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Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag

Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag

Titel: Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag
Autoren: Sinann Montgomery
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meinem Vorhaben nur behindern.
    »Was
hast du vor?«
    Plötzlich
steht Teresa hinter mir. Es ist das erste Mal seit unserem Aufbruch vom
Mountainview Inn, dass sie mit mir spricht. Ihre Stimme zittert vor Angst.
    »Ich
muss ihn holen«, gebe ich ruhig zurück. »Er hat viel zu viel Angst, um es
allein bis hierher zu schaffen.«
    Sie
sieht mich erschrocken an. Die Sorge in ihren schönen, blaugrünen Augen ist
nicht zu übersehen, doch sie erhebt keine Einwände. Stattdessen nickt sie nur
stumm. Sie kennt mich gut genug, um zu wissen, dass ich mich nicht davon
abhalten lassen werde, Jacob zu helfen.
    »Sei
vorsichtig«, flüstert sie und streift meine Wange mit ihren Lippen.
    Ich
lege zwei Finger unter ihr Kinn, hebe es leicht an und gebe ihr einen festen
Kuss auf den Mund. Dann nehme ich all meinen Mut zusammen und setze einen Fuß
auf den Felsvorsprung.

Tess
    Ich
kann kaum atmen vor Angst.
    Den
ganzen Weg zu den Wasserfällen war ich wie betäubt vom Schock, den Milla uns
verpasst hat. Dass Jayden mich mit ihr betrogen hat, war schon schwer zu
ertragen, aber dass dabei auch noch ein Kind entstanden ist, hat mir den Boden
unter den Füßen weggezogen. Ich weiß nicht, ob ich Jayden das jemals verzeihen
kann. Ob unsere Liebe ausreicht, seinen Vertrauensbruch zu überstehen.
    Bisher
hatte ich immer noch die leise Hoffnung, dass Milla gelogen hat und die Affäre
zwischen ihr und Jayden doch erst nach unserer Trennung begonnen hat, so wie er
das behauptete. Aber auch diese Hoffnung wurde inzwischen zunichtegemacht, als
Kyle auf dem Weg gefragt hat, wie alt Jacob ist.
    »Anfang
April wird er acht«, hat Milla geantwortet.
    Anfang
April . Ich brauche kein
Medizinstudium, um mir auszurechnen, dass Jacob Anfang bis Mitte Juli gezeugt wurde
– also rund vier Wochen vor unserer Trennung. Und dass Jayden keinen Augenblick
daran gezweifelt hat, dass er der Vater sein könnte, hat alles, was Milla mir
erzählt hat, nur bestätigt.
    Doch
das ist in diesem Augenblick egal. Jetzt geht es nur noch darum, dass Jacob und
Jayden es ans rettende Ufer schaffen.
    Dass
sie diese waghalsige Aktion überleben.
    Ich
verstehe, dass Jayden das tun muss. Egal, ob Jacob wirklich sein Sohn ist oder
ob Milla wieder einmal gelogen hat, wir können nicht tatenlos zusehen, wie
Jacob auf diesem Felsvorsprung steht und weint. Irgendwann werden seine Finger
durch die Kälte taub werden, und spätestens dann wird er abrutschen und in das
eisige Wasser unter ihm stürzen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es soweit
ist.
    Trotzdem
habe ich eine Scheißangst.
    Ich
balle instinktiv die Hände zu Fäusten und halte den Atem an, als Jayden seinen
Fuß auf den Felsvorsprung setzt und Halt an den Wurzeln sucht. Ich weiß, dass
es an Wahnsinn grenzt, was er da tut. Die Eisschicht auf dem Fels glitzert
gefährlich im Schein unserer Taschenlampen.
    Vorsichtig
prüft Jayden seinen Stand, bevor er den zweiten Fuß nachzieht. Schritt für
Schritt arbeitet er sich vor, wobei er immer wieder abrutscht und sich an den
Wurzeln und in Felsspalten festhalten muss. Immer näher kommt er an Jacob
heran, aber auch an das Wasser, das die Felswand entlang nach unten stürzt.
Schon jetzt sind seine Haare nass vom Spritzwasser, und sein Hemd ist von
dunklen, nassen Flecken übersät.
    Unwillkürlich
schicke ich ein Stoßgebet in den Himmel, dass den beiden nichts passiert. Mehr
kann ich im Augenblick nicht tun.

Jayden
    Die
Felswand ist noch glitschiger als ich gedacht hatte. Durch das Spritzwasser vom
Wasserfall liegt ein dünner Wasserfilm auf dem Eis, der an vielen Stellen den
Halt absolut unmöglich macht. Nur eine winzige falsche Bewegung reicht aus, um
abzurutschen.
    Wie
in Zeitlupe taste ich mich zu Jacob vor. Sein Kopf wird von der Kapuze seines
Anoraks fast verdeckt. Nur sein blasses Gesicht und ein paar blonde
Haarsträhnen sind zu sehen. Der Junge hat aufgehört zu weinen, und seine großen
Kinderaugen blicken ängstlich, aber auch hoffnungsvoll in meine Richtung.
    Mir
ist bewusst, dass ich diese Hoffnungen auf keinen Fall enttäuschen darf. Das
könnte lebensgefährlich für uns beide sein.
    Unwillkürlich
suche ich in seinem Gesicht nach Ähnlichkeiten zu mir, doch dann zwinge ich
mich, den Gedanken daran beiseitezuschieben, dass es mein Sohn sein könnte, der
da in Gefahr ist. Ich muss klar denken können, um ihn und mich hier heil wieder
rauszubringen.
    »Du
musst nur noch ein kleines bisschen durchhalten«, versuche ich ihm Mut
zuzusprechen. »Ich bin gleich bei
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