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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung
Autoren: Mead Richelle
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keinerlei Verlangen nach einem neuen Boss. Als er beschworen worden war, waren wir nur haarscharf an einem Führungswechsel vorbeigeschrammt, und ich war damals von keinem der potenziellen Nachfolger sonderlich angetan gewesen.
    «Und es war unglaublich langweilig. Es macht viel mehr Spaß, dir nachzusteigen. Sie war fast den ganzen Tag lang einkaufen. Ich wusste gar nicht, dass man so viel Mist in eine Umkleidekabine mitnehmen darf. Dann hat sie in einer Bar einen Typen aufgerissen und, na ja, den Rest kannst du dir denken.»
    Mir gefiel die Vorstellung, wie Roman litt, während Simone Sex hatte, recht gut. «Ich dachte, dir mit deinen voyeuristischen Anwandlungen würden solche pornografischen Darbietungen gefallen?»
    Er zog eine Grimasse. «Das war kein guter Porno. Es war eher wie dieses fiese, abartige Pornozeug, dass sie ganz hinten im Laden verstecken. Dieser Kram, auf den nur wirklich kranke Leute abfahren.»
    «Also gab es keine hochgeheimen Treffen, von denen du Jerome berichten könntest?»
    «Nö.»
    «Das ist vermutlich ganz logisch.» Ich streckte mich und legte meine Füße auf den Couchtisch. Da Doug nicht arbeitsfähig gewesen war, hatte ich ausnahmsweise den ganzen Tag an der Kasse gearbeitet, und so lange Zeit zu stehen war ich nicht mehr gewohnt. Wenn ich mich nicht irrte, dann blieb Romans Blick für einen Augenblick an meinen Beinen hängen, bevor er mir wieder ins Gesicht sah. «Wenn sie heute keine unsterblichen Aktivitäten beobachten konnte, dann gibt es auch nichts, was sie weiterquatschen könnte.»
    «Zumindest nicht bis heute Abend.»
    «Heute Abend?»
    «Du bist aber zerstreut. Peter und Cody haben doch heute Abend eine ihrer Festivitäten.»
    «Oh, Mann, das habe ich vergessen.» Peter liebte es, Essen und gemütliche Abende zu veranstalten, und es schien ihn dabei nicht zu kümmern, dass ich gerade erst eine große Party geschmissen hatte. Da er eine Kreatur der Nacht war, fanden seine Abendgesellschaften immer spät nachts statt. «Und Simone kommt auch?»
    «Ja. Mei beschattet sie im Moment und bei Peter werde ich sie dann ablösen.»
    «Du wirst also mehr im Geiste dort sein als in körperlicher Form.»
    «So in etwa.» Er grinste über meinen Witz und zum ersten Mal, seit er nach Seattle zurückgekehrt war, sah ich ein echtes, vergnügtes Funkeln in seinen seegrünen Augen. Es erinnerte ein bisschen an den witzigen, galanten Mann von früher, mit dem ich ausgegangen war. Außerdem fiel mir auf, dass das eine der seltenen Unterhaltungen war, bei denen wir uns nicht ständig widersprachen. Sie war beinahe … normal. Er verstand mein Schweigen falsch und sah mich misstrauisch an. «Du denkst doch nicht etwa daran, dich zu drücken? So anstrengend kann dein Tag nicht gewesen sein.»
    Ich hatte tatsächlich daran gedacht, mich zu drücken. Nach der gestrigen Tragödie und nachdem ich mich gerade darüber ärgerte, dass ich Maddie nachgegeben hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich in Stimmung für einen der ulkigen Späße meiner unsterblichen Freunde war.
    «Komm schon», sagte Roman. «Simone ist so langweilig. Und damit meine ich nicht mal ihre Aktivitäten. Sie ist einfach so fad. Wenn du nicht mitkommst und mich unterhältst, dann weiß ich nicht, was ich tun soll.»
    «Willst du damit sagen, dass meine übrigen Freunde nicht unterhaltsam sind?»
    «Im Vergleich zu dir sehen sie blass aus.»
    Schließlich stimmte ich zu, mitzukommen. Auch wenn es mich nicht sonderlich überrascht hätte, wenn er nur so versessen auf mein Erscheinen gewesen wäre, weil er eine Mitfahrgelegenheit abstauben wollte. Wie auch immer, als ich hinüber zum Capitol Hill fuhr, war ich guter Stimmung. Es war etwas seltsam, wie Roman bei mir war und auch wieder nicht. Um weiter spionieren zu können, war er unsichtbar und signaturlos geworden. Es war, als säße ein Geist bei mir in meinem Auto.
    Wie üblich kam ich als eine der Letzten bei der Party an. Die drei Amigos – Peter, Cody und Hugh – waren bereits vor Ort und trugen diesmal anstelle von authentischen historischen Kostümen ihre normale Kleidung. Bei Peter war das eine Strickjacke und eine perfekt darauf abgestimmte Freizeithose, bei Cody Jeans und T-Shirt und bei Hugh legerer Businesslook. Ich hielt die Tür einen Moment länger als nötig auf, um es Roman so zu ermöglichen, nach mir hindurchzuhuschen. Ab da musste ich mich einfach blind darauf verlassen, dass er noch da war. Sobald Peter uns hereingelassen hatte, verschwand er ohne ein
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