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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle
Autoren: Linda Howard
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Warmhalte-platte nach zwei Stunden ausschaltete. Eine Kaffeetasse, beinahe bis zum Rand gefüllt, stand auf der Anrichte. Sie sah aus, als wäre sie nicht mehr benutzt worden, seit der Kaffee eingegossen worden war. Er steckte den Finger in die dunkle Flüssigkeit. Sie war kalt.
    Dane zog ein paar dünne Gummihandschuhe aus der Tasche und streifte sie über. Vorsichtig berührte er nur die Holzrahmen der Schranktüren, als er sie der Reihe nach öffnete. Hinter der zweiten Tür entdeckte er eine Dose mit koffeinfreiem Kaffee. Den konnte Mrs. Vinick auch noch spät in der Nacht trinken, ohne sich Sorgen machen zu müssen wegen dem Einschlafen hinterher.
    Sie hatte eine Kanne Kaffee gekocht und war in dieser Küche gewesen. Gerade hatte sie sich eine Tasse eingegossen und dann die Glaskanne auf die Warmhalteplatte zurückgestellt. Rechts hinter ihr führte eine Tür zum Wohnzimmer. Dane tat so, als hätte er sich selbst einen Kaffee eingeschenkt, er stand dort, wo sie gestanden haben musste Nach der Stelle, wo die Tasse auf der Anrichte stand, musste sie ein wenig links von der Kaffeemaschine gestanden haben. Und da hatte sie auch gleichzeitig den Störenfried bemerkt, als sie die Glaskanne zurückgestellt hatte. Die Kaffeemaschine hatte eine dunkle, glänzende Oberfläche, beinahe wie ein Spiegel wirkte diese neben den Zeigern der eingebauten Uhr. Dane bückte sich und ahmte ungefähr die Größe von Mrs. Vinick nach. Die offene Tür spiegelte sich in der Oberfläche der Kaffeemaschine.
    Sie hatte ihre Tasse nicht mehr austrinken können, sondern das Spiegelbild des Eindringlings entdeckt und sich dann umgedreht. Im ersten Augenblick konnte sie vielleicht angenommen haben, dass ihr Mann noch etwas Vergessenes holen müsste und nach Hause zurückgekehrt war. Und als sie dann ihren Irrtum bemerkte, war er schon über ihr gewesen.
    Wahrscheinlich hatte sie nicht nackt in ihrer Küche gestanden, obwohl Dane lange genug Polizist war, um sämtliche Spielarten erlebt zu haben. Es handelte sich lediglich um ein Gefühl. Als aber der Killer mit ihr fertig war, war sie nackt gewesen und beklagenswerterweise auch schon, als er angefangen hatte.
    Es sah danach aus, als hätte er sie mit dem Messer in der Hand vergewaltigt, gleich hier in der Küche. Dass sie keine Samenspuren gefunden hatten, hatte nichts zu bedeuten; nach so vielen Stunden und einem so heftigen Kampf musste schon ein Mediziner sie untersuchen, um das feststellen zu können. Und sehr oft kam es bei einer Vergewaltigung gar nicht zum Erguss Denn es ging dem Täter um etwas ganz anderes als um einen Orgasmus.
    Nach der Vergewaltigung hatte er seine Arbeit mit dem Messer begonnen. Bis dahin war sie zwar geschockt gewesen, doch voller Hoffnung, dass er, wenn er fertig war, einfach wieder gehen würde. Doch als er dann begonnen hatte, mit dem Messer nach ihr zu stechen, hatte sie gewusst, dass er die Absicht hatte, sie umzubringen, und sie hatte begonnen, um ihr Leben zu kämpfen. Sie war ihm entkommen, oder vielleicht ließ er sie nur laufen, wie beim Katz-und-Maus-Spiel: Er hatte sie in dem Glauben gelassen, eine Chance zu haben, ehe er sie wieder einfing. Wie viele Male hatte er dieses mörderische Spielchen mit ihr getrieben, bis er sie endlich im Schlafzimmer in die Ecke gedrängt hatte?
    Trug sie einen Pyjama? Hatte der Killer ihre Kleidung mitgenommen, vielleicht als Andenken oder als eine Art Trophäe?
    »Was ist?« frage Trammell leise. Er hatte an der Tür gestanden und mit seinen dunklen Augen den Partner aufmerksam beobachtet.
    Dane blickte auf. »Wo sind ihre Sachen?« fragte er. »Was hatte sie an?«
    »Vielleicht weiß Mr. Vinick das.« Trammell verschwand, es dauerte nicht einmal eine Minute, bis er zurückkam. »Sie hatte sich schon das Nachthemd angezogen, ehe er zur Arbeit ging. Er sagt, es war weiß, mit so kleinen blauen Dingern drauf.«
    Er begann, nach dem vermissten Kleidungsstück zu suchen. Es war erstaunlich leicht zu finden. Trammell öffnete die Falttür, hinter der sich die Waschmaschine und der Trockner verbargen, und da lag es, ordentlich auf dem Stapel mit Kleidung im Wäschekorb, der auf dem Trockner stand. Das Nachthemd wies Blutflecken auf, doch war nicht von Blut durchtränkt. Nein, sie trug es nicht mehr bei seinem Angriff mit dem Messer. Wahrscheinlich lag es auf dem Boden, dort, wo er es hingeworfen hatte; und das Blut war erst später daraufgespritzt.
    Dane starrte es an. »Nachdem er sie vergewaltigt und getötet hat, legt der
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