Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

wünschte. Darauf, dass Hollys Leben lang und glücklich sein sollte. »Hol?«
    »Ja?«
    »Ich liebe dich.«
    Mir traten Tränen in die Augen, aber ich konnte ihr Lächeln praktisch durchs Telefon hören. »Ich liebe dich auch. Bis gleich!«
    Nicht, wenn es nach mir geht. »Tschüs, Holly.«
    Ich schloss die Augen und versuchte einen vollen Sprung zurück zu einem der wichtigsten Tage meines Lebens. Sofort spürte ich, wie das Gewicht meines Körpers mir folgte, und ich wusste, dass Dad recht hatte. Ich konnte es.

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    15. März 2009, 17:38 Uhr
    Meine neue Homebase. Und ich schaffte es, genau am richtigen Ort und in der benötigten Zeit zu landen. Ich betrat das Jugendhaus in der 92. Straße und wandte mich an die Empfangsdame. »Ich möchte gern eine Nachricht für Mr Wellborn hinterlassen.«
    »Kein Problem.« Sie reichte mir ein Blatt Papier und einen Stift.
    Ich schrieb eine kurze Mitteilung, in der ich erklärte, warum ich den Ferienjob kündigte, den ich an diesem Tag antreten sollte. Anschließend ging ich sofort wieder, blieb jedoch an einem Laternenmast in einiger Entfernung vom Eingang stehen. Ich musste sie einfach sehen.
    Es vergingen ein paar Minuten, und dann sah ich ganz weit hinten auf dem Bürgersteig ihren blonden Pferdeschwanz wippen. In einer Hand hielt sie den großen, rosafarbenen Smoothie, in der anderen das Buch, welches ihr Gesicht verdeckte. Ich fürchtete, meine Gefühle würden mich überwältigen, und ich würde zu ihr laufen, doch ich lehnte einfach an der Laterne und sah Holly immer näherkommen.
    In diesem Moment war sie glücklich und sicher. Ich hatte sie noch nicht enttäuscht oder ihr das Herz gebrochen – oder ihren Tod verursacht. Mir fiel wieder ein, was sie vor so langer Zeit zu mir gesagt hatte: »Das ist, als hättest du ein komplettes anderes Leben und ich gehörte nicht dazu.«
    Aber jetzt war es genau anders herum.
    Als Holly die Stufen erreichte, ohne auch nur von ihrem Buch aufzusehen, hielt ich die Luft an. Doch meine Füße blieben wie angewurzelt stehen, während sie die Treppe hinaufstieg. Das war genau der Moment, in dem unsere beiden Leben zusammengetroffen waren. Zwei Wege, die sich jetzt wahrscheinlich niemals kreuzen würden. Holly trat ein, ohne Schaden zu nehmen, und ich verspürte eine Mischung aus Erleichterung und tiefster Trauer. Die Geschichte war für alle Zeit verändert worden. Sie und ich waren uns nie begegnet.
    Ich suchte in meiner Tasche nach dem Ring, den Emily mir gegeben hatte, und hielt ihn fest. Sie konnte von meiner Entscheidung nichts gewusst haben … oder vielleicht hatte sie ja doch davon gewusst. Ich unterdrückte jeden Hoffnungsschimmer, drehte mich um und ließ Holly zurück.
    Je weiter ich mich von ihr entfernte, desto weher tat es. Ein bitterer Schmerz, der wohl nie mehr vergehen würde.
    Ohne darüber nachzudenken, blieb ich genau vor dem Spielplatz stehen, auf dem die 07er-Holly und ich einen Morgen lang im Gras gelegen hatten. Unerwartet überkam mich ein friedvolles Gefühl, genau wie an jenem Tag. Sekunden später streckte ich mich an genau derselben Stelle aus, schaute zu den Wolken hoch und hörte ihre Stimme, als läge sie wieder direkt neben mir.
    »Jackson?«
    »Ja?«
    »Du bist so anders, als ich dachte.«
    »Du bist genau so, wie ich dachte.«
    Und ich wusste ohne jeden Zweifel, dass ich endlich einmal etwas richtig gemacht hatte. Ganz und gar richtig. Denn Schmerz und Trauer können niemals so schlimm sein wie Reue.
    Ich holte mein Tagebuch aus der Tasche, die neben mir im Gras lag, und schrieb nur drei Worte. Sie sollten mich an Tagen, die schwieriger waren als dieser, daran erinnern. Denn es ist wahr … auch wenn ich keine Ahnung habe, was als Nächstes passiert … jedenfalls heute gilt:
    Ich bereue nichts.

Dank
    Viele Menschen haben zur Entstehung dieses Buches beigetragen. Mir ist klar, dass das jeder Autor sagt, aber jetzt begreife ich, wie ernst jeder dieser Autoren das meint. Nichts an diesem Arbeitsprozess war eine Einzelleistung, und ich hoffe, dass ich jeden Einzelnen meiner Unterstützer auf diesen Seiten würdigen kann.

    Ich danke:

    Meinem Ehemann Nick , dessen Meinung und aufmunternde Worte ich mehr als die aller anderen schätze (auch wenn ich das ihm gegenüber nicht immer zugebe) und der die entscheidende Inspirationsquelle für die unbeirrbare Liebe und Loyalität meiner Hauptfigur war und ist. Er verdient mehr als die Hälfte von allem Erfolg, den dieses Buch hat, denn wenn es etwas gibt,