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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)
Autoren: Candace Bushnell
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Miranda, worauf Samantha ihr einen finsteren Blick zuwirft und im Flur verschwindet.
    »Hey, mir ist gerade ein Gedanke gekommen«, sage ich. »Samantha hat mir mal erzählt, dass Charlie am liebsten Profi-Baseballspieler geworden wäre, aber dass seine Eltern es ihm nicht erlaubt haben. Vielleicht hält er sich unterbewusst für Joe DiMaggio und Samantha ist seine Marilyn Monroe.«
    »Stimmt. Und Marilyns Sexappeal war Joe DiMaggio immer ein Dorn im Auge, deswegen hat er versucht, eine brave Hausfrau aus ihr zu machen. Wow! Das ist ja wie aus dem Lehrbuch der Psychologie.«
    Samantha kommt mit einer Ladung Kleidung in den Armen ins Zimmer, schleudert sie auf die Wildledercouch und wirft mir einen grimmigen Blick zu. »Dich trifft genauso viel Schuld wie Miranda. Schließlich bist du diejenige gewesen, die mir den Rat gegeben hat, ein bisschen aufrichtiger zu sein.«
    »Aber das habe ich doch gar nicht so gemeint. Ich hätte nie gedacht …«
    »Da siehst du, was man in New York davon hat, aufrichtig zu sein.« Sie läuft wieder ins Schlafzimmer und kehrt mit einem weiteren Stapel Klamotten zurück, den sie uns vor die Füße wirft. Dann reißt sie einen Müllsack von der Rolle, die ich mitgebracht habe, und fängt fieberhaft an, Kleider hineinzustopfen. »Das hat man davon«, stößt sie verbittert hervor. »Man kriegt einen Tritt in den Arsch und fünfzig Cent für die U-Bahn.«
    »Wie bitte? Das ist nicht dein Ernst, oder?«, frage ich erschrocken.
    Samantha richtet sich auf und streckt den Arm aus. »Seht ihr das?« An ihrem Handgelenk hängt eine goldene, mit Diamanten besetzte Rolex.
    »Ist die etwa auch echt?«, fragt Miranda fassungslos.
    »Moment mal.« Ich hebe die Hand. »Warum sollte dir jemand eine superteure Rolex schenken, wenn er mit dir Schluss macht?«
    »Von dem, was die gekostet hat, könnte man wahrscheinlich Liechtenstein oder irgendein anderes kleines Land kaufen«, murmelt Miranda.
    »Das hat ofensichtlich Tradition«, erklärt Samantha mit zitternder Stimme. »Wenn ein Mann eine Verlobung löst, schenkt er seiner Exverlobten eine Uhr.«
    »Du solltest dich öfter verloben.«
    Samantha reißt sich die Uhr wütend vom Handgelenk und schleudert sie mit aller Kraft gegen die Vitrine, auf der sie allerdings nicht einmal einen Kratzer hinterlässt. Manche Dinge sind eben einfach unverwüstlich. »Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte! Ich hatte alles bis ins kleinste Detail durchgeplant. Ich dachte, ich hätte New York an den Eiern gepackt. Alles lief so gut. Ich war die Frau, die er haben wollte. Bereit, mich voll und ganz auf ihn einzulassen.« Sie bricht auf dem Sofa zusammen.
    Könnten wir unsere Herzen doch nur auch in eine Plexiglasvitrine legen, denke ich. »Vielleicht warst du nicht ganz so bereit, wie du dachtest«, widerspreche ich ihr sanft. »Sonst hättest du den Termin bei Kleinfeld nicht verpasst.«
    »Das war ein einmaliger Ausrutscher. Ich habe alles wiedergutgemacht, indem ich bereitwillig zugestimmt habe, das Apartment von Glenns Raumausstatter völlig neu umgestalten zu lassen. Ich hätte sogar in Kauf genommen, mit Chintzbezügen zu
leben. Chintz! Aber was ist so schlimm an ein paar Blumenmustern hier und da? Ich kann Rosen ertragen, wenn es sein muss …« Ihr laufen plötzlich Tränen über die Wangen. Und dieses Mal sind es echte.
    »Versteht ihr denn nicht?«, schluchzt sie. »Ich bin abserviert worden. Weil ich defekte Eileiter habe.«
     
    Wegen defekten Eileitern abserviert zu werden, ist wahrscheinlich genauso schlimm wie … nein, schlimm ist es immer, egal aus welchen Gründen. Wahrscheinlich ist das mit den Beziehungen in New York wirklich so, wie Samantha immer sagt: Alles zählt, selbst die Dinge im Hintergrund, die man gar nicht sehen kann.
    Dabei ist das, was sich im Vordergrund abspielt, in der Regel schon schlimm genug.
    Ich zähle stumm die prall gefüllten Müllsäcke, die in Charlies Apartment herumstehen. Vierzehn. Im Laufe einer zweijährigen Beziehung kann sich eine Menge anhäufen.
    »Ballast«, schnaubt Samantha und versetzt einem der Müllbeutel, die ihr im Weg stehen, einen Tritt. »Nichts als überflüssiger Ballast.«
    »Hey!«, rufe ich erschrocken. »In dem sind die Gucci-Schuhe drin.«
    »Halston, Gucci, Fiorucci? Wen interessiert’s?«, sagt sie verächtlich. »Was soll ich mit Schuhen, wenn mein ganzes Leben in Trümmern liegt?«
    »Du wirst jemand Neues finden«, versucht Miranda sie zu trösten. »So wie ich dich kenne, bleibst du
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