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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit
Autoren: Christopher Golden
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ist.«
    Buffys düstere Miene hellte sich ein wenig auf. »Ich schätze ja.« Dann wurde ihr Gesicht wieder hart und ernst. »Ich wünschte nur, ich wüsste, wie das hier ausgehen wird.«
    »Das wirst du bald erfahren«, flüsterte er.
    Angel griff nach ihr, und Hand in Hand eilten sie weiter, dem Blut und dem Tod und dem ungewissen Ausgang eines Kampfes gegen das Böse entgegen. Aber Buffy wusste, dass die Zukunft immer ungewiss war. Und plötzlich fühlte sie sich schuldig, weil sie so sehr mit sich und ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen war, als Giles sich dem wahrscheinlich schwierigsten Moment seines Lebens hatte stellen müssen.
    Sie erreichten das Ende des Wäldchens und fanden sich, wie erwartet, hinter der alten 
    CRD-Zentrale wieder. Ein Parkplatz trennte sie von dem etwa fünfzig Meter entfernten Gebäude. Die Fenster waren erleuchtet, und Buffy wunderte sich, dass niemand es bemerkt und der Polizei gemeldet hatte. Dann fiel ihr wieder ein, dass dies Sunnydale war und die Polizei sich zudem nicht besonders kooperativ zeigte, wenn es um die Untersuchung ungewöhnlicher Vorfälle ging. Bei normalen Verbrechen handelte sie sofort. Aber alles, was aus dem Rahmen fiel, wurde ignoriert oder unter den Teppich gekehrt.
    Meine schöne Heimatstadt, dachte Buffy.
    Oz setzte sich in Bewegung, aber Giles stoppte ihn mit ausgestrecktem Arm. Er legte einen Finger an die Lippen. Buffy sah in sein Gesicht und bemerkte, dass seine Miene zwar grimmig und entschlossen war, seine Augen jedoch traurig wirkten.
    »Dort«, flüsterte Giles und deutete über den Platz auf mehrere Autos, die in der Dunkelheit parkten.
    Für einen Moment konnte Buffy nichts erkennen. Dann bewegte sich etwas in der Nacht, und sie entdeckte einen
    Vampirwächter, der hinter den Autos lauerte und nach ihnen Ausschau hielt.
    »Angel«, flüsterte der Wächter. »Kontrolliere das Gelände.«
    Angel nickte und verschwand zwischen den Bäumen. Er konnte sich schneller und lautloser als alle anderen bewegen, von Buffy vielleicht abgesehen, und sie wusste, dass Giles sie in der Nähe der Gruppe haben wollte. Als Jägerin war sie unentbehrlich. Es störte sie, dass Giles so dachte, aber sie verstand es.
    Sie verharrten am Rand des kleinen Waldstücks und versuchten, so leise wie möglich zu sein, während Angel in sicherem Abstand um das Gebäude schlich. Es dauerte nicht lange, bis er zurückkehrte, aber Buffy kam es wie eine Ewigkeit vor.
    »Nur vier«, flüsterte Angel, als er wieder zwischen den Bäumen auftauchte. »Einer auf jeder Seite.«
    »Wir haben Glück«, meinte Giles nachdenklich. »Offenbar sind es nicht ganz so viele, wie wir befürchtet haben.«
    »Oder wir haben ihnen große Verluste zugefügt«, warf Oz ein.
    Niemand widersprach dem. Buffy hoffte nur, dass es auch stimmte.
    »Und was jetzt?«, fragte Cordelia ungeduldig.
    Giles hatte bis jetzt die Führung übernommen, aber nun sah er Buffy an. Ein Blick genügte den beiden, um sich zu verständigen. Sie arbeiteten inzwischen lange genug zusammen, um keine Worte mehr zu benötigen.
    »Tun Sie’s«, forderte sie ihn auf.
    Der Wächter hob die Armbrust, legte an, zielte und wartete darauf, dass sich der Vampir in den Schatten bewegte.
    »He, Leute, tut mir Leid, dass ich stören muss«, flüsterte Cordelia, »aber die Vernunft hat sich offenbar aus dem Staub gemacht. Wenn Giles diesen Kerl verfehlt, werden wir ungefähr so viel Aufmerksamkeit erregen wie Xander in einer Studentenverbindung.«
    »Er wird ihn nicht verfehlen«, sagte Buffy ruhig.
    Angel warf Buffy einen Seitenblick zu und runzelte die Stirn. »Und wenn doch?«
    Buffy wandte sich an Giles. »Schießen Sie.«
    Er zielte wieder und wartete. Nach einem Moment sahen alle, wie sich der Vampir hinter dem Wagen bewegte. Giles drückte den Abzug, und der Bolzen pfiff durch die Luft und traf sein Ziel.
    Aus dieser Entfernung konnten sie nicht erkennen, wo Giles ihn getroffen hatte. Sie hörten ein Stöhnen, und Buffy hielt für einen Moment den Atem an. Dann verschwand der Vampir in einer Wolke aus Asche.
    Buffy lächelte verstohlen. Oz, Angel und Cordelia hatte es die Sprache verschlagen.
    »Er ist fast sein ganzes Leben lang zum Wächter ausgebildet worden«, erklärte sie ihnen. »Die Armbrust war seine bevorzugte Waffe. Pokale, Auszeichnungen - er hat alles gewonnen, was es so gibt.«
    »Guter Schuss, Tex«, sagte Cordelia bewundernd.
    »Wir sollten uns beeilen«, meinte Oz leise. »Es kann nicht mehr lange dauern, bis
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