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Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich
Autoren: Meg Cabot
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schaukelte der Wagen so heftig, dass es so aussah, als würde er sich jeden Augenblick überschlagen und Michael dabei unter sich begraben.
    »Nein!«, schrie ich. »Hört zu, ich hab mich geirrt, okay? Ich meine, klar, er hat mich fast umgebracht, da bin ich irgendwie ausgerastet. Aber glaubt mir, das ist nicht der richtige Weg …«
    »Schließ nicht immer von dir auf andere«, warf Josh ein.
    Eine Sekunde später flog ich rückwärts durch die Luft. Die Kraft, die mich von den Füßen gerissen hatte, war so stark, dass ich zunächst dachte, das Auto wäre in die Luft geflogen.
    Erst als ich auf der anderen Seite des Parkplatzes hart auf den Boden krachte, wurde mir klar, dass das keine Autoexplosion gewesen war, sondern die gebündelte Kraft der RLS-Engel, die sie gegen mich gerichtet hatten. Sie hatten mich so problemlos durch die Gegend geschleudert, als hätte man eine Ameise von einem Picknicktisch geschnippt.
    Da wusste ich, dass ich in ernsthaften Schwierigkeiten steckte. Ich hatte ein echtes Monster von der Leine gelassen. Oder besser gesagt, vier Monster.

    Ich war gerade dabei, mich wieder aufzurappeln, als Jesse sich neben mir materialisierte. Er wirkte fast genauso wütend wie Josh.
    » Nombre de Dios« , hörte ich ihn raunen, als er das Schauspiel vor sich erblickte. Dann schaute er auf mich herunter. »Was ist denn hier los?« Er hielt mir eine Hand hin und half mir auf die Beine. »Die waren plötzlich verschwunden. Hast du sie gerufen?«
    Mit verzerrtem Gesicht - was nicht auf die Schmerzen zurückzuführen war - ließ ich mir von ihm aufhelfen.
    »Ja«, gab ich zu und strich mir den Schmutz von den Klamotten. »Aber ich wollte nicht … Also, ich meine, ich wollte nicht, dass das passiert.«
    Jesse beobachtete, wie Michael auf allen vieren über den Parkplatz kroch und möglichst viel Abstand zwischen sich und sein herumwirbelndes Auto zu legen versuchte.
    » Nombre de Dios , Susannah«, wiederholte Jesse ungläubig. »Was hast du denn erwartet? Du bringst den Jungen ausgerechnet hierher und meinst dann, du könntest sie davon abhalten, ihn umzubringen?« Kopfschüttelnd stapfte er auf die RLS-Engel zu.
    »Du verstehst das nicht!«, rief ich und trottete hinter ihm her. »Er hat versucht, mich zu töten. Und Schweinchen Schlau und Gina und Hatschi und …«
    »Also hast du das hier in die Wege geleitet? Susannah, hast du immer noch nicht begriffen, dass du keine Mörderin bist?« Er sah mich durchdringend an. »Also
hör bitte auf, dich wie eine zu benehmen! Der einzige Mensch, der am Ende darunter leiden wird, bist du selbst.«
    Ich war so geschockt von der Härte in seiner Stimme, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Ja, wirklich. Echte Tränen. Ich war wütend. Zumindest redete ich mir das ein. Ich war wütend auf Jesse. Meine Tränen hatten nichts damit zu tun, dass er mich getroffen und verletzt hatte. Nein, auf keinen Fall.
    Aber Jesse bemerkte meine Wut gar nicht. Er drehte mir den Rücken zu und ging zu den Engeln. Eine Sekunde später hörte der Wagen auf zu schwanken. Die Scheibenwischer und Lichter gingen aus, das Radio verstummte. Die Engel mochten zwar stark sein, aber Jesse war schon sehr viel länger tot als sie.
    »Geht wieder zurück zum Strand«, sagte er zu ihnen.
    Josh lachte ihm ins Gesicht. »Soll das ein Witz sein?«
    »Nein, keineswegs«, entgegnete Jesse.
    »Vergiss es«, warf Mark Pulsford ein.
    »Ja, genau.« Carrie zeigte auf mich. »Ich meine, sie hat uns doch selber gerufen. Sie hat gesagt, das geht in Ordnung.«
    Jesse drehte sich nicht zu mir um. Aber mir war auch so klar, wie sehr er mich verachtete.
    »Aber jetzt sagt sie, es geht nicht mehr in Ordnung«, verkündete er. »Und ihr werdet das tun, was sie sagt.«
    »Du kapierst es nicht, was?« Joshs Augen sprühten wieder Funken, so angefüllt war er mit kinetischer Energie. »Er hat uns umgebracht. Um-ge-bracht .«

    »Ja, und dafür wird er seine Strafe bekommen«, sagte Jesse ruhig. »Aber nicht von euch.«
    »Von wem dann?«, wollte Josh wissen.
    »Vom Gesetz«, antwortete Jesse.
    »Scheiß drauf!«, explodierte Josh. »Das ist doch totaler Blödsinn, Mann! Wir haben lang genug drauf gewartet, dass das Gesetz einschreitet! Wo sind denn die Herren in Uniform, die den Typen festnehmen, so wie der alte Mann das behauptet hat? Ich hab sie nicht gesehen, ihr etwa? Ich glaube auch nicht, dass die noch kommen. Also werden wir ihm eine Lektion erteilen, und zwar auf unsere Art.«
    Jesse schüttelte den Kopf. Eine
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