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Summer - und der Jaeger der Nacht

Summer - und der Jaeger der Nacht

Titel: Summer - und der Jaeger der Nacht
Autoren: Stefanie Pape
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auch immer. Über was redeten Menschen miteinander, wenn sie zum ersten Mal eine Nacht miteinander verbracht hatten? Marius nahm seinen Mut zusammen.
    „Hm… Wie erkläre ich es dir? Also, ich bin ein Unsterblicher. Ihr nennt uns Vampire.“
    Summer keuchte entsetzt und riss die Augen auf.
    „Ruhig. Es ist nicht wie du denkst. Wir sind nicht wie in den Filmen und Büchern. Ich gehe nicht in Rauch auf, wenn ich in die Sonne gehe. Ich kann Knoblauch essen. Ich kann eine Kirche betreten. Ich schlafe nicht in einem Sarg. Ich… Was willst du wissen?“
    „Du… das ist nicht dein Ernst.“ Sie schluckte und starrte ihn an.
    „Doch. Wir – meine Spezies – ist entstanden, als vor etwa 2000 Jahren eine Gruppe Außerirdischer auf der Erde strandete, die auf der Flucht waren, nachdem ihr Heimatplanet vernichtet wurde.“
    „Außerirdische Vampire… Klar…“
    „Summer, bitte, glaube mir “, flehte Marius.
    „Warum erzählst du mir das?“ Sie runzelte die Stirn.
    „Weil ich dich nicht anlügen möchte. Weil ich möchte, dass du die Wahrheit über mich kennst.“
    „Bist du in Behandlung?“
    „Wieso? Das ist keine Krankheit. Im Gegenteil. Mein Blut tötet Krankheitserreger und stoppt den körperlichen Verfall. Ich wurde im Jahr 805 geboren. Meine Eltern gehören zu den ältesten noch lebenden Unsterblichen.“
    „Du glaubst, was du da sagst.“
    „Ich weiß es“, versicherte er.
    „ Das kann aber nicht sein. So etwas gibt es nicht.“
    „Doch. Ich kann es dir beweisen.“ Marius öffnete seinen Mund und entblößte seine scharfen Fänge.
    Summer stand auf machte ein paar Schritte rückwärts.
    „Bitte“, Marius zog die Fänge wieder ein, damit er sprechen konnte, „du darfst nicht gehen. Du darfst niemandem sagen, was ich dir gesagt habe.“
    „Keine Angst. Das werde ich bestimmt niemandem sagen. Wer sollte mir das glauben?“
    „Summer…“ Er streckte seine Hände nach ihr aus.
    „Fass mich nicht an!“
    „Entschuldige. Ich…“
    „Ich muss zur Arbeit. Und ich muss nachdenken…“
    „Sehen wir uns nach deiner Arbeit?“
    Summer dachte blitzschnell nach. Wenn sie nicht zur Arbeit ginge, sondern gleich zum Flughafen führe, könnte sie zwischen sich und diesen… Vampir… sie wagte kaum, das Wort zu denken, ohne in Panik auszubrechen… einen beträchtlichen Abstand bringen. Aber Marius musste glauben, dass alles in Ordnung wäre.
    „Ja. Wir sehen uns. Ich… entschuldige mich… das ist…“, stammelte sie.
    „Es viel, was ich dir zumute. Ich weiß. Es tut mir Leid.“ Marius sah geknickt aus.
    „Ich brauche einfach Zeit.“ Inzwischen hatte Summer ihre Stimme wieder gefunden und klang fester.
    „Okay. Wir treffen uns dann heute Abend im Hotel?“
    „Ja.“ Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und drückte sich an ihm vorbei aus dem Haus.

*

    Am Abend wartete Marius vergeblich in der Lobby des Hotels auf Summer. Zuerst nahm er an, dass sie ein wenig länger gearbeitet hätte. Doch nach einer halben Stunde fragte er an der Rezeption nach. Natürlich wollte der Concierge ihm keine Auskunft geben. Doch Marius musste nicht viel Mühe aufwenden, um die Information zu bekommen, die er brauchte. Summer war den ganzen Tag nicht bei der Arbeit gewesen. Niemand wusste, wo sie war. Da es aber häufiger vorkam, dass junge, attraktive Animateurinnen mit einem Gast anbandelten, hatte noch niemand die Polizei informiert. Marius fluchte und machte sich schnellstmöglich auf den Weg, um die Situation zu analysieren und einen Plan zu entwickeln.

    Wie hatte er nur solch ein Idiot sein können? Marius machte sich massive Vorwürfe. Bestimmt war Summer jetzt völlig verängstigt. Er hätte jemandem aus seiner Familie Bescheid geben müssen, bevor er mit ihr sprach und enthüllte, was er war. Jemand hätte hier sein müssen, um sie zu beruhigen und ihre Erinnerung zu modifizieren. Wenn sie jetzt jemandem erzählte, was er ihr gestanden hatte, könnte sie froh sein, wenn sie nicht in einer Nervenheilanstalt landen würde. Was hatte er dieser lebensfrohen, atemberaubenden Frau nur angetan? Ist man mit mehr als 1200 Jahren Lebenserfahrung nicht zu alt, um einen solchen Fehler zu begehen? Und darf man in dem Alter noch seine Eltern anrufen, damit sie die Scherben hinter einem aufkehren? Marius seufzte bei dem Gedanken und griff nach dem Telefon. Nachdem er die ersten Ziffern getippt hatte, schüttelte er den Kopf und legte den Hörer wieder auf.
    Als wäre es eine giftige Schlange betrachtete er das
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