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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit
Autoren: Christopher Golden
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sie bemerken, dass einer ihrer Leute erledigt ist.«
    Buffy nickte und wandte sich wieder dem Gebäude zu.
    »Oz geht mit Giles. Ihr nehmt die Westseite«, befahl sie. »Ich nehme die Ostseite. Cordelia, du begleitest Angel. Wir treffen uns alle an der Frontseite und dringen von dort aus in die Eingangshalle ein.«
    »Wisst ihr«, sagte Cordelia mit hoher, nervöser Stimme, »mir ist klar, dass ich schon wieder störe, aber meint ihr wirklich, das wäre ein guter Plan? Nicht, dass mich irgendjemand nach meiner Meinung gefragt hätte - und ich weiß, dass ihr alle glaubt, ich hätte bloß ein besonders hübsches Gesicht, von meinem unnachahmlichen Geschmack in puncto Mode und Frisuren ganz zu schweigen -, aber für mich ist ein guter Plan identisch mit der bestmöglichen Vorgehensweise und nicht mit der sichersten Methode, uns alle umzubringen.«
    Buffy zog die Brauen hoch. Sie sah zu Giles hinüber, der ihren Blick ausdruckslos erwiderte. Angel sagte nichts. Oz griff in die Papiertasche, die er bei sich trug, und zog eine große, dunkelblaue Big Squirt-Wasserpistole mit 5-Liter-Tank heraus. Er betätigte die Pumpe, füllte den Lauf mit Wasser und sah dann zu Buffy hinüber.
    »Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, Willow nicht warten zu lassen«, erklärte er.
    »Gehen wir«, befahl Buffy.
    Sie rannten so schnell und so leise wie möglich über den Parkplatz. Buffy vernahm nur ein Geräusch, das Flüstern von Cordelia.
    »Gott steh mir bei, sie sind alle auf Crack.«

    Im Konferenzraum war es still geworden. Rachel stand dicht vor der Tür und fragte sich nervös, was sie tun sollte. Sie war selbst ziemlich hungrig und hätte zu gern einen Schluck aus dem Hals dieses gammeligen Typen getrunken. Pike hatte irgendetwas an sich, das sie anziehend fand.
    Aber Jocelyn war noch nicht zurück, und Rachel wagte nicht, ohne die Erlaubnis ihres Meisters etwas zu unternehmen.
    Er war um vieles mächtiger, als jemand von ihnen geahnt hätte. Jocelyn war zwar viel älter als Malthus, doch hatte er sie mühelos im Kampf bezwungen. Er war es gewesen, der ihr das Auge aus dem Schädel gerissen hatte.
    Um es dann zu verspeisen.
    Rachel schauderte bei der Erinnerung daran. Nein, sie würde nicht entgegen den Wünschen ihres Meisters handeln. Er hatte ihnen den Befehl gegeben, die Gefangenen in den
    Konferenzraum zu den jüngst Verstorbenen zu sperren. Doch niemand wusste, wie lange es dauern würde, bis sie wieder auferstanden.
    Der Kampflärm im Innern war brutal und ohrenbetäubend gewesen. Splitterndes Holz und gellende Schreie, die von Schmerz und Angst zeugten. Aber jetzt herrschte völlige Stille. Sie mussten tot sein, sagte sie sich, oder sie würden zumindest miteinander reden.
    Rachel wusste, dass sie nachsehen musste. Wenn sie tot waren und das den Zorn des Meisters erregte, würde sie die Schuld auf Jocelyn schieben müssen, um ihre eigene Haut zu retten. Doch um das tun zu können, musste sie es sein, die den Meister über das Geschehene informierte.
    Rachel gab sich einen Ruck und schloss mit ihrem Schlüssel die Tür auf. Sie drehte den Knauf, und mit einem Klicken öffnete sich die Tür einen Spalt weit. Im Innern brannte kein Licht. Ohne einzutreten stieß sie die Tür ganz auf.
    In dem Licht, das aus dem Korridor in den Konferenzraum fiel, konnte sie die reglose Gestalt des Gefangenen namens Xander erkennen. Er lag auf dem Teppich, die Augen leer. Tot. Hinter ihm entdeckte sie die Beine und den Unterleib des Mädchens, dessen Name ihr entfallen war.
    Im dunklen hinteren Teil des Raumes regte sich eine Gestalt und wich leise knurrend vor dem Lichtschein zurück.
    Verdammt, dachte Rachel, inständig hoffend, dass ihr Meister sie für das, was geschehen war, nicht zur Verantwortung ziehen würde.
    »Du kannst jetzt herauskommen«, sagte sie müde und betrat langsam den Raum. Die Leichen waren noch immer warm. Sie hatte sie nicht selbst getötet, aber das bedeutete nicht, dass sie nicht von ihnen kosten durfte. Sie waren schließlich schon tot. Und Jocelyn hatte Recht gehabt. Wenn sie verwandelt wurden, konnten sie noch immer als Köder für die Jägerin dienen.
    Rachel beugte sich über Xander. Als sie nach ihm greifen wollte, kam ihr plötzlich ein Gedanke.
    Wo ist der andere?
    In diesem Moment fuhr Xander hoch, packte sie, trat ihr mit den Füßen die Beine unter dem Körper weg und schleuderte sie zu Boden. Bevor sie reagieren konnte, hörte sie jemand »Jetzt!« rufen, und als sie aufblickte, sah sie, wie der
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