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Summertime (Beachrats: Teil 4)

Summertime (Beachrats: Teil 4)

Titel: Summertime (Beachrats: Teil 4)
Autoren: Tobias Jäger
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Ich lachte so sehr, dass ich kaum sprechen konnte.
    »Ich schaue also zu ihm, um zu sehen, was los war. Ein verdammt großes Stück seiner Vorhaut hatte sich im Reißverschluss verfangen. Will versuchte, ihn zu öffnen, aber er rutschte immer wieder ab, weil überall Blut war. Außerdem heulte er und hüpfte herum. Ich versuchte ihm zu helfen, aber ich schaffte es auch nicht. ›Los, hol Kevin‹, sagte er zu mir. ›Wo ist er?‹, fragte ich. ›Im Unterricht‹, antwortete Will.«
    »Lass mich diesen Teil übernehmen«, sagte ich. »Ich schätze, ich war in der vierten Klasse oder so. Ich saß also an meinem Tisch und versuchte, der Lehrerin zuzuhören. Dieser Spaßvogel hier platzt in den Raum und sagt: ›Kevin muss mit mir kommen, um seinem Bruder zu helfen.‹ Die Lehrerin wollte natürlich wissen, wobei. Sie kannte Will und Jackie, weil beide bei ihr Unterricht hatten. Ihr Name war übrigens Mrs. Landry. ›Er hat seinen Pimmel im Reißverschluss eingeklemmt und nur Kevin kann ihn befreien‹, erklärte Jackie ihr.« Alle brüllten vor Lachen. »Nun, sie wollte mich nicht gehen lassen. Sie wollte, dass Jackie seine Mutter anrief. Jackie wollte davon aber nichts wissen. ›Aber Mrs. Landry, es ist sein Pimmel. Er braucht Kevin für seinen Pimmel‹, sagte er.« Justin und Alex lachten so sehr, dass sie fast von ihren Stühlen fielen. »Ach ja, alle Kinder in der Klasse lachten sich schlapp und ich wartete nicht darauf, dass sie es mir erlaubte zu gehen.«
    »Richtig so, Kevin«, sagte Justin. »Wenn ein Pimmel in Gefahr ist, muss man handeln.« Das brachte alle nur noch mehr zum Lachen.
    »Im Endeffekt riefen wir dann aber tatsächlich Miss Dilsey an, so wie es die Lehrerin gesagt hatte. Sie holte Will dann ab und brachte ihn in Moms Praxis.«
    Es dauerte eine Weile, bis wir uns alle wieder beruhigt hatten. »Kevin, hör zu, Mann. Wir wollen nicht deine ganze Zeit beanspruchen. Wir sind mit ein paar College -Freunden hier -«
    »Ihr kommt aber zur Party, oder?«, fragte ich.
    »Auf jeden Fall. Das würden wir nicht verpassen wollen.«
    »Cool.«
    »Okay, eine Geschichte noch, dann müssen wir gehen«, sagte Jackie. »Wir hatten zusammen einen Film gesehen, in dem ein paar Jungs zu Blutsbrüdern wurden. Sie schnitten sich in den Arm und hielten die Wunden zusammen, sodass sich das Blut vermischen konnte. Das fanden wir cool, also beschlossen wir, das auch zu machen. Dieses Genie hier«, sagte Jackie und zeigte auf Paul, »fängt an und trifft auch sofort eine verdammte Arterie an seinem Handgelenk. Er hat geblutet wie ein Schwein und er fing an zu heulen. Will hingegen lacht sich den Arsch ab und Macho Kevin fällt in Ohnmacht. Ich bin der Einzige, der noch halbwegs bei Sinnen ist und ich schreie nach meiner Mom. Sie kam natürlich sofort nach oben gerannt. Sie sieht Paul, schnappt ihn sich und düst mit ihm ins Krankenhaus. Kevin liegt aber noch immer bewusstlos in der Gegend rum. Mom hatte ihn nicht einmal bemerkt. Will hatte vermutlich einen hysterischen Schock oder so etwas und lachte sich immer noch tot. Ich rannte durchs Haus, um Riechsalz oder so etwas zu finden.« Alle lachten. »Wir hatten eindeutig zu viel ferngesehen und ich dachte, dass so etwas jeder im Haus hat. Das Einzige, was ich fand, war jedoch Meerrettich. Als ich wieder nach oben kam, war Kevin schon wieder wach. Ich zwang ihn aber trotzdem, das Zeug zu riechen.«
    »Selbst heute wird mir noch schlecht, wenn ich Meerrettich rieche«, sagte ich. »Diese Geschichte hatte ich komplett vergessen, Jackie.« Ich hatte vom Lachen Tränen in den Augen. »Wir hatten viel Spaß, oder? Wenn man diese Geschichten hört, könnte man denken, wir waren kleine Teufel. Aber eigentlich waren wir gar nicht so schlimm - meistens zumindest.«
    »Lass uns Will die Schuld in die Schuhe schieben. Er ist schließlich nicht hier.«
    »Habt ihr alle im gleichen Block gewohnt, oder so?«, fragte Brian.
    »Nein, aber unsere Mom hat für Miss Beth gearbeitet.«
    »Ihre Mom hat Will und mich großgezogen«, sagte ich. »Sie hieß Miss Dilsey und ihr Daddy heißt Mister Gabe. Miss Dilsey ist leider vor ein paar Jahren gestorben. Sie und Grandma waren sehr, sehr eng befreundet.«
    »Aber Miss Beth und Mr. Ed haben sich auch um uns gekümmert«, sagte Jackie. »Wir sind von der Vorschule bis zur High School auf eine katholische Schule gegangen und die Millers haben jeden einzelnen Cent davon bezahlt. Und auch das College danach.«
    »Das mit dem College wusste ich nicht«,
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