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Süße Rache: Roman (German Edition)

Süße Rache: Roman (German Edition)

Titel: Süße Rache: Roman (German Edition)
Autoren: Linda Howard
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der Regeln, die sie während der letzten Jahre entwickelt hatte, besagte, niemals nachzubohren, immer gefällig zu bleiben, und dieses Verhalten hatte sie inzwischen so verinnerlicht, dass sie nicht dagegen ankonnte. Trotzdem ließ sie seine misstrauische Reaktion frösteln. Vielleicht hatte sie das Gefühl, dass sie auf eine schräge Art eine Verbindung geknüpft hatten, doch er empfand das offensichtlich anders. Er war ein Killer, schlicht und einfach, er blieb dadurch am Leben, dass er niemandem vertraute.
    Irgendwann später hob er den Kopf, um auf die Uhr zu sehen, und Drea tat es ihm nach. Es waren beinahe vier Stunden vergangen.
    »Jetzt«, hörte sie seine raue, tiefe Stimme. Er richtete sich auf, drückte ihre Knie auseinander, zwängte sich dazwischen und drang erneut in sie ein. Seine Muskeln spannten sich an, tief in seiner Brust rumorte ein ersticktes Stöhnen. Er schauderte, als würde er eine so intensive Lust dabei empfinden, seine Selbstbeherrschung aufzugeben, dass es an Schmerz grenzte.
    Ihr stockte unter dieser machtvollen Inbesitznahme der Atem. Nach allem, was er mit ihr angestellt hatte, war sie angeschwollen und mehr als nur leicht wund, aber sie wollte trotzdem nicht, dass es endete. »Wir haben noch eine ganze Stunde«, hörte sie sich sagen und verzog innerlich das Gesicht, als sie das leise Flehen in ihrer Stimme registrierte.
    Zynismus verhärtete seinen Blick. »Salinas wird uns bestimmt nicht die vollen fünf Stunden lassen«, erwiderte er und stieß langsam und tief zu. Es war, als wäre ein Damm gebrochen, und die so lange zurückgehaltene Kraft bräche sich unaufhaltsam Bahn. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich an ihn zu klammern und zu versuchen, den Sturm zu überstehen. Sie überließ ihm ihren Körper in der gleichen Großzügigkeit, die er ihr gewährt hatte, und ließ sich ein weiteres Mal von einer Reaktion überraschen, zu der sie sich nicht fähig geglaubt hatte. In kräftigen, rhythmischen Stößen drang er in sie, wurde härter und begann unter rauem, kehligem Stöhnen zu kommen. Sie klemmte ihn zwischen ihren Beinen ein, schob ihm den Unterleib entgegen und hörte, wie ihre heiseren Lustschreie die Luft durchschnitten, als ihr Höhepunkt seinem folgte.
    Sobald ihre Körper zur Ruhe gekommen waren, zog er sich zurück und löste sich von ihr. »Ist es okay, wenn ich deine Dusche benutze?«, fragte er und machte sich auf den Weg zum Bad.
    Drea suchte nach ihrer Stimme und flüsterte: »Natürlich«, eine überflüssige Antwort, weil er die Tür bereits hinter sich zugezogen hatte.
    Sie lag inmitten der zerwühlten Laken und begriff, dass sie aufstehen musste, doch sie war nicht mehr in der Lage, den Gedanken in die Tat umzusetzen. Ihr Körper war schwer und schlaff, ihre Lider drohten sich erschöpft
zu schließen. Unzusammenhängende Gedanken stiegen in ihrem Kopf auf und verwehten sofort wieder. Alles hatte sich verändert, sie wusste nur nicht genau, inwiefern. Fest stand, dass ihre Zeit an Rafaels Seite zu Ende war oder wenigstens zu Ende ging, und dass sie nachdenken musste, dass sie überlegen musste, was sie tun sollte. Sie wusste, was sie tun wollte, und diese Erkenntnis war so neu und ihr so fremd, dass sie ihr kaum in den Kopf wollte.
    Keine zehn Minuten später kam er wieder aus dem Bad, mit nassen Haaren und nach ihrer Seife duftend. Scheinbar gedankenversunken begann er, sich schweigend und mit gelöster, in sich gekehrter Miene anzuziehen. Sie sah ihm zu, versuchte sich jeden Zentimeter seines Körpers einzuprägen und wartete darauf, dass er sie ansprach. Was sie während der letzten Stunden miteinander erlebt hatten, war so intensiv, dass sie fast vergessen hatte, wie ihr Leben davor ausgesehen hatte, es war eine so deutliche Demarkationslinie, dass es ihr vorkam, als wäre alles davor in Schwarzweiß und alles danach in Technicolor.
    Sie wartete, doch er blieb stumm. Sie wartete, bestimmt würde er sie ansehen, wenn er sich fertig angezogen hatte, und zu ihr sagen … was nur? Sie wusste nicht, was sie hören wollte, sie spürte nur, dass ihr schon wieder der Schmerz die Luft abschnürte, dass sie der Schmerz zu ersticken drohte. Sie konnte unmöglich bei Rafael bleiben. Sie wollte mehr, sie wollte mehr sein, sie wollte … oh Gott, vor allem wollte sie diesen Mann, sie wollte ihn so sehr, dass sie sich nicht eingestehen durfte, wie umfassend und wie tief ihr Verlangen war.
    Als er ohne ein Wort an sie an die Tür trat, schoss sie in panischer Angst
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