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Sueße kleine graue Maus

Titel: Sueße kleine graue Maus
Autoren: Sandra Brown
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auch gedacht«, murmelte Rana vor sich hin. Allmählich ging ihr die Bedeutung dieses Telefongesprächs auf. Und gleichzeitig die Rolle ihrer Mutter nach Moreys Tod.
    »Sein Arzt hatte ihm ein neues Medikament verschrieben.«
    »Bin ich recht informiert, daß er die Tabletten mit Alkohol eingenommen hat?«
    »Ja, die Obduktion hat das bestätigt, aber der Alkoholanteil im Blut war kaum erwähnenswert. Wahrscheinlich hat er nur ein Glas Wein zum Abendessen getrunken. Unglücklicherweise ist es sehr schwierig, die genaue Dosierung des Medikaments festzustellen. Wenn jemand bei Mr. Fletcher gewesen wäre, als er kollabierte, hätte man ihm vielleicht das Leben retten können. Aber der Alkohol spielte wirklich keine Rolle.«
    »Danke«, entgegnete Rana. »Danke für Ihre Erklärung.«
    Moreys Tod war ein Unglücksfall gewesen!
    Vielleicht war er über ihre Entscheidung, den neuen Vertrag nicht zu unterzeichnen, enttäuscht gewesen, aber er hatte sich deshalb nicht das Leben genommen.
    Sie würde weiter um ihren Freund trauern, sich jedoch nicht länger für seinen Tod verantwortlich fühlen.
    Als Trent am späten Abend anrief, erzählte Rana ihm von dem Telefongespräch.
    »Du kannst dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin, jetzt, da ich weiß, daß Morey ohne Haß auf mich gestorben ist.«
    Trent wußte nicht, daß Morey ihr Agent gewesen war, er hielt ihn für einen nahen Freund.
    »Das habe ich nie angenommen, Liebling.« Trent schwieg einen Moment, dann fuhr er fort: »Da du in so guter Stimmung bist, möchte ich dich um etwas bitten.«
    »Und um was?«
    »Kommst du mit mir auf die Party anläßlich des Saisonbeginns?«
    Rana umklammerte den Hörer. »Eine Party?«
    »Ja, jedes Jahr nach dem Trainingscamp und vor dem ersten Spiel findet eine Riesenparty statt. Es ist eine große Angelegenheit, und ich möchte dich als meine Begleiterin.«
    »Ich glaube nicht, daß ich mitkommen kann, Trent«, entgegnete sie schnell.
    »Warum denn nicht? Du läßt mich doch nicht allein da hingehen? Tante Ruby hat hoffentlich mein Apartment nicht an Robert Redford vermietet, oder? Magst du lieber blonde Männer? Okay, mein Engel, ich färbe mir die Haare.« Er lachte.
    »Halt! Ich will dich nicht im Stich lassen. Ich kann mir nur nicht vorstellen, daß ich auf eine solche Veranstaltung passe. Nicht, wenn es eine so große Angelegenheit ist!«
    »He, hör mal zu! Du bist meine Freundin, und ich bin ein Star!«
    Rana konnte sich sein verschmitztes Grinsen gut vorstellen. Sie lächelte. Dann jedoch wurde sie wieder ernst. Was würden seine Freunde und die Mitglieder des Teams von der unscheinbaren Ana Ramsey halten? Sie erinnerte sich an den Gesichtsausdruck von Tom Tandy, als er sie zum erstenmal gesehen hatte. In dem Moment wußte sie, daß sie Trent eine ähnlich peinliche Situation ersparen wollte.
    Aber sie wollte auch nicht ihren Entschluß rückgängig machen und als Rana zu der Party gehen. Trent würde sich Vorkommen wie ein Idiot, und das wollte sie auch nicht. Besonders im Hinblick darauf, daß für ihn die bedeutendste Spielzeit in seiner Karriere bevorstand. Im Augenblick fühlte er sich als der beste Quarterback im Football. Und sie würde nichts unternehmen, was sein wiedererwachtes Selbstvertrauen untergraben könnte.
    »Mal sehen«, gab sie schließlich Trents Drängen nach.
    Aber sie wußte, daß sie niemals zu dieser Party gehen würde.
    »Mutter!«
    »Hallo, Rana.«
    Rana stand in der Tür und starrte auf die Besucherin, die mit Ruby im Salon saß. Ranas Gesicht verlor alle Farbe.
    »Ihre Mutter ist vor einer halben Stunde angekommen, meine Liebe«, erklärte Ruby und bemühte sich, die offensichtlichen Gegensätze zwischen Mutter und Tochter zu ignorieren. Sie hatte Susan Ramsey vom ersten Augenblick an nicht leiden können, und dieser Eindruck hatte sich auch nicht geändert, als die Besucherin darauf bestanden hatte, daß Anas Name >Rana< sei.
    Nur ihre angeborene Höflichkeit hatte Ruby dazu veranlaßt, Susan in den Salon zu bitten und ihr Tee anzubieten, während sie auf Anas oder Ranas Rückkehr warteten. Ruby hatten auch Susans bohrende Fragen nicht gefallen, und sie hatte sie so unverbindlich wie möglich beantwortet. »Möchten Sie Tee, Ana?«
    »Nein, danke, Ruby.« Rana wandte den Blick nicht von ihrer Mutter ab. Susan machte keinen Hehl aus ihrem Mißfallen über die farbenfroh gekleidete Wirtin, das Haus und ihre Tochter.
    »Dann lasse ich Sie beide allein.« Ruby verließ das Zimmer, dabei
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