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Sunrise: Das Buch Joseph (German Edition)

Sunrise: Das Buch Joseph (German Edition)

Titel: Sunrise: Das Buch Joseph (German Edition)
Autoren: Patrick Roth
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fürs Joch seiner
    Sünden, die ihm zusammengeknüpft und geflochten
    der Herr
    An Regu hinab, der gleich einem Freund den Fremden
    sich auflud, ihn dem Bösen nicht überließ im
    Fluß Elend
    Und tiefer stieg Joseph, stieg tiefer am Seil
    dem Regenstrang nach ins Dunkel nach unten
    Hinab an Peleg, dem Zerrissenen, zu dessen Lebzeit
    Erde und Sprache in Teile zerbebten
    An Eber hinabhin, der klammernd die Gegenseiten
    zusammenhält, übersetzend vom Jenseits der Wasser
    Hinabhin an Schelach, der breitend entsandte den Zweig
    Hinab an Arpachsad, der auf der Grenze ihn pflückte
    An Schem hinab, der die Scham des nach Alltod
    Berauschten verhüllte
    An Noah hinab, der gottübrig Tröster war, als der Herr
    von harter Vernichtung ruhte
    An Lamech hinab, dem Wilden, der sich Männer
    erschlug für die Wunde, Knaben für jede Strieme
    An Methuschelach hinab, dem auf Erden am längsten
    zu harren erlaubt war, bis an die Flut
    Und tiefer stieg Joseph, stieg tiefer am Seil.
    Und streckte aus seine Hand –
    da fiel nichts, das sie näßte.
    Nicht Regenstrang hin ins Dunkel nach unten.
    Denn hierher herab reichte Regen nicht mehr,
    kein Wassertropfen erreichte die Tiefe.
    Und tiefer stieg Joseph, stieg tiefer hinab
    An Henoch hinabhin, der sich erging mit Gott, entrückt
    war in ewigen Garten
    Hinabhin an Jared, VorausNahmer des Abstiegs der
    Wasser und aller im Jordan Getauchten
    Hinab an Mahalalel, der im Schatten erglühte der
    Augenpracht Seines Auges
    Hinab an Kenan, den sein Erzeuger Enos erwarb vom
    Herrn
    An Enos hinab, der nur schwach war und sterblicher
    Mensch, als aufragend Menschen sich Gott-Namen
    nahmten
    An Seth hinab, dem SproßErsatz Abels, eingesetzt für
    den Toten
    Bis zutiefst gestiegen war Joseph
    in die Tiefe hinab,
    und hinabhin, am Doppel-Ragebild
    Adams
    herab,
    auf rosenrötlichen
    Erdgrund
    setzte den Fuß, wie auf
    festen Teig,
    den Kloß, aus dem sie
    geknetet warn,
    Adam,
    Erde mit Odem,
    er und sie,
    Gott zum Bilde von Gott.
    Und alle nach Adam
    in Adams Bild,
    gottbildernd alle in Adam.
    Es waren aber vier und sechzig Ragebilder, die Joseph im Stammtraum gezählt, und vier und sechzig die Ahnen, die er anblickend sah im Hinabzug, und die einblickend in Joseph sich wiedererkannten im Seelenscherben, im Tatensplitter, den sie ihm lastend einst gesteckt, aufbauend daraus diesen, ihn, Joseph.
    Da ließ Joseph vom Seil, taumelnd vom Anblick der Bilder, und fiel hin vor Adam.
    Und schwach, schier bewußtlos, sank er ein in die nebeldünstende Erde.
    Und als sie sich durstig über ihm zu schließen ansetzte, ihn hinabwärts zurück ins Grundlose saugend, da schrie er, schrie Joseph im Schrei.
    Und da: eine Wespe.
    Die flog um Joseph. Kaum zu sehen, zu hören aber
    mit dem Flügelschlag augenprächtigen Vogels.
    Und da: ihre Schläge.
    Die vertrieben die Nebel und trockneten.
    So rührte Gott an ihn, Joseph.
    Und an Joseph erging das Wort:
    ›Was siehst du?‹
    Joseph hob auf seine Augen und sah.
    Und Joseph sprach:
    ›Ich sehe einen Tiegel.‹
    Und was Joseph sah, ließ ihn hoffen. Denn der Tiegel war dem Fassungslosen Gefäß, behielt, was in Flucht zu zerstieben drohte, goß Nahrung aus, wem nach ihr hungerte.
    Und als Joseph den Tiegel sah, erkannte Gott, daß ihn hungerte.
    Da sprach ER:
    ›Greif ihn doch. Und tu, wie ich dich heiße.‹
    Und Joseph griff nach dem Tiegel.
    Da sprach Gott:
    ›Zerschmettre den Tiegel, zerschlag ihn zu Scherben, zerschell ihn mir hin am Ragebild Adams!‹
    Da ging Joseph hin und zerschlug den getragenen, den Tiegel, zerschmetterte ihn am Ragebild Adams, daß er in Unzahl Scherben zerscholl.
    Und Gott sprach:
    ›Lies mir die Scherben, Joseph. Aber keinen Splitter, kein Morsel laß mir zurück. Lies sie mir alle gesamt!
    Und eine jede bestreichend mit Speichel, zueinander zurück hafte sie neu mir zum Tiegel!
    Auf daß wir, des Bruches gedenkend, halten einander Antwort und schöpfen uns Hungrigen ewige Speise.‹
    So sprach Gott zu Joseph.
    Da bückte sich und las Joseph den Hungrigen beiden die Scherben, die ersten, die er beieinander zerschlagen fand, zerschollen vor einer Nische am Ragebild Adams.
    Es trat aber, als er sich krümmte, eines zu ihm, trat aus der Nische, noch sah er’s nicht.
    Und er bestrich die scherbenen Ränder mit seinem haftenden Speichel, und als er sie fügen wollte Seite an Seite, bedachte er sie, und sie hielten. Denn nach einander hungert es Gott und den Menschen, die Hungrigen beide.
    Da erstarkte Joseph, gesättigt von fremdester
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