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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung
Autoren: Mead Richelle
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weiteres Wort wieder in seiner Küche.
    Simone war ebenfalls dort. Sie saß auf einem zweisitzigen Sofa, hatte ihre langen Beine vollendet übereinandergeschlagen und ihre Hände auf ihre Knie gelegt. Sie hatte einen schlanken Körper, beachtlich große Brüste und trug einen schwarzen Rock und eine silbrige Seidenbluse. Ihr Haar war – was für eine Überraschung – lang und blond. Die meisten Sukkuben schienen der Ansicht zu sein, dass blondes Haar eine todsichere Masche war, um die Kerle ins Bett zu kriegen. Ich fasste diese Haltung als ein Zeichen von Unerfahrenheit auf. Ich war schon seit einer Weile eine Brünette – wenn auch eine mit goldenen Strähnchen – und beim Kerle-Flachlegen hatte ich noch nie Probleme gehabt.
    Hugh saß neben ihr und hatte diesen koketten Gesichtsausdruck, den er immer benutzte, wenn er dabei war, eine Frau ins Bett zu locken. Simone sah ihn mit einem höflichen Lächeln an, welches sie bei meinem Eintreten mir zuwandte. Sie stand auf und hielt mir die Hand hin. Ihre unsterbliche Signatur duftete nach Veilchen und ließ mich an Mondlicht und Cellomusik denken.
    «Du musst Georgina sein», sagte sie. «Ich freue mich, dich kennen zu lernen.»
    Sie behielt ihren höflichen Gesichtsausdruck bei und ich wusste, dass er weder boshaft noch einschmeichelnd gemeint, sondern echt war. Zudem zeigte sich bei ihr weder die offene Feindseligkeit, mit der sich Sukkuben untereinander normalerweise begegneten, noch die zuckersüße Hinterfotzigkeit, die ebenfalls unter unseresgleichen üblich war. Sie war einfach nur ganz normal und nett. Sie war … total öde.
    «Freut mich auch», sagte ich. Ich drehte mich nach Cody um und versuchte dabei, die Gerüche zu identifizieren, die aus der Küche kamen. «Was gibt’s zum Abendessen?»
    «Shepherd’s Pie – Auflauf aus Lammhack und Kartoffelbrei.»
    Ich wartete auf die Pointe, aber es kam keine. «Das passt nicht ganz zu Peters üblichem Repertoire.» Er war ein klasse Koch, aber er tendierte eigentlich eher in Richtung Filet Mignon oder Jakobsmuscheln.
    Cody nickte. «Er hat vorhin eine Dokumentation über die Britischen Inseln gesehen und die hat ihn inspiriert.»
    «Also, ich habe nichts dagegen», sagte ich und setzte mich auf die Armlehne der Couch. «Wir sollten wohl dankbar sein, dass er nicht beschlossen hat, Blutwurst zu machen.»
    «In Australien gibt es eine Variante vom Shepherd’s Pie, bei der oben und unten eine Schicht Kartoffeln reinkommt», sagte Simone völlig unvermittelt. «Das nennt man dort Kartoffelauflauf.»
    Sekundenlanges Schweigen. Ihr Kommentar war nicht völlig daneben, aber total seltsam – besonders, da sie ihn nicht in diesem süffisanten, klugscheißerischen Tonfall abgegeben hatte, wie er bei Leuten vorkam, die immer beim Trivial Pursuit gewannen. Es war einfach nur eine sachliche Feststellung. Und außerdem war es nicht sonderlich interessant.
    «Oh», sagte ich schließlich und verzog dabei keine Miene. «Gut zu wissen, dass die Bezeichnung nicht irreführend ist. Man weiß ja, zu wie vielen peinlichen Situationen es schon gekommen ist, wenn jemand im Restaurant Katzenzungen bestellt hat.»
    Cody verschluckte sich ein bisschen an seinem Bier, doch Hugh schenkte Simone ein strahlendes Lächeln. «Das ist so faszinierend. Bist du Köchin?»
    «Nein», sagte sie. Und nichts weiter.
    Just in diesem Moment kam Peter mit einem Wodka Gimlet für mich zurück. Nach dem gestrigen Duell mit Doug hatte ich mir eigentlich geschworen, mich etwas zurückzuhalten – also, für ein paar Tage oder so. Doch nun beschloss ich, dass ich vielleicht doch einen Drink nötig hatte.
    Peter sah sich mit leicht gerunzelter Stirn um. «Das sind schon alle? Ich hatte irgendwie darauf gehofft, dass Jerome kommen würde.» Früher hatte unser Boss einiges mit uns unternommen, doch seit seiner Beschwörung mied er gesellschaftliche Events.
    «Ich glaube, er ist sehr beschäftigt», sagte ich. In Wirklichkeit wusste ich auch nichts Genaues, aber ich hoffte, dass meine vage Andeutung bei Simone eine Reaktion auslösen würde. Das tat sie nicht.
    Peter tischte wie immer ein opulentes Mahl auf und seine Tafel war makellos gedeckt, inklusive eines Cabernet Sauvignon zum Shepherd’s Pie. Ich bemerkte, dass Guinness eventuell besser dazu passte, wurde aber ignoriert.
    «Woher kommst du?», fragte ich Simone. «Du machst hier Urlaub, richtig?»
    Sie nickte und hob vorsichtig ihre Gabel. Sie hatte ihren Auflauf in exakte, zweieinhalb Zentimeter
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