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Sydney Bridge Upside Down

Sydney Bridge Upside Down

Titel: Sydney Bridge Upside Down
Autoren: David Ballantyne
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Fersen.
    »Und wie kommst du zurück?«, fragte er.
    »Zurück?«, sagte ich.
    »Oder willst du heute Abend nicht mehr zurück nach Calliope Bay?«
    »Doch, doch«, sagte ich, »ich nehme den Bus bis zum Laden, den Rest gehe ich, das macht mir nichts aus. Der Bus fährt um vier in Bonnie Brae ab, das kommt genau hin.«
    »Ich bin um halb drei dort fertig«, sagte Dobson, »ich kann dich gern wieder mitnehmen.«
    »Danke, Mr Dobson, echt nett von ihnen«, sagte ich. »Aber ich habe Lust, mich in Bonnie Brae ein bisschen umzuschauen. Ich nehme einfach später den Bus.«
    »Wie du willst«, sagte er. »Wenn du schon mal dort bist, kannst du es auch ausnutzen, da hast du natürlich recht. Ist ja selten genug, dass ihr Jungs aus Calliope Bay nach Bonnie Brae kommt.«
    »Bei der Kirmes waren wir, das war das letzte Mal«, sagte ich. »Es war toll, aber dann hat es angefangen zu regnen.«
    »Stimmt, es hat richtig geschüttet.« Wir kamen an eine Steigung, Mr Dobson musste schalten, wir wurden immer langsamer. »Ein ziemlich durchwachsener Sommer«, sagte er, »ein Gewitter nach dem anderen. Wir haben schon bessere Sommer gehabt.«
    »Stimmt«, sagte ich. Der Lastwagen kroch nur noch, bei dem Tempo würden wir es nie bis Bonnie Brae schaffen. Ich seufzte. »Was haben Sie denn mit Papa besprochen?«, fragte ich. »Wegen Cal und mir, meine ich.«
    Er sah mich seitlich an und grinste. »Machst du dir Sorgen, ja? Hast du Angst, dass er ein bisschen zu viel über dich erzählt hat?«
    »Nee, keine Sorgen«, sagte ich und lachte. Sollte er mich ruhig ein bisschen aufziehen. Hauptsache, der Laster blieb nicht stehen. »Machen Sie sich nur lustig«, sagte ich, »ich habe schulfrei, da kann mir nichts die Laune verderben.«
    »Meine Jungs sind genauso«, sagte er. »Am besten ist die Schule, wenn man nicht hinmuss, stimmt’s?« Jetzt lachten wir gemeinsam, ha-ha, Mr Dobson. »Aber mal im Ernst, Harry«, sagte er, »über die Schule haben wir nicht gesprochen. Wir haben nur darüber gesprochen, was ihr macht, wenn eure Cousine fort ist. Jetzt, wo eure Mutter – also jetzt, wo sie nicht so schnell wiederkommen wird, wie euer Papa gedacht hat.«
    »Ich weiß, dass sie nicht wiederkommt, Mr Dobson«, sagte ich. »Machen Sie sich keine Gedanken wegen mir.«
    »Für euren Papa ist es verdammt schwer«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Für euch aber auch.«
    »Wir kommen schon zurecht«, sagte ich. »Caroline hilft eh kaum im Haus, sie hat da nicht so Lust drauf.«
    »Trotzdem, es ist wichtig, dass eine Frau im Haus ist«, sagte er. »Du weißt, wie ich das meine, ja?«
    »Ja, ich weiß schon«, sagte ich. Wir waren fast oben, endlich, nun kamen wir wieder auf Touren.
    Mr Dobson beschleunigte und wartete, bis wir auf einer geraden Strecke waren, dann sagte er mit einem Lachen: »Sag mal Buster lieber nicht, was du von Carolines Einstellung zur Hausarbeit hältst. Sonst überlegt er es sich noch anders mit der Hochzeit!«
    »Mr Dobson, das glaube ich nicht«, sagte ich nachdenklich. »Er weiß es bestimmt längst, es stört ihn überhaupt nicht.«
    »Tja, sie hat halt andere Qualitäten«, lachte Dobson. Als er sah, dass ich nicht mitlachte, wurde er auf einmal sehr ernst. »War nicht so gemeint, Harry«, sagte er, »ein hübsches Mädchen wie Caroline kann auch später noch lernen, den Haushalt zu machen.«
    »So schlimm ist es auch nicht«, sagte ich und überlegte, was ich zu ihrer Verteidigung vorbringen konnte. »Am Anfang hat sie mal beim Waschen geholfen. Und manchmal trocknet sie ab.«
    »Na also«, sagte Mr Dobson.
    Ich schaute die Steilküste hinab in die Brandung.
    »Euer Papa hat gesagt, dass er dich und Cal zum Fest mitbringt«, sagte Mr Dobson. »Ihr könnt euch mit meinen Jungs zusammentun, ihr werden schon etwas finden, um euch die Zeit zu vertreiben, nicht wahr, Harry?«
    »Was für eine Feier?«, fragte ich.
    »Die Verlobungsfeier«, sagte er. »Hast du doch mitbekommen, oder?«
    »Sie meinen Caroline und Busters Verlobungsfeier?«
    »Ganz genau«, sagte er.
    »Dass sie heiraten, habe ich gewusst«, sagte ich. »Aber ich wusste nicht, dass die Verlobung gefeiert wird, das hat Papa nicht erzählt.«
    »Dann sollte es wohl eine Überraschung sein. Also, Harry, wir feiern es ganz groß bei mir zu Hause. Alle, jung und alt, kommen auf ihre Kosten. Wie findest du das?«
    »Toll, Mr Dobson.«
    Ich sah auf die Straße. Mir war egal, dass ich die Feier verpasste.
    »Dein Papa hat gesagt, dass die Kellys dich im
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