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Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Titel: Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse
Autoren: TERRI BRISBIN
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wie du den letzten Artikel beendet hast? Sieh nur, wie er dich kopiert!“
    Trotz Annas anfänglichen Widerstands hatte David die Rolle des Mr. Goodfellow übernommen. Sie hatten sich geeinigt, sich die Aufgabe zu teilen, da Anna so viel Vergnügen daran fand. Doch da ihre übrigen Pflichten durch die Ehe und die Übernahme der wohltätigen Einrichtungen ihres Gatten verdoppelt worden waren, hatte sie ihm erlaubt, die meisten Artikel zu schreiben. Nur bei besonderen Fällen, die ihr sehr am Herzen lagen, griff sie noch selbst zur Feder.
    Jetzt lächelte sie zufrieden, und David lachte. „Du hast den armen Mann zu einem unfairen Kampf verlockt, Anna. Immerhin ist das erst sein dritter Artikel.“
    Die ersten Schreiberlinge für die Tories hatten es nur je sechs und vier Monate lang ausgehalten, wobei David wohlweislich nicht verraten hatte, dass die ersten beiden Texte Cunninghams von David verfasst worden waren, bevor er nach Schottland ging. Dieser dritte Mann allerdings machte ganz den Eindruck, als könnte er sich zu dem würdigen Gegner entwickeln, den sie brauchten, um das Interesse ihrer Leserschaft auf die Missstände im Land lenken zu können. Und so nahm der Erfolg ihrer Zeitschrift, der Schule und des Waisenhauses stetig zu.
    „Bevor du antwortest, liebster Gatte“, sagte Anna mit einem neckenden Lächeln, „sollte ich dir vielleicht noch etwas verraten, das dir helfen könnte.“
    „Ja? Das klingt aber interessant.“ Er half ihr aufzustehen und legte die Arme um sie.
    „Wie gefällt dir der Gedanke, dass der Earl of Treybourne wieder von einer Frau besiegt werden könnte?“
    Einen Moment lang verstand er nicht, was sie ihm sagen wollte. Dann rief er empört: „Eine Frau? Das kann nicht sein. Mein Vater würde niemals einer Frau eine so wichtige Aufgabe übertragen.“
    Sie lachte. „Sei dir da nicht so sicher, mein Liebster. Dein Vater scheint in den letzten Monaten viel dazugelernt zu haben.“
    Er betrachtete wieder den Artikel. Konnte es sein? Aber wer war besser dazu in der Lage, die Schreibweise einer Frau zu erkennen als eine Frau? Die Erkenntnis ließ ihn lachen. „Vielleicht besteht ja noch Hoffnung für meinen werten Vater.“
    „Es besteht Hoffnung für jeden Menschen. Das hast du mich gelehrt“, sagte sie liebevoll.
    David küsste sie. Sie hatte ihn sehr viel mehr gelehrt und ihm mehr geschenkt, als er ihr je zurückgeben könnte, doch er würde den Rest seines Lebens damit zubringen, es zu versuchen.
    – ENDE –
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