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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)
Autoren: Pamela Beason
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über ihre erneute Rückkehr zu den Pumas begonnen, den sie jetzt noch einmal gründlich durchsah. Ihre Finger flogen über die Tasten, als sie die Begegnung bei Sonnenuntergang schilderte, samt einem gefühlsbetonten Absatz darüber, wie sehr sie sich gefreut hatte, die Berglöwen in so guter Verfassung anzutreffen. Dann fügte sie noch ein paar Sätze darüber ein, wie oft Pumas die Wege der Menschen kreuzten, ohne bemerkt zu werden, und griff dabei auf die Bemerkung von Kent über Apollos Pfotenabdrücke am Flussufer zurück. Sie schloss mit dem Bild der Fledermäuse über der dunklen Brücke, die ihre Einsamkeit und das Gefühl von Verlust widerspiegeln sollten, nachdem die Berglöwen verschwunden waren.
    Noch fünfzehn Minuten bis zur Deadline. Sie lud drei Fotos von den Pumas im Sonnenuntergang von der Kamera auf die Festplatte. Auf dem größeren Bildschirm sahen sie noch besser aus.
    Zuerst gab das Satellitentelefon nur statische Geräusche von sich. Sie fuhr die Antenne aus, funkte den Satelliten an und gab ihren Zugangscode ein. Dann schloss sie das Telefon an den Computer an und übermittelte Bericht und Fotos. Lange starrte sie auf die Mitteilungsbox an einer Ecke des Bildschirms. Schließlich ging ein Fenster auf: 1 txt, 3 jpegs, danke, Sam!
    Sam stellte Computer und Telefon aus. Sie hatte es tatsächlich geschafft. Zwar einen Tag zu spät, aber wenn sie gestern angekommen wäre, hätte sie Leto und Artemis vielleicht nicht getroffen und sich wer weiß was aus den Fingern saugen müssen, vielleicht so etwas Lahmes wie Pfotenabdrücke. Anscheinend hatte sich das Blatt gewendet und das Glück war auf ihrer Seite. Sie hatte ihren Knüller.
    Dabei fiel ihr etwas ein. Sie sah auf die Uhr: Genau zwischen den Nachrichtensendungen in Seattle. Sam nahm das Telefon und gab eine vertraute Nummer ein.
    Er meldete sich nach dem vierten Klingeln auf seinem Handy. »Adam Steele.«
    »Grüße aus Utahs Wildnis«, sagte sie.
    »Weißt du was? Tom hat sich das Bein gebrochen. Morgen moderiere ich die Nachrichten: um zwölf, um sechs und sogar um neun.«
    »Was ein Glück«, sagte sie. »Außer für Tom natürlich.«
    »Aber hallo. Ich bin auf dem Weg nach oben.«
    »Herzlichen Glückwunsch. Was ich dich fragen wollte: Du hast nicht zufällig dem SWF versprochen, in den Nachrichten was über meine Pumaserie zu bringen?«
    »Könnte schon sein. Für interessante Tiergeschichten ist immer Platz. Aber du hättest den Job ohnehin bekommen, Babe. Dein Angebot hat ziemlich viel Eindruck beim SWF gemacht.«
    Was sie bezweifelte. Denn was war wohl überzeugender? Eine Internetschreiberin, die sich eine solche Story zutraute, oder das Versprechen, damit ins Fernsehen zu kommen?
    »Du hast sie echt umgehauen«, fügte Adam hinzu.
    »Ich habe schon angefangen«, sagte sie und erzählte von dem Pumafoto.
    »Fantastisch! Ich wusste doch, das du das hinkriegst. Wir sind ein Spitzenteam.«
    Auch da war sie sich keinesfalls sicher, aber es tat gut, so etwas von ihm zu hören. »Viel Glück morgen, Adam. Du haust sie sicher auch um.«
    »Klar mach ich das. Wenn du zurück bist, gehen wir ins Di Angelo .«
    Natürlich wählte Adam das einzige Restaurant im Nordwesten, in dem Abendkleidung Vorschrift war. »Wie wär’s stattdessen mit Hot Sauce John’s ? Blake könnte auch dazustoßen.«
    »Kein fünftes Rad, Babe. Ich will dich ganz allein für mich. Und wen könnte man schon in einem Grillrestaurant treffen? Wenn du dir ein neues Image zulegen willst, musst du die richtigen Leute kennenlernen.«
    Sie hegte den Verdacht, dass im Di Angelo eher die »richtigen« Leute für seine Karriere saßen, aber man konnte ja nie wissen, ob sein Glück nicht auch auf sie abfärbte. Und sie genoss die Blicke anderer Frauen, wenn sie am Arm von Adam Steele hereinschlenderte. »Guter Einwand. Dann halten wir das Di Angelo fest. Jetzt muss ich Schluss machen, die Waschbären stehen schon Schlange für ein Autogramm.«
    Er lachte. »Gute Nacht, wilde Frau. Pass auf dich auf.«
    »Gute Nacht, Herr Nachrichtenmoderator.« Sie legte auf und rieb sich die Stirn. Wollte sie sich wirklich ein neues Image zulegen? Nach ihrem Abschluss als Wildbiologin hatte sie als Zooangestellte, Umweltberaterin, mit Zeitverträgen in Nationalparks und als freie Journalistin gearbeitet. Die Verfasserin von Wildtierreportagen im Internet war nur ein Konglomerat der vorherigen Sam Westins.
    Sie atmete die reine und stille Luft tief ein, lehnte sich an einen Felsbrocken und nahm
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