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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle
Autoren: Jackie Kessler
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meinen schönsten Bambiblick. »Ja.«
    »Hm.« Sein Blick wanderte zu meinem Ausschnitt. »Wenn Sie wollen, können Sie sich was anziehen, während ich mir das hier mal näher ansehe.«
    Huch. Ich blickte runter auf mein Handtuch. Während meiner viertausendjährigen Laufbahn als Dämonin im Bereich Sex und meiner aktuellen Arbeit als exotische Tänzerin war ich es mehr als gewohnt, halb nackt herumzulaufen. Genau genommen war es mir sogar lieber so. Daher vergaß ich ständig, dass sich die meisten Leute unwohl fühlten, wenn sie nackt waren.
    Merke: Schamgefühl entwickeln.
    Er betrachtete erneut den versengten Fußboden und fragte: »Wissen Sie, wer das hier war?«
    »Nein.« Glaubhaft zu lügen war eine dieser dämonischen F ä higkeiten, die ich mir als Mensch bewahrt hatte. Vielleicht sollte ich in die Politik gehen.
    »Hm.« Er hätte die verkohlte Stelle beinahe berührt, doch dann zog er die Hand abrupt zurück. »Mann, das is’ ja noch heiß!«
    »Na so was! Also, können Sie’s überstreichen?«
    »Streichen?« Er bedachte mich mit einem Blick, der besagte, dass ich anscheinend so viel Verstand besaß wie eine hirntote Kopflaus. »Sie wollen, dass ich den Parkettboden streiche?«
    »Ahm. Natürlich nicht. Ich meinte beizen.«
    »Beizen.«
    Ich verdrehte flüchtig die Augen. »Hören Sie, ich muss das hier entweder beseitigen oder verstecken. Kriegen Sie das irgendwie hin?«
    »Naja«, sagte er, während er sich am Kinn rieb, »vielleicht. Ist schon ’ne Weile her, seit ich das letzte Mal so richtig was Handwerkliches gemacht habe.«
    Oooh. Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn er sein Handwerk mal an mir ausprobieren würde …?
    Schluss, Schluss, Schluss jetzt! Konzentrier dich, Jesse! »Fa n tastisch. Dann könnten Sie das Ganze also in – wie viel? – sagen wir, fünf Minuten repariert haben?«
    Sein Mund öffnete und schloss sich wieder. Er schüttelte den Kopf. Vielleicht überlegte er gerade, wie er in möglichst einf a chen Worten mit mir reden konnte. Er nahm seine Kappe ab und knetete sie in den Händen. Schließlich sagte er: »Hören Sie, ich brauche dafür so einiges an Werkzeug. Pinsel, Holzöl, ’n La p pen. Dann ’ne Drahtbürste, vielleicht Stahlwolle. Und ein T a schenmesser. Erst mal muss ich rausfinden, wie tief die Bran d spuren sind, und das verkohlte Holz abschleifen. Dann muss ich mit ’ner feinen Drahtbürste drübergehen, ganz vorsichtig, damit ich das Ganze nich’ noch abschmirgeln muss. Dann muss ich die Stelle mit ’nem Pinsel entstauben, mit Öl bearbeiten und dann mal gucken, wies aussieht. Vielleicht muss ich das Ganze auch noch mit Stahlwolle nachschleifen.«
    Er hielt inne, entweder um Luft zu holen oder um eine dramat i sche Pause einzulegen. Dann fuhr er fort: »Also, nee, mit den fünf Minuten, das wird leider nix.«
    »Okay«, sagte ich. »Dann eben zehn?«
    »Wissen Sie was? Wenn Sie das hier in zehn Minuten erledigt haben wollen, dann legen Sie einfach einen Teppich drauf.«
    »Oh.« Meine Stimmung hob sich. »Das ist ja clever. Können Sie mir einen besorgen?«
    Mit gequältem Gesichtsausdruck erwiderte er: »Sie wohnen nicht mal hier, oder?«
    Ich hob mein Kinn. »Natürlich wohne ich hier.«
    Sein gequälter Ausdruck wirkte mit einem Mal argwöhnisch.
    »So gut wie«, korrigierte ich mich. »Paul und ich sind verliebt.«
    »Verliebt.« Er setzte sich die Baseballkappe wieder auf, sodass sein Gesicht im Schatten lag … allerdings erst nachdem ich ein Funkeln in seinen dunklen Augen bemerkt hatte. »Wie rührend.«
    Irgendetwas an seinem Tonfall ließ mich stutzen, aber ich konnte es nicht richtig deuten. Ich versuchte, einen Blick auf seine Aura zu erhaschen, mit dem Erfolg, dass mir davon die Augen we h taten. Ich konnte nicht das Geringste an ihm ablesen. Mist. War ja mal wieder typisch, dass diese nützliche magische Fähigkeit, die ich zu meiner Seele dazubekommen hatte, irgendwie defekt war. Meine Gabe war unzuverlässiger als ein Kondom, das seit zehn Jahren abgelaufen war.
    Er grinste das verkohlte Herz zynisch an. »Und sieh an, jetzt hat euch auch noch jemand seine Liebe in den Fußboden geröstet. Es scheint hier ja überaus liebevoll zuzugehen.«
    Mein Magen gluckste nervös. Vielleicht war ich ja völlig übe r geschnappt, aber ich hatte das Gefühl, dass der typische Akzent des Hausmeisters – von wegen harter Kerl und so – immer mehr schwand. Ich räusperte mich und fragte: »Und, können sie mir nun helfen?«
    Sein Grinsen wurde
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