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Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag

Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag

Titel: Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag
Autoren: Sinann Montgomery
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laufen, spüre ich kaum.
    Mir
ist kalt.
    Mein
dünner Pullover schafft es nicht, die eisige Luft abzuhalten, und meine Jacke
kann ich nicht mehr anziehen, weil sie völlig durchnässt ist. Ich schlinge die Arme
um mich und versuche mich auf diese Weise ein wenig aufzuwärmen, aber es hilft
nichts. Dabei ist es nicht so sehr die Kälte des Winters, die mir zu schaffen
macht, sondern die innere Leere.
    Solange
ich mich um Jayden kümmern konnte, bei ihm war und seine Atmung und den Puls
kontrolliert habe, war ich einigermaßen ruhig, aber jetzt fühle ich mich nur
noch hilflos und ausgeliefert. Ich kann nichts tun, außer abzuwarten, ob Jayden
die Nacht übersteht.
    »Oh
mein Gott!« Ich schluchze laut auf und schlage die Hände vors Gesicht.
    Plötzlich
spüre ich eine dick gefütterte Jacke, die mir von hinten um die Schultern
gelegt wird. Eine Uniformjacke, wie ich erstaunt feststelle. Green Falls
County Sheriff steht auf einem Emblem am Ärmel. Als ich aufblicke, sehe ich
direkt in Noahs Gesicht, das zu einem beruhigenden Lächeln verzogen ist.
    »Komm
mit«, sagt er freundlich. »Ich fahre dich nach Portland in die Klinik.«
    Ich bin
nicht in der Lage zu antworten. Stattdessen nicke ich nur dankbar.
    Wir
lassen die anderen, die immer noch betroffen am Wasserfall ausharren, zurück
und machen uns auf den Weg nach Green Falls.
    Kurz
darauf sitze ich neben Noah im Streifenwagen. Mit einem mörderischen Tempo
fahren wir in Richtung Highway, während Noah über Funk mit Rosie redet, die
schon seit vielen Jahren im Büro des Sheriffs arbeitet.
    »Rosie,
hast du schon was von der Klinik gehört?«, fragt er. Seine Stimme klingt ruhig
und fest, aber daran, wie seine Kiefermuskeln arbeiten, als er auf Rosies
Antwort wartet, erkenne ich, wie nervös auch er ist.
    »Nein,
noch nichts«, kommt es verzerrt aus dem Lautsprecher. »Aber sie haben
versprochen, mir sofort Bescheid zu geben, wenn sie mehr über Jaydens Zustand
wissen.«
    »Okay,
danke. Gib mir dann sofort Bescheid, ja?«
    Noah
sieht mitfühlend zu mir herüber. »Er schafft das schon«, sagt er aufmunternd. »So
leicht lässt sich ein Kerl wie Jayden nicht unterkriegen. Und in diesem Fall
sind keine Nachrichten doch eigentlich ganz gute Nachrichten.«
    Ich
weiß, dass er recht hat. Je länger Jayden jetzt durchhält, umso mehr steigen
seine Chancen, die schwere Unterkühlung zu überleben. Trotzdem tröstet es mich
kaum. Ich will nicht länger warten. Ich will einfach nur hören, dass er lebt
und es ihm gut geht.
    Immer
wieder wandern meine Gedanken zu dem zurück, was mir Milla am Nachmittag
erzählt hat. Obwohl es nur ein paar Stunden her ist, kommt es mir inzwischen so
unbedeutend vor, unbedeutend und unglaublich weit weg.
    Wie
aus einem anderen Leben.
    Inzwischen
erscheint mir das alles so verdammt unwichtig. Ich kann es kaum glauben, dass
ich mich noch vor ein paar Stunden so darüber aufgeregt habe, dass mir sogar
Zweifel an unserer Liebe gekommen sind. Jetzt wäre ich bereit, Jayden fast
alles zu verzeihen, wenn ich ihn bloß nicht verliere.
    Mag
sein, dass er mich damals betrogen hat. Vielleicht gab es außer Milla sogar
noch mehr Mädchen in seinem Leben. Aber das ist so lange her und damals waren
wir noch so jung. Ich bin mir sicher, dass ich jetzt die einzige Frau bin, die
ihm etwas bedeutet, und nur das zählt.
    Da
Noah jede Geschwindigkeitsbeschränkung konsequent ignoriert, kommen wir
ziemlich schnell am Krankenhaus an. Er stellt den Wagen am Haupteingang ab –
direkt vor einem riesigen Halteverbotsschild.
    »Sie
werden uns schon nicht abschleppen«, meint er achselzuckend und steigt aus. Mir
ist das nur recht. Die Zeit, die wir für den Weg hierher gebraucht haben, kam
mir schon wie eine halbe Ewigkeit vor. Und jede Minute, die ich noch länger warten
muss, bis ich erfahre, wie es Jayden geht, ist eindeutig eine zu viel.
    In
der Lobby der Klinik steuere ich zielstrebig auf den Empfangstresen zu, an dem
schon eine ganze Reihe Leute warten. Doch Noah hält mich am Arm zurück.
    »Lass
mich das machen«, sagt er leise, aber in bestimmtem Tonfall.
    Ich
bin zwar nicht begeistert darüber, nicke aber schließlich.
    Während
er vorläuft, bleibe ich ein paar Schritte zurück und beobachte, wie er sich an
der Schlange der Wartenden vorbei schiebt und direkt mit einer der Schwestern
hinter dem Tresen spricht. Erstaunlicherweise nehmen die anderen das gelassen
hin. Es gibt zwar ein paar missbilligende Blicke, aber keiner murrt oder
beschwert sich laut. Ich
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