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Sueße kleine graue Maus

Titel: Sueße kleine graue Maus
Autoren: Sandra Brown
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den Kopf und bürstete es kräftig. Dann warf sie den Kopf zurück. Die tiefroten Haare umrahmten weich ihr Gesicht und fielen auf ihre Schultern.
    Sie hatte ihre Fingernägel manikürt und sie passend zu ihrem Lippenstift korallenrot lackiert.
    Ihre gebräunte Haut schimmerte wie Seide nach der Packung, die Rana am Nachmittag aufgelegt hatte. Sie hatte ihr Geschick, Make-up wirkungsvoll aufzutragen, nicht verlernt. Ihr standen nicht viele Mittel zur Verfügung, der Effekt jedoch war atemberaubend. Als das Haar voluminös aus dem Gesicht gebürstet war, traten ihre weltbekannten Wangenknochen deutlich hervor.
    Im Spiegel erblickte Rana ein exotisches Gesicht, das an eine heidnische Göttin erinnerte. Außerordentlich sinnlich. Das Gesicht, das niemand so schnell wieder vergessen würde.
    Die Limousine hielt vor der Villa am River Oaks, wo die Party stattfand. Der Fahrer kam um den Wagen, um Rana hinauszuhelfen. Sie nahm ihre schmale,. weiße Abendtasche und ergriff seine ausgestreckte Hand. »Danke«, sagte sie weich.
    »Es war mir eine Ehre, Miss Ramsey. Einen schönen Abend noch.«
    Der Sommerabend war warm und schmeichelnd, in der Luft hing ein Duft von blühenden Geranien und Magnolien.
    Rana war nervös.
    Hinter einer Absperrung warteten schon die Reporter und Fotografen auf die ankommenden Mustangspieler und deren Gäste.
    Hochaufgerichtet schritt Rana auf 'den Eingang zu. Irgend jemand flüsterte: »Großer Gott, zu wem gehört denn die?« Es war ein Sportreporter, der sie nicht erkannte. Aber gleich neben ihm stand ein bekannter Kolumnist der Gesellschaftsspalte einer großen Zeitung.
    »Schnell!« befahl er aufgeregt dem Fotografen. »Mach ein paar Fotos. Beeil dich, bevor sie im Haus ist!«
    »Wer ist das?« fragte der neugierige Sportreporter.
    »Rana, du Dummkopf. Liest du nie etwas anderes als Sportzeitschriften? Denk mal scharf nach. Vor ein paar Jahren hat sie Reklame für Badeanzüge gemacht.«
    »O ja! Jetzt erinnere ich mich. Ein berühmtes Model, oder?«
    »Das beste.«
    »Was macht sie hier?«
    »Ich weiß nicht, aber ich werde es herausfinden. Man hat sie seit Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Man munkelte schon, sie sei schwanger oder völlig fett geworden.«
    Rana hatte genügend von dem Dialog mitbekommen, um zu wissen, daß man sie erkannt hatte. Jetzt nahm alles seinen Lauf. Sie konnte nichts mehr dagegen tun. Aber aus der Meinung anderer Leute machte sie sich nichts, wichtig für sie war einzig und allein Trents Reaktion.
    Sie schritt die Stufen zum Eingang der großen Villa im Kolonialstil hinauf. Gleich hinter der Tür sah sie ein älteres, distinguiert wirkendes Paar, das Rana sofort als die Mäzene der Footballmannschaft erkannte. Die beiden unterhielten sich mit Tom Tandy.
    Für einen Moment blieb sie stehen, dann ging sie entschlossen weiter. Tom erblickte sie aus dem Augenwinkel. Sein Kopf fuhr herum. In typisch männlicher Manier musterte er sie von Kopf bis Fuß.
    »Hallo Tom«, begrüßte sie ihn weich. Ihre Stimme übertönte kaum die laute Musik und die lebhaften Stimmen ringsum.
    Verblüfft riß er die Augen auf. »Hallo«, murmelte er verwirrt. Dann kam er zu ihr und führte sie zu dem Ehepaar, das offensichtlich darauf wartete, daß Rana ihnen vorgestellt wurde.
    »Mr. und Mrs. Harrison, darf ich Ihnen Miss ... eh ... Miss ...«
    Offenbar hatte Tom sie nicht wiedererkannt, deshalb ersparte sie ihm weitere Peinlichkeiten. »Ich bin Rana«, erklärte sie und streckte die Hand aus.
    Mr. Harrison schüttelte sie in sprachlosem Staunen. Er verhielt sich wie alle Männer, die ihr zum erstenmal begegneten. Mrs. Harrison jedoch lächelte liebenswürdig. »Es ist uns eine Ehre, Sie in unserem Haus begrüßen zu dürfen, Rana. Was für ein bezauberndes Kleid!«
    »Danke.«
    »Tom, warum bieten Sie Rana nicht einen Drink an?« »Ja, ja, natürlich. Möchten Sie ... eh ...« Auf fordernd nickte er in Richtung Bar. Er berührte Rana nicht. Sie bedankte sich bei den Harrisons für die Einladung zur Party, dann folgte sie Tom. Er bahnte ihnen einen Weg durch die Menge, dabei drehte er immer wieder den Kopf und sah sie verwirrt an. Woher kannte ihn diese schöne Frau? Warum erinnerte er sich nicht an sie? So betrunken hätte er doch niemals sein können!
    »Rana, haben Sie gesagt?«
    »Ja, aber ich wurde Ihnen als Ana vorgestellt. In Galveston. Vor ein paar Wochen. Haben Sie Trent gesehen? Ist er schon hier?«
    Tom blieb abrupt stehen. Sein Mund klappte herunter. Mit beiden
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