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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)
Autoren: Lisa Jackson
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keiner von den Angestellten oder der Familie hatte sich blicken lassen. Es war unheimlich, das Foyer zu durchqueren und zu wissen, dass Wyatt und Khloe, für die der per Helikopter eingeflogene Notarzt nichts mehr hatte tun können, nie wieder einen Fuß in dieses Haus setzen würden, genauso wenig wie Dr. McPherson oder Jewel-Anne.
    Ein Geisterhaus,
dachte er. Seine Schritte hallten vom gefliesten Boden wider. Wenigstens schlug nicht auch noch die alte Standuhr.
    Er wusste selbst nicht, wonach er suchte, vermutlich würde er auch gar nichts finden, dennoch betrat er jedes einzelne Zimmer und schaute sich gründlich um. Zu guter Letzt stieg er sogar hinauf zu den Dienstbotenquartieren auf dem Dachboden und suchte das Zimmer auf, in dem Jewel-Anne den Digitalplayer versteckt hatte. Auch hier oben war es unheimlich mit all den leinenbedeckten Möbeln und dem gedämpften Licht, doch gleichgültig, wohin er sich wendete, er fand nichts von Interesse.
    Langsam schlenderte er zurück zum Treppenhaus und wollte den Dachboden gerade verlassen, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Er beugte sich vor und entdeckte die Hülle einer alten Elvis- CD , die hinter der Jalousie auf einer Fensterbank lag. Wahrscheinlich hatte das nichts zu bedeuten, trotzdem fragte er sich, wie sie hierherkam. Er zog sie hinter der Jalousie hervor und öffnete sie. Auch die CD war verkratzt und somit wertlos. Dern wollte sie gerade auf die Fensterbank zurücklegen, als sein Blick auf das Booklet mit Songtexten und Fotos von Elvis als jungem Mann fiel. Während er es durchblätterte, fiel plötzlich ein kleines Stück Papier heraus und flatterte auf den staubigen Fußboden.
    Als er sich bückte, um es aufzuheben, sah er, dass es sich um ein Foto handelte, um die Aufnahme eines etwa vierjährigen Jungen. Mit einem zaghaften Lächeln blickte er direkt in die Kamera. Auf der Rückseite entdeckte Dern in einer Schrift, die ihm bekannt vorkam, die simplen Worte:
Noah, vier Jahre alt.
    Das gab’s doch gar nicht! Fassungslos starrte er auf das Foto. Der Junge war am Leben! Avas Sohn lebte! Jewel-Anne, dieses Miststück, hatte es die ganze Zeit über gewusst und Ava mit deren Unwissenheit gequält.
    Doch wo war er?
    Die Aufnahme gehörte ganz offensichtlich Jewel-Anne, doch die Schrift … war es wirklich die von Avas Cousine? Nein, er hatte sie auf den Zetteln gesehen, die Demetria ihrem gelähmten Schützling hinterließ, wenn sie Neptune’s Gate verließ.
    Die Pflegerin. Sie wusste, wo der Junge steckte.
    Dern flog nahezu die Stufen hinunter, um Snyder anzurufen, damit die verlogene Pflegerin ausfindig gemacht wurde. Egal, was kommen mochte, Dern würde Avas Sohn finden, und nichts konnte ihn davon abhalten.
     
    »Mrs. Garrison?«, fragte eine sanfte Frauenstimme wie aus weiter Ferne. »Können Sie mich hören? Ava?«
    Eine Hand berührte ihre Schulter.
    Ava öffnete vorsichtig ein Auge, blickte in grelles Licht und schloss es schnell wieder.
    »Sie kommt zu sich.« Eine andere Stimme, männlich.
    »Mrs. Garrison? Wie fühlen Sie sich?« Wieder die Frau.
    Grauenhaft.
    »Können Sie mich hören? Ich bin Karen, Ihre Krankenschwester. Ava, sind Sie wach? Sie sind im Krankenhaus.«
    »Waaas?«, krächzte sie.
    »Ava? Gott sei Dank!«
    Sie blinzelte und sah Austin Dern an ihrem Bett stehen. Ihre Kehle fühlte sich an wie Schmirgelpapier, ihren Augen ging es nicht besser.
    »Was ist passiert? Wo …?« Bruchstückhaft kehrte die Erinnerung an jene schreckliche Nacht zurück.
    »Schscht.« Er küsste sie auf die Stirn und wollte sich gerade wieder aufrichten, als sie nach seinem Unterarm griff.
    »Sag mir, was los ist.« Dern warf der Krankenschwester, einer großen, hageren Frau mit krausem rotem Haar, einen fragenden Blick zu. Ava drückte ihre Finger in seinen Arm. »Jetzt.«
    Die Schwester nickte. »Sie sollten sich beeilen, die Polizei wartet schon darauf, mit ihr zu reden.«
    »In Ordnung.« Dern, der aussah, als sei er einmal durch die Hölle und wieder zurück gegangen, nahm Avas Hand. »Ich muss dir etwas zeigen.« Er griff in seine Tasche und zog das Foto eines etwa vierjährigen Jungen heraus, der scheu in die Kamera blickte.
    Sofort wusste sie, dass der Junge auf dem Bild Noah war. Sie blinzelte, biss sich auf die Unterlippe und kämpfte gegen die Tränen an.
    »Ich habe ihn gefunden. Es geht ihm gut. Er ist gesund und munter.«
    »Du hast ihn gefunden?«
Avas Augen füllten sich mit Tränen. Bestimmt hatte sie sich verhört, halluzinierte
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