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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)
Autoren: Lisa Jackson
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vergewisserte sich, dass sie geladen war, bevor er sie in seinen Hosenbund steckte. Dann nahm er die Signalpistole, riss sich die Jacke vom Leib und streifte die Schuhe ab.
    »Heilige Mutter Gottes«, stieß Johansen mit zusammengebissenen Zähnen hervor, als er die
Holy Terror
so weit an den im Wasser treibenden Körper herangelenkt hatte, wie er es wagte. »Was zur Hölle haben Sie vor?«
    »Wonach sieht es denn aus?«, fragte Dern, schwang sich über die Reling und sprang ins eiskalte Wasser. Er musste Ava retten.
Bitte lass mich rechtzeitig kommen! Bitte lass sie noch nicht tot sein!
     
    »Was ist denn da los?«, rief Snyder, als sie sich der Insel näherten. Die
Holy Terror
schaukelte in der Nähe des Bootshauses auf den Wellen, auf dem Anleger standen Arm in Arm zwei Leute, ein Mann und eine Frau. Ein anderer Mann befand sich im Wasser, und soweit er erkennen konnte, trieb eine weitere Person mit dem Gesicht nach unten auf den Wellen.
    »Sieht gar nicht gut aus«, befand Lyons und zog ihre Pistole aus dem Holster. »Fahren Sie näher heran«, befahl sie dem Kapitän. »Zeit für den Showdown!«
    Auch Snyder hatte seine Waffe gezückt und verfolgte nun die Szene auf dem Anleger. Der Mann – Garrison? – schien soeben den Polizeikutter bemerkt zu haben. Er riss den Kopf hoch, machte ein paar Schritte zurück und zog die Frau mit sich. Das Licht des Bootsscheinwerfers fiel auf den Anleger. Snyder bemerkte einen großen, dunklen Fleck auf dem Pullover der Frau – Khloe Prescott? –, ganz ähnlich dem, der auf dem Hemd des Mannes – übrigens tatsächlich Wyatt Garrison – zu erkennen war. Die Frau lehnte sich schwer gegen ihn.
    Was zum Teufel war hier vorgefallen?
    »Das sieht gar nicht gut aus«, sagte er. Lyons nickte angespannt. »Vielleicht bekommen wir nun endlich Antworten«, bemerkte sie.
    Über ihnen ertönte das laute
Wusch, Wusch
von Rotorblättern. Der angeforderte Hubschrauber war eingetroffen. Sein Suchscheinwerfer glitt über den Uferstreifen und erfasste Garrison, der plötzlich wirkte wie ein in die Enge getriebenes Tier, nicht wie der toughe Anwalt, den er sonst so gern gab. Panisch blickte er sich um und versuchte, die Frau – Snyder erkannte, dass es sich tatsächlich um Khloe Prescott handelte – mit sich Richtung Waldrand zu schleifen.
    »Er kann nicht weglaufen – hat er vergessen, dass er auf einer Insel ist?« Lyons griff zum Megafon. »Hier spricht die Polizei!«, sagte sie. Ihre Stimme hallte übers Wasser. »Wyatt Garrison, nehmen Sie die Hände hoch!«
    Wyatt ignorierte ihren Befehl, änderte die Richtung und zerrte Khloe zum Bootshaus.
    »Denkste!«, knurrte Snyder. »Blockieren Sie das Tor«, sagte er zum Kapitän. »Wir müssen verhindern, dass er aufs offene Wasser gelangt.« Er deutete auf die
Holy Terror.
»Und funken Sie Johansen an, er soll den Weg freimachen, und zwar zügig!«
     
    Dern schwamm so schnell er konnte zu Ava, die immer noch reglos im Wasser trieb.
    Wusch! Wusch! Wusch!
Das Geräusch eines herannahenden Helikopters übertönte das Rauschen der Wellen; ein greller Suchscheinwerfer durchschnitt die Dunkelheit.
    Wie um alles auf der Welt hatte es dazu kommen können? Sollte er sie damals nur gerettet haben, um sie jetzt wieder zu verlieren? Befeuert von Adrenalin und heißem Zorn pflügte er durch die Fluten.
    Halt durch, Ava! Ich komme!
    Jetzt war das Dröhnen eines weiteren Bootsmotors zu vernehmen, doch Dern konzentrierte sich voll und ganz auf den reglosen Körper. In weniger als einer Minute war er bei ihr, drehte sie um und schleppte sie, so wie er es gelernt hatte, ans Ufer, wo Wyatt ihm ungläubig entgegenstarrte, die halb bewusstlose Khloe Prescott im Arm.
    »Hier spricht die Polizei!«, ertönte eine Frauenstimme aus einem Megafon. »Wyatt Garrison, nehmen Sie die Hände hoch!«
    Wyatt blickte hinauf zum Helikopter, dann wieder zu Dern. »Das könnte euch so passen!« Er setzte sich erneut in Bewegung, doch Khloe hing wie ein totes Gewicht in seinem Arm. Ihre Fersen schleiften über den Sand. Wieder befahl die Frauenstimme Wyatt, stehen zu bleiben, und diesmal ließ er Khloe los. Offenbar hatte er beschlossen, erst einmal seine eigene Haut zu retten. Ohne einen Blick auf die Frau am Boden zu werfen, stürmte er davon.
    Dern erreichte das Ufer und trug Ava an Land. Blut sickerte aus einer Wunde an ihrer Schulter.
    »Halt durch, Ava!«, flüsterte er, auch wenn er befürchtete, dass sie längst tot war – eine Vorstellung, die ihm einen
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