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Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag

Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag

Titel: Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag
Autoren: Sinann Montgomery
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einfach nur fest, wir ziehen euch gemeinsam raus«, schlage ich vor.
    Mit
einem Mal bin ich ganz ruhig. Ich blende völlig aus, dass es Jayden ist, der da
im eiskalten Wasser hängt. Jetzt geht es darum, ein Menschenleben zu retten.
Und das habe ich zum Glück gelernt.
    Gemeinsam
mit Holly fasse ich eines von Kyles Fußgelenken, Jed nimmt das andere. So
schnell wie möglich, aber dennoch behutsam ziehen wir ihn in Richtung Ufer.
Durch die Kälte müssen Kyles Arme schon ganz taub sein, aber er hält Jayden
eisern fest und versucht, ihn auf die Eisfläche zu hieven.
    Als
ein lautes Knacken ertönt, zucke ich erschreckt zusammen. Die Eisfläche ist
nicht stabil genug, um das Gewicht der beiden Männer zu tragen. Es gibt einen
Ruck, als ein großes Stück Eis abbricht und Jayden wieder zurück ins Wasser
rutscht.
    »Nein!«,
kreischt Holly neben mir, doch Kyles Reaktion ist erstaunlich schnell. Er
greift sofort nach und verhindert, dass Jayden wieder untertauchen kann. Kurz
darauf bricht wieder ein Stück ab, aber diesmal sind wir besser darauf
vorbereitet.
    Mit
vereinten Kräften schaffen wir es, Jayden ans Ufer zu ziehen.
    Sofort
gehe ich neben seinem Kopf auf die Knie, horche auf seine Atmung und versuche,
an seinem Hals den Puls zu messen.
    Beides
ist nicht da.
    »Holly,
weißt du, wie man jemanden beatmet?«, frage ich, während ich ein Stück nach
unten rutsche und mit einer Herzdruckmassage beginne. Ich weiß, dass sie als
Grundschullehrerin regelmäßig an Erste-Hilfe-Kursen teilnimmt.
    Sie
nickt, kniet sich neben mich, biegt Jaydens Kopf weit nach hinten und bläst ihm
durch die Nase Luft in die Lungen.
    In
ständigem Wechsel versuchen wir, Jayden am Leben zu halten, bis ich plötzlich
etwas zu spüren meine.
    »Ich
glaube, er atmet wieder«, sage ich mit heiserer Stimme.
    Holly
bringt ihr Ohr dicht über Jaydens Mund und lauscht angestrengt. Als sie nickt,
muss mich an mich halten, um nicht vor Erleichterung laut aufzuschluchzen.
Inzwischen kann ich auch wieder einen Puls spüren, doch ich weiß, dass Jayden
es noch lange nicht geschafft hat. Die Kälte kann ihn immer noch umbringen.
    »Wir
müssen ihm die nassen Sachen ausziehen«, wirft Jed ein. Er will nach Jaydens
Beinen greifen, um ihm die Stiefel und die Hose abzustreifen. Aber ich kann ihn
gerade noch zurückhalten.
    »Nein!
Wir dürfen seine Arme und Beine nicht bewegen, auf keinen Fall dürfen sie höher
angehoben werden als der Rest des Körpers. Macht aus der Rettungsdecke und
unseren Jacken ein Lager, wir schneiden ihm die Sachen runter.«
    Während
ich in Windeseile die Schere aus dem mitgebrachten Erste-Hilfe-Set ziehe und
beginne, Jaydens Hosenbein aufzuschneiden, verdränge ich jeden Gedanken daran,
dass alles, was wir tun, völlig umsonst sein könnte.
    Im
Stillen murmele ich immer wieder einen einzigen Satz wie ein Mantra vor mich
hin: Bitte, er darf nicht sterben!
    In
diesem Augenblick ertönen plötzlich Stimmen, nicht weit von uns entfernt. Es
ist Noah, der zusammen mit seinen beiden Deputies und ein paar anderen aus dem
Ort hergelaufen ist. Er stellt keine Fragen. Anscheinend begreift er auch so,
was passiert ist. Gemeinsam machen wir ein Lager aus Decken und Jacken und
heben Jayden darauf.
    »Achtet
darauf, dass ihr die Arme und Beine vor der Kälte schützt. Sie dürfen aber auf
keinen Fall schneller aufgewärmt werden als der Körper«, weise ich die anderen
an. »Und packt auch seinen Kopf warm ein.«
    Während
die anderen dafür sorgen, dass Jayden möglichst nicht weiter auskühlt,
kontrolliere ich immer wieder seine Atmung und seinen Puls. Er ist immer noch
nicht wieder bei Bewusstsein, aber er scheint recht stabil zu sein.
    Wir
können nichts tun, außer zu versuchen, Jayden irgendwie am Leben zu halten, bis
Hilfe kommt. Die Minuten, bis der Helikopter mit den Sanitätern eintrifft,
vergehen quälend langsam. Doch irgendwann hören wir endlich das bekannte
Geräusch der Rotorblätter. Jed und Holly weisen mit ihren Taschenlampen den Weg
zu uns.
    »Er
schafft es bestimmt.« Noah sieht mich mitfühlend an und streicht mir sanft über
den Arm, während Jayden im Rettungskorb nach oben gezogen wird.
    »Ja«,
nicke ich gepresst.
    Er
muss es einfach schaffen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich ohne ihn
weitermachen sollte.

22. Kapitel
Tess
    Langsam
wird das Geräusch des Helikopters leiser.
    Ich
stehe einfach nur da und sehe ihm hinterher, schaue zu, wie er Jayden von mir
wegbringt. Die Tränen, die mir heiß über das Gesicht
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