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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch
Autoren: Kat Martin
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schon in Ordnung, Muriel. Du hast mir das Leben gerettet. Unser beider Leben. Niemand wird dich deswegen verurteilen.«
    »Ich nahm an, dass er hierher kommen wollte. Ich hätte schon früher kommen sollen, doch ich habe mich gefürchtet.« Sie sah zu Kathryn hinüber, deren Gesicht totenbleich war. »Ich bin diejenige, die ihn vergiften wollte. Ich wusste, dass sie dich beschuldigen würden. Du warst immer freundlich zu mir, aber ich war voller Eifersucht. Es tut mir Leid, Kathryn. Alles tut mir so Leid.«
    Kathryn erhob sich mühsam. Auf unsicheren Beinen kam sie auf Muriel zu, und in ihren Augen glitzerten die Tränen. Sie legte ihre Arme um das Mädchen, das den Kopf an ihre Schulter legte. »Alles ist gut, Muriel. Es ist vorbei. Vorbei für uns alle.«
    In diesem Augenblick kam eine Schar Bediensteter über den Hügel, die Eimer und Kübel trugen. Reeves war ebenfalls unter ihnen. Sie stellten sich in einer Kette bis zum Fluss hi-nab auf, schöpften Wasser und schütteten Eimer um Eimer auf die lodernde Flammenhölle. Nach einer Weile löste sich Reeves aus der Gruppe und trat auf sie zu.
    »Geht es Ihnen und Ihrer Ladyschaft gut, Mylord?« Sein besorgter Blick schweifte zwischen ihren schmutzigen, rußbedeckten Gesichtern und der leblosen Gestalt am Boden hin und her.
    »Es geht uns gut. Bringen Sie Lady Muriel in mein Haus und sorgen sie dafür, dass sie es sich bequem machen kann. Lassen Sie Bennie einen Wagen holen und den Leichnam wegbringen.«
    Reeves warf ihm einen fragenden Blick zu, doch dann nickte er. »Wie Sie wünschen, Mylord.« Er nahm seinen Umhang ab und breitete ihn über Dunstans leblosen Körper, bevor er die kreidebleiche Muriel davon führte.
    Lucien ging zu Kathryn hinüber und zog sie in seine Arme. Er strich mit einem Finger über ihre geschwärzte Wange. »Geht es dir gut?«
    Sie nickte und lehnte sich erleichtert gegen ihn. »Es geht mir gut, und das verdanke ich dir.«
    »Und Muriel.«
    »Ja.« Sie sah zu dem Leichnam ihres Onkels hinüber, dann wandte sie sich ab. »Ich kann kaum glauben, dass es nun wirklich ein Ende hat.«
    »Nur für Dunstan hat es ein Ende. Für uns ist es erst der Anfang.«
    Kathryn blickte lächelnd zu ihm auf. In ihrem strahlenden Gesicht konnte er dieselbe tiefe Liebe erkennen, die auch er für sie empfand. Er küsste sie auf den Mund. Er liebte sie noch mehr denn je und schwor sich, dass er sich an das Versprechen halten würde, das er gegeben hatte. In den folgenden Jahren würde er dafür sorgen, dass all ihre Träume sich erfüllten.
    »Ich liebe dich, Kathryn«, sagte er. Sie würde niemals wissen, wie sehr er sie tatsächlich liebte. Es hatte eine Zeit gegeben, in der er nicht an die Liebe geglaubt hatte. Doch nun fühlte sich dieses Wort so richtig und so wahr an, dass es ihn erstaunte, wie leicht es war, das Gefühl in Worte zu kleiden.
    Lucien sah auf die Frau in seinen Armen hinab. Er fühlte sich lebendiger denn je, denn er wusste, es gab keinen glücklicheren Mann auf Erden als ihn. Er lächelte.
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