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Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Titel: Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
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Diener trat zurück. Frauen auszurauben war leichter. Er wollte nur den einfachen Profit.
    Er kam an Big Bill vorbei, der mit erhobener Pistole das Treiben im Spielzimmer beobachtete und ein wachsames Auge auf die Schlafzimmertür behielt. Big Bills Vertrauen in seinen Herrn war also im Schwinden begriffen. Big Bill war brauchbar. Er konnte ihm nützlich sein. »Kommen Sie schon«, sagte Gabriel zu ihm.
    Big Bill erschrak, dann richtete er die Pistole auf Gabriel. »Hey, wohin des Wegs? Machen Sie, dass Sie wieder da reinkommen. Wir rauben euch gerade aus.«
    »Rumbelow ist nicht da drin.«
    Gabriel hatte Big Bills volle Aufmerksamkeit. »Ist er wohl.«
    »Nein, ist er nicht.« Gabriel ging rückwärts den Korridor entlang und behandelte Big Bill wie einen Mitstreiter.
    Mit offenem Mund dachte Big Bill über seine Lage nach, dann betrat er den Korridor und folgte Gabriel. »Warum zum Teufel sollte ich auf Sie hören? Sie haben mir meine Frau abspenstig gemacht.«
    »Sie ist eine Duchess.« Gabriel behielt die Pistole sorgfältig im Auge. »Sie war nie Ihre Frau.«
    Big Bill entblößte seine fauligen Zähne. »Ich weiß, was eine Frau will, und die wollte mich.«
    Als Gabriel das Ohr an die Tür legte, hörte er nichts. Nicht den geringsten Laut. Kein Gekreisch. Keinen Schuss. »Wie lange sind sie schon weg?«, fragte er.
    »Keine ... Ahnung«, stammelte Bill. »Zehn Minuten.«
    »Könnte stimmen.«
    Diese zehn Minuten hatte Rumbelow dazu genutzt, die
    Tapete aufzuschlitzen und den Verbindungsgang zu öffnen. Madeline hatte ihm keine Schwierigkeiten gemacht, also würden sie je nach der Beschaffenheit des Erdreichs gut vorankommen. Sie würden beim Stall herauskommen, die Pferde bringen lassen und sich auf- und davonmachen.
    Gabriel rückte von der Tür ab und fragte Big Bill: »Hörst du etwas?«
    Big Bill starrte Gabriel wie einen Verrückten an und presste sein Ohr an die Tür. »Nein.«
    »Ist Rumbelow immer so still, wenn er sich vergnügt?«
    Big Bill hob den Kopf. »Nein, da gibt's normalerweise einiges Gekreisch und Geheul und zwar nicht seins.«
    »Sie sind weg.« Gabriel beobachtete, wie Argwohn und Verwirrung sich eine Schlacht um Big Bill lieferten. »Durch den Verbindungsgang entwischt.«
    »Verbindungsgang? Es gibt keinen ...« Big Bills blutunterlaufene Augen zeigten um die Iris herum etwas Weiß.
    »Rumbelow hat sich ausgedacht, wie er alle beschäftigt, während er entwischt.«
    Big Bill spie einen Strom braunen Tabakssaft auf den gebohnerten Parkettboden. »Er würde die hunderttausend Pfund nicht hier lassen. Die sind noch im Safe.«
    »Tatsächlich?«, sagte Gabriel gedehnt. »Denkst du?«
    Big Bill hatte dem falschen Mann vertraut, aber er war nicht dumm. Er zielte auf den Türknauf.
    Gabriel hielt sich die Ohren zu.
    Big Bill schoss das Schloss auf. Der Knall hallte durch das Foyer. Big Bill trat die Tür ein und stürmte hinein.
    Ein mannshohes, schwarzes Loch klaffte in der Wand, das die Tiefen eines unterirdischen Gangs eröffnete.
    Madeline war fort. Verschwunden im Gewahrsam eines gesetzlosen, unmoralischen Diebs.
    Genau wie Gabriel es geplant hatte. Schuld, Sorge und Angst jagten durch seine Adern. Hatte er das Falsche getan? War die Rache für Jerry Madelines Leben wert?
    Doch wie konnte Gabriel schwanken, nachdem Rumbelow so viel Schreckliches angerichtet hatte und es unbedingt verdiente, aus dieser Welt entfernt zu werden?
    Bösartig fluchend stürmte Big Bill zurück ins Spielzimmer.
    Gabriel heftete sich an seine Fersen.
    Die Szene hatte sich verändert, seit sie gegangen waren. Lord Achard säbelte mit seinem bösen Gehstock-Schwert nach zwei Dienern, die heulend und blutend zurückblieben. Lady Tabard verbarg Thomasin hinter ihren ausladenden Formen und schüchterte einen Angreifer mit ihrem Mundwerk so ein, dass er zurückwich und sich die Stirnhaare raufte. Mr. Darnells Kammerdiener lag von einem Schlag ins Gesicht gefällt, blutend auf dem Boden. Mr. Darnell stand über ihm und beschützte ihn mit einem Boxstil, den man für gewöhnlich nur von Preisboxern zu sehen bekam.
    Mit einem wütenden Unterton erklärte Big Bill: »Ich hab Rumbelow gesagt, es würde nicht klappen. Ich hab ihm gesagt, sie würden zurückschlagen, wenn ihre Lieben angegriffen werden.«
    Als ein Diener die Pistole hob, um auf Lord Achard zu feuern, griff sich Big Bill die Pistole eines anderen Mannes aus seiner Truppe und schoss den Burschen in den Rücken. Der Diener fiel vornüber und lag im Todeskampf
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