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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)
Autoren: David J. Dives
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Weitere Schüsse waren zu hören.  
    Es wurde ruhig. Ein Verwundeter stöhnte auf. Dann noch ein Schuss. Wieder Stille.
    Saunders erhob sich aus seiner Deckung und lief mit seiner Maschinenpistole im Anschlag in Richtung der zerstörten Eingangstür zur Suite.  
    Weitere Schüsse fielen.  
    Saunders drückte sich in eine Nische im Korridor, zwischen einem schweren Möbel und der Wand.  
    Ein Mann trat aus der Suite und rannte los. Er trug den Koffer bei sich.  
    Nummer sieben. Der Neue! Was hat er vor?  
    Saunders trat aus seinem Versteck, als Nummer sieben in Richtung Treppenhaus an ihm vorbeisprintete.  
    «Hey! Was …»
    Nummer sieben drehte sich im Vorbeirennen um und eröffnete das Feuer.  
    Saunders warf sich zur Seite und prallte mit der Schulter hart gegen die Wand. Im Fallen betätigte er den Abzug, seine Salve traf jedoch nur die gegenüberliegende Wand und die Decke. Verputz zersplitterte und zerstäubte in der Luft. Für einen Moment sah Saunders gar nichts mehr. Nummer sieben offenbar auch nicht, was vielleicht Saunders’ Leben rettete. Als sich der weiße Staub etwas verzogen hatte, welcher wie eine gewaltige Prise aufgewirbelten Weißmehls in der Luft hing, war von Nummer sieben nichts mehr zu sehen.  
    Saunders erhob sich und nahm seine Waffe in den Anschlag. Er näherte sich der geborstenen Tür von Suite 3905. Als er eintrat, traute er seinen Augen kaum. Überall zerfetzte Körper, Blut und zerstörtes Mobiliar. Ein schmerzerfüllter Aufschrei aus dem hintersten Schlafzimmer ließ ihn aufhorchen. Saunders sprintete los und blieb im Eingang zum Raum stehen, aus welchem der Laut gekommen war.  
    Nummer eins lag von zwei Kugeln an Arm und Schlüsselbein getroffen in seinem eigenen Blut in der Ecke. Er hustete und schrie: «Los! Hinterher! Er darf nicht entkommen. Er wird versuchen mit einem unserer Wagen aus der Tiefgarage zu fliehen. Er hat die Zweitschlüssel. Du musst ihn erwischen! Schnell!»
    Das ist meine Chance! Ich darf das hier nicht vermasseln!  
    Saunders machte rechtsumkehrt und rannte los, wie wenn der Leibhaftige in seinem Nacken sitzen würde. Hinaus auf den Korridor! Vorbei an den blockierten Aufzügen! Hinein ins Treppenhaus und hinunter in Richtung Tiefgarage!

    8

    Tony starrte nach links durch das Seitenfenster gebannt auf die beiden Geländewagen der Russen. Die Motoren liefen nach wie vor, das Dröhnen wummerte durch die Tiefgarage. Tony wurde mit jeder Sekunde nervöser. Seine Handy-Uhr zeigte 09.18h.  
    Das wird eng. Das wird verdammt eng.
    Aus den Lautsprechern erklang immer noch der elektronische Sound. Ein anderer Song, ähnliche Machart.
    «Naoto, was meinst du? Wollen wir oben nachsehen?» Er blickte nach rechts und sah den leeren Sitz.
    «Verdammter Mist! Wo ist er hin?»
    Der Asiate war verschwunden.  
    Tony stieg aus und schaute sich um. Es war niemand zu sehen. Er griff mit seiner rechten Hand nach der Pistole, welche an seinem Rücken im Hosengürtel steckte, holte die Waffe hervor und betätigte den Schlitten, um sie zu laden. Hinter einer Reihe von geparkten Hotelfahrzeugen – vor den Blicken der wartenden Russen in ihren schweren Range Rovers geschützt – ging er in Richtung Treppenhaus. Als er auf der ersten Treppe nach oben angelangt war wählte er den Notruf des New York Police Departments auf seinem Prepaid-Handy. Dafür war keine SIM-Karte nötig, das war gut so. Tony meldete einen bewaffneten Überfall, nannte den Namen des Hotels und die Adresse.  
    Als er nach oben und um die erste Abbiegung lief, rannte ihn ein Mann über den Haufen, der von oben heranstürmte. Er trug einen dunklen Anzug, eine Maschinenpistole in der rechten und einen silbernen Koffer in der linken Hand. Der Mann prallte mit Tony zusammen, drehte sich um die eigene Achse und stürzte die Treppe hinunter.  
    Tony wurde ebenfalls umgeworfen und fiel rückwärts auf die Treppe, die nach oben führte.  
    Das ist nicht Carl! Aber er hat den Koffer.  
    Der Schlag der Erinnerung traf Tony mitten ins Gesicht. Kein Parfum. Kein Schweiß. Überhaupt kein Geruch.  
    Der Killer.
    Tony roch nur den Nachklang von Schießpulver. Ein Scharren von Metall auf Beton war zu hören von weiter unten, dann schnelle Schritte, welche sich in das Parking entfernten.  
    Ich muss ihn aufhalten!
    Tony krallte seine zu Boden gefallene Pistole und hetzte die Treppe hinunter. Er sprintete zur Glastür, welche zum Parking Minus 2 lief und hob die Waffe.  
    Der Molosser war bereits drei Dutzend
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