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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top
Autoren: Richelle Mead
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bloß eine Braue hoch. Dann waren die Vampire mit ihren rascheren Reflexen und ihrer erhöhten Sensibilität dran. Sie tauschten Blicke aus und sahen hinüber zur Tür. Schließlich, Sekunden später, spürten es Hugh und ich ebenfalls.
    «Was ist das?» Cody starrte stirnrunzelnd auf die andere Seite des Zimmers. «Fühlt sich ähnlich an wie Georgina, aber nicht ganz genauso.»
    Hugh folgte dem Blick des jungen Vampirs, auf dem Gesicht einen leicht spekulativen Ausdruck. «Inkubus.»
    Natürlich hatte ich das schon gewusst. Die Signaturen, die wir alle hatten, unterschieden sich je nach Wesen. Vampire fühlten sich anders an als Kobolde, ebenso wie Kobolde sich anders anfühlten als Sukkuben. Wenn man einen Unsterblichen gut genug kannte, konnte man auch die einzigartigen Eigenschaften des jeweiligen Individuums erfassen. Ich war der einzige Sukkubus, der Empfindungen von Seide und Tuberosenparfüm hervorrief. In einem Zimmer voller Vampire wäre ich rasch in der Lage gewesen zu entscheiden, ob Cody oder Peter anwesend waren.
    Ähnlich wusste ich sofort, dass sich da ein Inkubus Peters Tür näherte, und ich wusste genau, welcher es war. Ich hätte seine Signatur überall erkannt, sogar nach all dieser Zeit. Das flüchtige Gefühl von Samt auf der Haut. Ein geflüsterter Duft nach Rum, Mandeln und Zimt.
    Ohne es recht zu wissen, war ich aufgestanden, hatte die Tür aufgeworfen und starrte entzückt eben jene fuchshaften Züge und listigen Augen an, die ich zuletzt vor über einem Jahrhundert gesehen hatte.
    «Hallo, ma fleur!», sagte er.
    Kapitel 2
    «Bastien!», keuchte ich und konnte es immer noch nicht fassen. «Bastien!»
    Ich schlang die Arme um ihn, er hob mich hoch, als würde ich gar nichts wiegen, und wirbelte mich herum. Dann setzte er mich sanft wieder ab, sah stolz auf mich herab, und sein hübsches Gesicht erstrahlte in einem Lächeln. Erst da ging mir auf, wie sehr ich dieses Lächeln vermisst hatte.
    «Du siehst genauso aus wie eh und je», bemerkte ich angesichts seines lockigen schwarzen Haars, das ihm bis auf die Schultern reichte, und der Augen, die von einem so dunklen Schokoladenbraun waren, dass sie fast schwarz wirkten. Im Gegensatz zu mir gefiel es ihm, in der Gestalt aufzutreten, mit der geboren worden war, mit dem Leib aus seinen Tagen als Sterblicher. Seine Haut war von der Farbe der Mochas, die ich regelmäßig konsumierte, dazu glatt und wunderschön. Die Nase hatte er gebrochen, als er noch Mensch gewesen war, aber er machte sich nie die Mühe, das durch Gestaltveränderung zu verbergen. Es tat seinem Aussehen allerdings keinen Abbruch; eigentlich verlieh es ihm sogar das Image eines verwegenen Schurken.
    «Und du siehst, wie üblich, völlig anders aus. Wie nennst du dich heutzutage?» Er sprach mit einem leichten britischen Akzent; Überbleibsel der vielen Jahre seines Aufenthalts in London, nachdem er die Sklavenplantagen von Haiti verlassen hatte. Diesen Akzent und die französischen Ausdrücke seiner Kindheit behielt er allerdings nur wegen des Effekts bei; wenn er wollte, konnte er amerikanisches Englisch ebenso akzentfrei sprechen wie ich.
    «Georgina.»
    «Georgina? Nicht Josephine oder Hiroko?»
    «Georgina», wiederholte ich.
    «Na schön, dann Georgina. Lass mich dich ansehen! Dreh dich um!»
    Ich wirbelte herum, wie ein Model, sodass er einen Gesamteindruck von diesem Körper bekam. Als ich ihm wieder ins Gesicht sah, nickte er anerkennend.
    «Ausgezeichnet – nicht, dass ich etwas anderes von dir erwartet hätte. Klein, wie alle anderen auch, aber sämtliche Kurven an den richtigen Stellen, und die Färbung ist sehr hübsch.» Er beugte sich näher zu mir und musterte mein Gesicht mit professionellem Blick. «Die Augen gefallen mir besonders. Katzenaugen. Wie lange trägst du den schon?»
    «Fünfzehn Jahre.»
    «Kaum abgenutzt.»
    «Na ja», bemerkte Hugh trocken, «kommt drauf an, wie man ‹abgenutzt› definiert.»
    Bastien und ich wandten uns gemeinsam um, weil uns einfiel, dass wir Publikum hatten. Die anderen Unsterblichen sahen uns amüsiert zu, und das Pokerspiel war für den Augenblick vergessen. Bastien knipste ein strahlendes Lächeln an und durchquerte mit ein paar raschen Schritten das Zimmer.
    «Bastien Moreau.» Er streckte Hugh höflich eine Hand entgegen, jeder Zoll ein Gentleman. Inkuben haben schließlich ein ebenso gutes Gefühl für Kundendienst und Öffentlichkeitsarbeit wie Sukkuben. «Erfreut, Sie kennen zu lernen.»
    Er stellte sich der übrigen
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