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Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag

Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag

Titel: Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag
Autoren: Sinann Montgomery
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bin ich felsenfest überzeugt.
    »Ich
glaube, deine Verletzung ist nicht allzu schlimm«, sage ich zu Linus. »Es
reicht, wenn wir sie ein bisschen säubern und dann ein Pflaster draufkleben.«
    Während
ich Antiseptikum und Pflaster aus dem Schrank hole, höre ich Jacob sagen: »Du
brauchst keine Angst zu haben. Tess ist zwar noch keine richtige Ärztin, aber
sie kann das schon richtig gut. Sie hat sogar meinen Dad wieder zurückgeholt,
als er schon tot war.«
    Innerlich
zucke ich bei seinen Worten zusammen. Die Erinnerung an den Abend am Wasserfall
schockiert mich immer noch. Aber ich versuche, es mir vor den Jungen nicht
anmerken zu lassen.
    »Na,
jetzt übertreib’ mal nicht«, sage ich möglichst lässig.
    »Es
stimmt aber«, beharrt Jacob. Er wendet sich an Jayden, der gerade mit einem
Stapel Post beladen ins Haus kommt. »Stimmt’s, Dad, du warst schon tot, oder?«
    Ich
sehe, wie Jaydens Augen aufleuchten, wie immer, wenn Jacob ihn so nennt. Der
Junge hat erst vor ein paar Tagen damit angefangen. Vorher hat er immer seinen
Vornamen benutzt.
    »Mausetot«,
bestätigt er in gespieltem Ernst.
    Ich
werfe ihm einen düsteren Blick zu. Ich kann es überhaupt nicht ausstehen, wenn
er Scherze darüber macht, und das weiß er genau. Mit schuldbewusstem Blick
kommt er näher und drückt mir einen Kuss auf die Stirn, während die Jungen
schon wieder auf dem Weg in den Garten sind.
    »Ich
habe einen Brief für dich«, sagt er und hält mir einen elfenbeinfarbenen
Umschlag hin. Mein Name steht in zierlichen Buchstaben darauf. Eindeutig eine
Frauenhandschrift, denke ich. Aber keine, die ich kenne. Ich drehe den Umschlag
um, damit ich den Absender lesen kann.
    C.
Rodriguez, San Francisco.
    Mein
Atem stockt für den Bruchteil einer Sekunde. Den Namen hatte ich schon beinahe
verdrängt. Der Brief muss von der Witwe des Mannes sein, der bei der
missglückten Herzoperation umgekommen ist. Nach meinem unglücklichen Auftritt
vor Gericht hatte ich eigentlich gehofft, nie wieder von ihr zu hören.
    Ich
zögere einen Augenblick, überlege, ob ich den Brief einfach ungelesen ins Feuer
werfen soll, aber dann schüttele ich den Kopf, reiße den Umschlag auf und ziehe
den Brief heraus. Ich bin es der Frau schuldig, ihn zu lesen. Wenigstens das
kann ich noch für sie tun.
    »Soll
ich dich lieber allein lassen?«, fragt Jayden, der mich die ganze Zeit
aufmerksam beobachtet hat.
    Ich
schüttele den Kopf. »Nein. Ich würde dir sowieso erzählen, was in dem Brief
steht. Es ist einfacher, wenn du ihn mit mir liest. Außerdem kann ich ein
bisschen Unterstützung jetzt ganz gut gebrauchen.«
    Jayden
lächelt, tritt hinter mich und schlingt mir beide Arme um die Taille, während
ich den Bogen Papier auffalte. Die Wärme und Stärke, die er ausstrahlt, gibt
mir Mut. Selbst wenn der Brief die wüstesten Beschimpfungen enthält, wären sie
auf diese Weise leichter für mich zu ertragen.
    Ich
atme noch einmal tief durch und fange an zu lesen.
     
    Liebe
Ms Bennett,
    ich
hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, dass ich mich direkt an Sie wende. Ich
kann gut verstehen, wenn Sie mit dem Memorial Krankenhaus, mit Dr. Shepherd und
mit der Operation meines Mannes nichts mehr zu tun haben wollen, aber ich
denke, dass Sie noch etwas wissen sollten:
    Ich
glaube Ihnen.
    Ich
weiß, dass ich im Gericht vielleicht nicht den Eindruck gemacht habe, weil ich
viel zu aufgelöst war, aber ich habe Ihnen jedes Wort abgenommen, das Sie
gesagt haben.
    Ich
bin überzeugt davon, dass Dr. Shepherd genauso gelogen hat wie Ihre Kollegen.
Daher können Sie sich vielleicht vorstellen, wie entsetzt ich darüber war, dass
der Richter ihm geglaubt hat und nicht Ihnen.
    Wenn
ich überhaupt noch Zweifel an Ihrer Aufrichtigkeit gehabt hätte, wären sie
letzte Woche zerstreut worden, denn das Krankenhaus hat mir als Vergleich eine
stattliche Summe angeboten, um eine Zivilklage zu vermeiden. Ich habe mich
entschlossen, das Angebot anzunehmen. Für mich und die Kinder bedeutet es
Sicherheit, und für Sie bedeutet es, dass Sie nicht noch einmal vor Gericht
erscheinen müssen. Ich hoffe, das ist in Ihrem Sinne.
    Ich
möchte Ihnen auf diesem Weg noch einmal für Ihre Ehrlichkeit und Ihren Mut
danken. Für Ihr weiteres Leben wünsche ich Ihnen nur das Beste. Sie werden
sicher eine sehr gute Ärztin.
    Herzliche
Grüße
    Cristina
Rodriguez
     
    Ungläubig
lese ich den Brief noch zwei Mal durch,ehe ich mich zu
Jayden umdrehe.
    Er
lächelt und zieht mich noch enger an sich heran.
    »Was
soll
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