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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit
Autoren: Shannon McKenna
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wiederholte es eiskalt. Ja, sie habe ihn richtig verstanden. Nein, er wolle sie nicht mehr. Adios.
    Sie war verwirrt und ratlos. »Aber … Ich dachte, du wolltest … «
    »Dich nageln? Ja. Ich habe dreihundert Mäuse auf dich gewettet. Trotzdem halte ich die Dinge gern unkompliziert. Du bist viel zu anspruchsvoll. Du wirst dir irgendeinen College-Jungen suchen müssen, der dich entjungfert, weil ich es nämlich nicht tun werde, Babe.«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an. »Dreihundert … «
    »Wir hatten eine Wette mit den Jungs laufen. Ich habe ihnen bis ins letzte Detail Bericht erstattet.« Er lachte, es war ein kurzer, hässlicher Laut. »Aber es geht so verflucht langsam voran. Es langweilt mich.«
    »Es langweilt dich?«, wisperte sie.
    Er beugte sich vor und starrte ihr in die Augen. »Ich. Liebe. Dich. Nicht. Verstanden? Ich will mich nicht von einer verwöhnten Prinzessin ummodeln lassen. Daddy und Mommy wollen dich an die Ostküste schicken? Gut. Verschwinde. Jetzt.«
    Sean wartete. Sie war starr vor Schock. Er holte tief Luft, nahm seine letzte Energie zusammen und schleuderte ihr entgegen: » Verdammt noch mal , Liv! Geh jetzt!«
    Es hatte funktioniert. Sie war gegangen. Sie war noch in derselben Nacht nach Boston geflogen.
    Seitdem büßte er dafür. Er wusste nun, wie sich ein Chirurg fühlen musste. Die armen Schweine, von denen man in Zeitschriften las, weil sie Mist gebaut und versehentlich das falsche Auge, die falsche Lunge oder Niere entfernt hatten.
    Seth stoppte mit dem Wagen vor Seans Wohnung, kramte sein Handy heraus und hielt es Sean vors Gesicht. »Hier.«
    Sean winkte ab. »Vergiss es. Ich will es nicht.«
    »Nimm es«, herrschte Seth ihn an. »Andernfalls verprügele ich dich damit.«
    Sean seufzte und steckte es ein.
    »Der, der das kurze Ende erwischt, wird bis Mitternacht den Babysitter für diesen Trottel spielen.« Davy streckte seine gewaltige Faust aus. Vier Schnüre baumelten daraus herab.
    »Nein, stopp mal«, protestierte Sean. »Ich brauche keinen … «
    »Halt die Klappe«, befahl Davy. Er zog eine Schnur heraus – lang. Connor schnappte sich seine – lang. Seth und Miles zogen ihre.
    Miles grunzte resigniert. Er hatte das kurze Stück erwischt.
    »Glückwunsch. Der Job ist wie für dich gemacht«, witzelte Seth.
    »Das ist demütigend«, stöhnte Sean.
    »Was du nicht sagst. Wenn es dir nicht gefällt, hör auf, uns das jedes Jahr wieder anzutun.«
    Sean schloss die Augen. Seine Augäpfel pochten unter dem Gewicht seiner Lider. Dahinter sah er Rot wie ein Blutfleck in seinem Hirn. Dann erblühte tiefes Schwarz in der Mitte und nahm seinen Platz ein. Dann wieder Rot. Schwarz. Das Hämmern seines eigensinnigen Herzens. Und dahinter Kevins Pick-up. Im endlosen Sturzflug.
    Miles stieß die Tür auf und stieg aus. Sean folgte ihm.
    »Hey. Erin hatte gestern ein Sonogramm«, sagte Connor plötzlich.
    »Ach, ja?«, entgegnete Sean höflich. »Alles ist bestens, hoffe ich?«
    »Ja, alles gut. Es ist ein Junge.«
    »Oh. Äh … toll. Herzlichen Glückwunsch.« Er hatte das Gefühl, etwas Tiefgründigeres sagen zu müssen, aber sein Hirn war so leer wie der weiße Himmel.
    »Wir werden ihn Kevin nennen«, fügte Connor hinzu.
    Ein Schraubstock schien sich um seinen Kehlkopf zu schließen und zuzudrücken.
    Connor legte ihm die Hand auf die Schulter. »Es hilft, weißt du?«, sagte er mit eindringlicher Stimme. »Der Versuch, etwas zu verändern. Und wenn man es am Ende rechtzeitig schafft, einzugreifen und jemandem das Leben zu retten, oh Mann. Das ist das Beste, was einem verdammt noch mal passieren kann. Es entschädigt für so vieles.«
    »Ja? Und was dann? Was geschieht danach? Wenn der Nervenkitzel verflogen ist?«
    Connor zögerte. »Man fängt wieder von vorn an.«
    Sean nickte. »Haargenau. Es dauert nie an, nicht wahr?«
    »Nein«, räumte Connor ein. »Aber was ist schon für immer?«
    Sean dachte darüber nach. »Das klingt sinnlos und ermüdend.«
    Sein Bruder widersprach nicht. Er wandte sich mit versteinerter Miene ab. Sean ließ die Tür ins Schloss fallen. Der Chevy brauste davon.

2
    Sean und Miles starrten einander an. Miles’ Mund war zu einem schmalen, entschlossenen Strich zusammengepresst. »Fang gar nicht erst an«, warnte er Sean. »Es ist zwecklos.«
    Sean stöhnte innerlich. Nicht dass er den Kerl nicht von Herzen gerngehabt hätte. Miles war ein toller Typ. Ein guter Freund. Wahnsinnig nützlich, wenn es um technische Computerdetails ging, die Sean zu
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