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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)
Autoren: Lisa Jackson
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hinter ihr her.
    Khloe warf einen Blick über die Schulter.
    Vorsicht!,
wollte Ava rufen.
Sie hat ein Messer!
Doch noch während sie sich bemühte, die Worte über die Lippen zu bringen, erkannte sie ihren Retter. Ungläubig riss sie die Augen auf. Nein, nein, nein! Das konnte nicht sein!
    Doch ein Irrtum war ausgeschlossen: Es war Wyatt, der jetzt bei seiner Geliebten stehen blieb.
    Du halluzinierst! Das kann nicht sein. Wyatt ist tot, erstochen von Khloe. Sie hat doch selbst zugegeben, ihn umgebracht zu haben …
    Ava, im eisigen Wasser treibend, strampelte mühsam mit den Beinen, um nicht unterzugehen, und starrte die beiden fassungslos an. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander. Stand Wyatt tatsächlich da auf dem Anleger? Oder war er eine Wahnvorstellung, ein Trugbild ihrer gequälten Seele?
    Wie Noah.
    Du bist wirklich verrückt.
    Ungläubig sah sie zu, wie er seine Arme um Khloe schlang, sie an sich zog und teilnahmslos auf die Bucht und seine ertrinkende Frau blickte. Er lächelte, als sei all das Teil seines … nein, ihres … nein, ihrer beider Plan.
    Jetzt verstand sie, warum kein Blut auf dem Messer gewesen war, das Khloe in der Hand gehalten hatte. Wyatt musste eine Stichschutzweste getragen haben.
    Warum haben sich die beiden solche Mühe gegeben, dich glauben zu machen, Khloe habe Wyatt umgebracht?
    Damit ihre Verwirrung noch größer wurde, damit sie noch labiler, noch verrückter wirkte, wenn sie mit der Polizei sprach?
    Ava verstand es nicht, doch sie begriff, wie abgrundtief böse ihre Absichten waren.
    Wieder wurde sie unter Wasser gedrückt. Es war vorbei. Ava hatte verloren. Langsam sank sie tiefer, immer tiefer unter die Wasseroberfläche.
Lieber Gott, bitte hilf mir!
Ihr Kopf hämmerte, ihr Herz raste, doch Ava kämpfte nicht länger. Irgendwo über ihr erschien ein helles Licht, silbrig und strahlend wie der Mond, doch sie achtete nicht darauf.
    Es war kalt, so schrecklich kalt.
    Das helle Licht war verlockend.
    Es war Zeit, loszulassen …
     
    »Haben Sie eine Pistole an Bord?«, rief Dern, als die
Holy Terror
die Insel erreichte. Jetzt waren sie dicht genug am Ufer, um den Anleger und das Bootshaus im dichten Nebel zu erkennen. Weitere Boote näherten sich, vermutlich vom Büro des Sheriffs, doch die
Holy Terror
war das erste. Trotzdem fürchtete Dern, dass sie zu spät kamen. Am liebsten wäre er ins Wasser gehechtet, um noch schneller zu sein.
    Johansen, der am Steuer stand, blickte mit zusammengekniffenen Augen in die nebelverhangene Dunkelheit. »Nur eine Harpune. Warum?«
    »Sonst nichts?«
    »Nein, zum Teufel, mehr brauche ich nicht. Ich bin Kapitän, kein Meuchelmörder!«
    »Verstehe. Augenblick … Haben Sie nicht eine Signalpistole?«
    »Ähm … ja.«
    »Dann holen Sie beides, schnell!«
    Johansen warf ihm einen verdutzten Blick zu. »Warum? Was zum Teufel geht hier vor?«
    »Keine Ahnung, aber ganz bestimmt nichts Gutes!«
    Dern konzentrierte sich auf die Außenlampe des Bootshauses, deren bläuliches Licht auf den Anleger fiel. Zwei Personen standen darauf. Eng umschlungen. So miteinander beschäftigt, dass sie nicht einmal aufblickten, als das Boot heranglitt. Und dann sah er eine dritte Person, im Wasser treibend, das Gesicht nach unten.
    Sein Herz setzte aus.
    Ava! Um Himmels willen …
    »Dorthin!« Er deutete auf den leblosen Körper, doch Johansen drehte bereits bei, damit sie dichter herankamen.
    »Verdammt!«, knurrte Johansen.
    O Gott! Lass es nicht Ava sein!
    Der Mann auf dem Anleger hatte sie inzwischen bemerkt und wedelte wie verrückt mit den Händen.
    Fürchtete er, sie würden die ertrinkende Frau streifen oder retten?
    »Was ist denn hier los?«, fragte Johansen verwirrt. »Ist das nicht –«
    »Wyatt Garrison.«
Der Scheißkerl höchstpersönlich. In den Armen einer anderen Frau … Khloe? Hatte sie ihn nicht angeblich erstochen? Und jetzt standen sie da und küssten sich?
    Die ganze Szene war völlig bizarr, passte nicht zu Avas panischer SMS . Dern kniff die Augen zusammen und starrte hinüber zu Garrison. Auf seinem Hemd waren dunkle Flecken zu erkennen. War er bei einem Streit von seiner Geliebten attackiert worden, und sie hatten sich wieder versöhnt?
    Er hatte keinen blassen Schimmer, was auf dieser gottverfluchten Insel vor sich gegangen war, doch ihm blieb keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Johansen hatte die Harpune und die Signalpistole geholt. Dern verschwendete keine überflüssige Minute, schnappte sich die Waffe und
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