn am liebsten angeschrien hätte. "Nimm es und geh, und sei dankbar, dass ich dich nicht ins Gefängnis gebracht habe!"
    Sie hörte, wie hinter ihr die Tür in der Mauer geöffnet wurde, und plötzlich durchflutete sie eine Welle der Erleichterung. Um Jeds willen hatte sie versucht, ihm diesen schmutzigen Handel zu verheimlichen, doch er war aufgewacht und ihr gefolgt. Und das bedeutete, dass sie ihn nun endlich nicht
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