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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition)
Autoren: Elea Noir
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gewöhnlich.«
    Voller Mitgefühl setzte sie sich neben mich und schüttelte u n aufhörlich mit dem Kopf, sodass ihre großen schillernden Ohrringe Musik erzeugten. »Stella, Süße, das geht so nicht weiter. Schau dich nur an! Du musst dir helfen lassen!«
    »Das geht wieder weg! Schmerzmittel, etwas Arnika zum Einre i ben und Schlaf – das ist alles, was ich brauche.«
    Rania schüttelte noch immer mit dem Kopf und war für ihre Verhältnisse außerordentlich still. »Das«, sagte sie und zeigte auf meine Arme, »ist nicht normal!« Sie hatte Tränen in den Augen, legte ihren Kopf sanft auf meine lädierte Sch ulter und umarmte mich .
    »Hey, so schlimm ist es auch wieder nicht«, log ich, um sie zu beruhigen. »Was w olltest du mir eigentlich wegen dem Valentins tag sagen? Du hast doch was geplan , oder t ?«, begann ich ein Able n kungsmanöver und es funktionierte. Rania schniefte, setzte sich auf, blickte noch mal skeptisch auf meine blauen Arme und begann zaghaft zu erzählen.
    »Valentinstag ohne Feier geht gar nicht, dachte ich. Und nur mit Martin alleine feiern, nein, so eng ist die Beziehung gerade nicht. Also fiel mir spontan eine Themenparty ein: Tausendundeine Nacht, ein Märchen am Valentinstag …«
    (Das erklärte ihr Outfit.)
    »Ich habe Susi angerufen und die hat gleich zugesagt, ebenso wie Cynthia. Peter und Ronny kommen auch, eben die ganze alte Clique und da gehörst du nun mal dazu. Soweit ich weiß, will sogar Yvonne vorbeikommen. Ich dachte, du fragst mal Tommy, ohne ihn magst du ja nicht gerne feiern.«
    Im Augenblick wollte ich ihr keinen Wunsch abschlagen, doch die Aussicht auf eine Partynacht war für mich alles andere als verl o ckend. »Wann soll das Spektakel denn stattfinden?«
    Rania lächelte.
    »Schätze, in drei Stunden kommen die Ersten, so gegen e i nundzwanzig Uhr habe ich gesagt.«
    In Gedanken versunken nickte ich. »Gut, ich frage Tommy und werde ebenfalls kurz vorbeischauen, aber bitte, Rania, erwarte nicht, dass ich stundenlang mit euch feiern kann!« Sie stimmte mir schwe i gend zu und ihr gequälter Blick auf meine Arme sprach Bände .
    »Sind alle verkleidet? Und wo feierst du überhaupt?«
    »Wir machen es gleich drüben im Pavillon. Martin ist schon da und heizt vor, meine Mutter setzt gerade die Bowle an und ich muss noch beim Partyservice die Bestellung aufgeben. Und was das Verkleiden betrifft, das Motto kennst du ja, aber ich kenne dich und weiß nur zu gut, was du von meinen Ideen hältst. Ich bin froh, wenn du überhaupt kommst – auch in deinen geliebten Jeans«, sagte sie lächelnd und ihre Grübchen bohrten sich tief in die Wangen.
    Wenigstens etwas, dachte ich, denn nach Verkleiden stand mir nicht der Sinn. Am wohlsten fühlte ich mich wirklich in Jeans und einem ganz normalen Pulli. Damit fiel ich in unserer so genannten Clique optisch leider immer aus dem Rahmen.
    Da war Rania, der Paradiesvogel schlechthin. Zudem Cynthia, wir kannten uns ebenfalls seit dem Kindergarten. Auch sie ließ nichts auf ihr Äußeres kommen, war wöchentlich Stammgast im Kosmetiksalon, ihre langen Nägel waren kinoreif . Und dann Susi, unser Mannequin höchstpersönlich. Vor einem Jahr wurde sie Zweite bei der Wahl zur Miss Thüringen und ihrem Titel als Vize-Miss machte sie stets alle Ehre.
    Alle drei waren immer bestens gestylt, geschminkt bis zur letzten Hautpore , besaßen ein Arsenal an Bekleidung, womit alle Bewohner einer Kleinstadt für ein Jahr eingedeckt werden konnten, und sahen im Gegensatz zu mir aus, wie einem Hochglanzmagazin entstiegen.
    Ich dagegen hatte den Charme einer Bauerntochter. Nur gut, dass auch Yvonne kommen wollte. Sie wiederum war ein Gothic -Fan und tauchte nicht selten in langen Gewändern und schwarz geschminkt auf.
    »Wieso wollt ihr eigentlich mitten im Februar im Pavillon feiern? Ihr habt im Haus mehr Platz als der Kaiserhof in seinem Festsaal!«
    »Ja«, bestätigte Rania, »mir passt es auch nicht. Aber Vater bringt irgendeinen Praktikanten aus der Kanzlei mit. Der wohnt ein paar Tage oben im Loft. Da die Galerie davor und meine Zimmer daru n ter sind und meine Partys nicht zu den leisesten zählen, hat mich Vater einfach in den Garten verfrachtet. Nicht nett, aber was will man machen?«
    Na toll. Dann entging mir wenigstens keine Sekunde der Party, wie lange sie auch dauern würde, denn der Pavillon stand nicht weit von unserem Bungalow entfernt. Von der Küche aus konnte man genau darauf schauen.
    »Also schön, dann gib deine Bestellung
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