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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition)
Autoren: Elea Noir
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schönster Stern wird doch keine Tränen vergießen – dazu gibt es keinen Grund! Gut, ich nehme diesen Kerl ein paar Tage mit, aber noch in diesem Jahr bringe ich ihn dir wieder, im besten Fall mit kleiner Verstärkung!«, begrüßte mich Dusty und umarmte mich kurz. Ich wollte ihm so gerne glauben, doch die Angst war zu stark.
    »Und wenn ihr es nicht schafft, was ist dann?«
    »Dann kommen wir ohne das Baby zurück!«, antwortete Dusty prompt. Ich schüttelte vehement den Kopf.
    »Wenn die Rava euch erwischen, euch gefangen nehmen – WAS IST DANN?« Beide sahen sich schweigend an.
    »Oh nein, ihr werdet jetzt nicht SO reden! Ich will es hören, das ist mein Recht, es geht mich auch etwas an! Also, was ist dann?«
    Dusty kam nah zu mir, berührte meine Oberarme und blickte mir gezielt in die Augen.
    »Sie werden uns nicht erwischen, niemals! Stella, ich bin vor zehn Jahren von Galaktica mit einer Swiffa geflohen. Seitdem befreie ich Entführungsopfer. Und die Rava haben mich nie aufhalten können! Aber ich brauche Hilfe, alleine schaffe ich das nicht, deshalb muss Shiva mitkommen. Ich selbs t bleibe weit genug weg, auf meiner Swiffa , sodass die Rava nicht angreifen können. Und Shiva wird meinen Gürtel tragen, damit habe ich seine Koordinaten autom a tisch, wo immer er auch ist. So besteht die Verbindung zu mir permanent! Wohin er auch geht, es genügt ein einziger Knopfdruck und er ist wieder sicher bei mir, auf der Swiffa . Hab Vertrauen, Stella! Sollten wir es auch nicht schaffen, euer Baby zu befreien, aber diesen Kerl hier, den bringe ich dir wieder – versprochen!«, sagte Dusty zuversichtlich und klopfte Shiva auf die Schulter.
    Was blieb mir anderes übrig, als zu vertrauen? Die Hoffnung gab mir die Kraft, um loslassen zu können, und ich nickte stumm.
    Shiva stand neben mir und versuchte, hoffnungsvoll auszusehen. Er zwang sich sogar, zu lächeln. Ich konnte es jedoch nicht erw i dern, denn alle Fröhlichkeit war aus mir gewichen. Es gab auch nichts mehr zu bereden, denn es war schon lange alles gesagt und die Entscheidung endgültig gefällt – es gab einfach kein Zurück mehr.
    Ich sah Dusty an, er lächelte ebenfalls, nickte mir leicht zu und trat zurück, was so viel bedeutete wie: Er schenkte uns Raum für ein wenig Intimität, für einen letzten Kuss, ein letztes Lebewohl. Ich war zu schwach, um Shiva anzusehen.
    Aber er half mir, indem er näher zu mir kam und wie so oft se i nen Zeigefinger unter mein Kinn legte. Sanft hob er es an, bis sich unsere Augen trafen. Wir benutzten keine Worte, keine Gründe, keine Entschuldigungen mehr; nur die Stille drückte das aus, was wir fühlten.
    Das Leben mit ihm zog an mir vorüber. Ich erblickte alles noch einmal im Schnelldurchlauf und brach innerlich zusammen. Da nahm mich Shiva in seine Arme. Ich roch ein letztes Mal seinen betörenden Duft, spürte seine vollkommene Haut und sah ihm ein letztes Mal in die Augen.
    Nun nahm ich seine Tränen wahr – jetzt kullerten sie ihm über die Wangen. Mein Antikva weinte …
    Und mein Herz vereiste.
     
    Nur so war es zu ertragen. Ich hörte das Summen und wusste, was es bedeutete. Ich kannte dieses Geräusch nur zu gut. Shiva hielt meine Hände, drückte sie fest und gab mir einen innigen Kuss – unseren letzten Kuss. Seine Liebe zog mich ins Paradies, doch die Angst stieß mich unsanft zurück.
    Ein allerletztes Mal blickte er mir verweint in die Augen und das Summen wurde stärker. Er wich von mir zurück und ließ meine Hände los … da wurde es dunkel …
     
     
     
    Es war eine kalte Nacht. Der erste November war schon ang e brochen und ich verharrte – alleine, am Ende des steilen Burgwegs .
    Niemand war hier, niemand – außer mir.
    An der Stelle, wo eben noch Shivas warmer Körper stand, war nur noch eisige Luft. Ich griff in das Nichts vor mir, leckte über meine Lippen und kostete dabei das Salz seiner Tränen, die mein Gesicht zierten. Mein Blick wanderte nach oben, an das dunkle Himmelszelt – da war sie, die Swiffa !
    Gerade schaltete Dusty die Lichter wieder an. In diesem Moment hätte ich alles gegeben, um bei ihnen sein zu können, alles – selbst mein Leben, denn das wich aus mir, als sich die Swiffa in Bewegung setzte und binnen Sekunden in die schwarzen Wolken eintauchte und vollends verschwand.
     
    Hier stand ich nun … einsam, verlassen. Ich tastete zitternd an meinen Hals und nahm das silberne Medaillon in meine Hand. Hätte ich es nicht um meinen Hals getragen, dieses kleine
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