Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung
Autoren: Mead Richelle
Vom Netzwerk:
aufzusehen.
    «Gabrielle macht gerade Pause und Doug … geht es nicht so gut.»
    Ich erinnerte mich wieder an den Wodka-Wettbewerb. Ich zog eine Grimasse und fühlte mich gleichzeitig schuldig und selbstzufrieden. «Wo ist er?»
    «Drüben bei der Erotik.»
    Ich merkte, wie sich meine Augenbrauen hoben, sagte aber nichts weiter, sondern drehte mich um und ging durch das Geschäft. Unsere kleine Erotikabteilung lag kurioserweise eingezwängt zwischen den Sparten Auto und Tiere (genauer gesagt Amphibien), und jetzt hatte sich auch noch Doug zwischen die beiden Erotika-Regale gequetscht. Er saß auf dem Boden und hatte seinen Kopf auf die Knie gelegt. Ich kauerte mich neben ihn.
    «Zeit für ein Schlückchen gegen den Kater?», fragte ich ihn.
    Er hob seinen Kopf und strich sein schwarzes Haar aus seinem Gesicht. Er sah elend aus. «Du hast gemogelt. Du bist nur halb so groß wie ich. Warum liegst du nicht im Koma?»
    «Bin älter und weiser», sagte ich. Er ahnte gar nicht, wie alt. Ich ergriff seinen Arm und zog ihn. «Komm. Wir gehen ins Café und besorgen dir ein bisschen Wasser.»
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde er sich weigern, aber dann raffte er sich doch tapfer auf. Als ich ihn in die zweite Etage des Ladens begleitete, schaffte er es sogar, nicht allzu sehr zu schwanken. Die eine Seite dieser Etage nahmen Bücher ein, in der anderen Hälfte befand sich das Café.
    Ich nahm eine Flasche Wasser, erklärte der Barfrau, dass ich es später bezahlen würde, und schleppte Doug dann in Richtung eines Stuhls. Dabei blickt ich mich um und entdeckte etwas, dass mich beinahe stehen bleiben ließ, was den armen Doug wiederum ins Stolpern brachte. Seth saß an einem Tisch und sein geöffneter Laptop stand vor ihm. Er kam bevorzugt hierher, um zu schreiben, und als wir noch zusammen waren, war das auch ziemlich toll, aber jetzt war es … unangenehm. Maddie saß bei ihm, sie hielt ihre Tasche in der Hand und trug einen leichten Mantel. Ich erinnerte mich, dass wir heute gleichzeitig anfingen. Sie war anscheinend gerade erst eingetroffen.
    Sie winkten uns an ihren Tisch und Maddie bedachte Doug mit einem strafenden Blick. «Geschieht dir recht.»
    Doug trank einen großen Schluck Wasser. «Wie war das mit Geschwisterliebe?»
    «Ich habe dir immer noch nicht verziehen, dass du damals meinen Dackel rasiert hast.»
    «Das ist doch schon zwanzig Jahre oder so her. Und dieser kleine Bastard hat es herausgefordert.»
    Ich lächelte mechanisch. Die Kabbeleien zwischen Doug und Maddie waren gewöhnlich besser als Fernsehen und ein absolutes Pflichtprogramm für mich. Doch heute beanspruchte Seth meine ganze Aufmerksamkeit. Gestern Abend war es mir, umfangen von den Wallungen des Alkohols, leichter gefallen, ihn zu ignorieren, und es war auch einfacher gewesen, mir vorzumachen, dass ich widerwillig akzeptiert hatte, dass er jetzt mit Maddie zusammen war. Doch jetzt, im grellen Licht der Nüchternheit, fühlte ich, wie der altbekannte Schmerz wieder in meiner Brust rumorte. Ich hätte schwören können, dass ich den Duft seiner Haut riechen konnte, seinen Schweiß, vermischt mit der holzigen Apfelseife, die er manchmal benutzte. Sonnenlicht fiel durch die großen Fenster des Cafés und ließ sein zerzaustes braunes Haar kupferfarben leuchten. Ich konnte mich ganz genau daran erinnern, wie es gewesen war, sein Gesicht zu berühren, die zarte Haut über den Wangenknochen und die Stoppeln an seinem Kinn.
    Als ich ihm in die Augen sah, stellte ich verdutzt fest, dass er mich ebenfalls aufmerksam ansah, während die beiden Geschwister ihr neckisches Geplänkel fortsetzten. Gestern Nacht hatte ich es fast geschafft, mir selbst weiszumachen, dass er mich nur noch als einen Freund betrachtete, aber jetzt … jetzt war ich mir nicht mehr so sicher. Etwas Warmes lag in seinem Blick, etwas Abschätziges. Etwas, von dem ich wusste, dass es da nicht sein sollte. Plötzlich keimte in mir der leise Verdacht auf, dass er vielleicht gerade an die wenigen Gelegenheiten dachte, bei denen wir miteinander geschlafen hatten. Mir ging es ebenfalls so. Während Jerome verschwunden gewesen war, waren meine Kräfte ausgefallen, und Seth und ich hatten Safe Sex – also ohne Sukkubus-Auswirkungen – haben können.
    Abgesehen von einer Nebenwirkung. Er war zu diesem Zeitpunkt immer noch mit Maddie zusammen gewesen, und sein Betrug hatte seine Seele mit Sünde befleckt. Das war schlimmer, als wenn ich ihm die Energie ausgesaugt hätte. Von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher