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Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Titel: Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
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versanken die Räder im Matsch. Der Landauer geriet ins Kippen. Sie spannte sich an, bereitete sich darauf vor, springen zu müssen, falls sie sich überschlugen.
    Mr. Rumbelow, der gnadenlos auf die Pferde einprügelte, schrie: »Los, weiter! Ihr faulen Gäule!«
    Madeline zuckte zusammen. Sie hätte ihm gerne die Peitsche aus der Hand gerissen.
    Mit einem Ruck befreiten die Grauschimmel die Kutsche. »Schon besser«, herrschte er sie an. Dann sagte er in normalem Ton zu ihr: »Gar nicht riskant. Big Bill ist der Einzige meiner Männer, der mich gut genug kennt, um eine List zu vermuten, und dieser Trottel steht zu mir wie ein Bruder.«
    Eine salzige Brise wehte ihr ins Gesicht.
    »Sie haben ihn noch nie verraten?«
    »Noch nie. Aber als er anfing, Ihnen den Hof zu machen, wusste ich, dass er sich Überspanntheiten herausnahm.«
    »Und Sie sind der Einzige, der sich Überspanntheiten herausnehmen darf.« Sie sah Mr. Rumbelows Laune blitzartig kippen und erlebte einen Moment der Angst, dem ein Moment des Triumphs folgte. Sie wollte Mr. Rumbelow in der Defensive halten. Sie wollte, dass er sich auf alles andere konzentrierte als auf seine Verfolgung und Gefangennahme.
    Er schüttelte den Zorn ab und setzte sein blendendes Lächeln auf. »Ja, ich bin der Einzige, der sich Überspanntheiten herausnehmen darf.« Er streichelte ihre Wange. »Keine Angst, kleine Duchess. Sie werden mich schon noch mögen.«
    Seine Überheblichkeit hatte beängstigende Ausmaße angenommen. Sie wandte ihr Gesicht ab und betrachtete die vom Wind zerzausten Bäume, sah ins Gebüsch und hoffte MacAllister und seine Männer zu entdecken. Wo waren sie? Was war mit MacAllister geschehen?
    Sie waren jetzt sehr nah an der Küste. Sie würden bald bei Adrians Cove sein.
    Sie konnte dieses französische Schiff nicht betreten. Sie musste Mr. Rumbelow in ein Gespräch verwickeln bis ... bis Gabriel eintraf. Schnell, Gabriel. Schnell. »Sie haben das ganze Spiel nur zu Ende gespielt, um sich zu beweisen, dass Sie all diese Spieler schlagen können, nicht wahr?«
    Mr. Rumbelow lachte wieder sein wahnwitziges Gackern.
    Madeline fand den Laut beängstigend.
    »Besonders Campion. Ich habe Ihren Geliebten geschlagen, den besten Spieler Englands, und seine Frau genommen.« Mr. Rumbelow drückte ihre S rmlter. Liebkoste ihre Schulter. »Ich bin jetzt eine Legende. Es war schön zu gewinnen, und es wird fast genauso schön sein, Sie zu nehmen. Eine Duchess, ganz für mich allein.«
    Brechreiz überkam sie, aber sie würde solch einer Schwäche jetzt nicht nachgeben.
    »Und Sie sind nicht gerade unappetitlich!«, sagte er.
    »Sie verdrehen mir mit Ihren Komplimenten noch den Kopf.« Sie musste das Thema wechseln. »Wo ist der Spieleinsatz?«
    »Ich hab ihn aus dem Safe genommen, kaum dass er dort deponiert war.« Er zeigte hinter sich. »Er liegt in der abgesperrten Gepäckkiste.«
    Sie wandte sich um, konnte aber nichts erkennen, als das dunkle Leder des Verdecks. »Kein Wunder, dass Sie keinem die Abreise erlaubt haben. Man hätte womöglich den Landauer genommen, und wo wären Sie dann geblieben?«
    »Ganz genau.« Er fügte herablassend hinzu: »Für eine Aristokratin sind Sie ziemlich aufgeweckt.«
    Der Tonfall, die Worte machten sie rasend. Sie lächelte mit dem ganzen frostigen Gewicht ihrer Herkunft, ihres Adels und ihrer Familie. »Und Sie sind reichlich impertinent für einen Straßenräuber.«
    Seine Hand zuckte nach ihrem Gesicht.
    Sie wehrte den Schlag mit einer festen Armblockade ab. Die Pferde scherten aus und zerrten den Landauer hin und her. Das schwarzsamtene Damentäschchen schaukelte hoch und das ganze massive Gewicht der Pistole traf ihn am Ellbogen. »Passen Sie auf, wo Sie hinfahren!«, herrschte sie ihn an, aber zu spät. Er ließ sich nicht mehr ablenken.
    Gefühllos zerrte er am Zaumzeug, um die Pferde zu bremsen, und wickelte die Zügel um die Zügelführung. »Was ist da drin?« Er schnappte nach dem so genannten Damentäschchen. »Geben Sie her.«
    Sie holte kräftig aus, und zu ihrer Wonne fühlte sie, wie die schwere, metallene Pistole massiv in seine Rippen krachte.
    Er fiel mit einem hörbaren »Uff« zurück.
    Das Herz bis zum Halse schlagend, hüpfte sie auf das Trittbrett.
    Er grapschte nach ihrem Rock, erwischte eine Hand voll Stoff.
    Die Raffungen der Taille rissen. Sie verlor das Gleichgewicht und den Halt und fiel aus der Kutsche. Sie landete hart bäuchlings im Matsch, der zwar den Sturz dämpfte, aber sie musste doch nach
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