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Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Titel: Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste
Autoren: Christoph Hardebusch
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Sinao ihm nicht folgen konnte. »Es geht um Geld – oder zumindest auch um Geld.«
    »Das ist mir egal, solange die Schuldigen bestraft werden.«
    Er hielt ihr die Hand hin und führte die Paranao den Korridor entlang.
    »Und, hast du entschieden, was du tun willst?«
    Sinao zuckte mit den Schultern. Die Last der Gräuel auf Hequia war jetzt erst von ihrem Herzen genommen worden, und sie hatte sich noch nicht überlegt, was sie nun tun wollte. Thyrane hatte ihr angeboten, ihr einen Platz an einer der Akademien in Loidin zu besorgen, die Maestre ausbildeten, aber sie zweifelte noch, ob das wirklich der richtige Weg für sie war. Anui schien auch hier auf die Menschen, aber Sinao fühlte sich von den Zemi entfernt.
    Der Admiral hatte auch gesagt, dass es die Möglichkeit gäbe, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen, was ihr schon besser gefiel, denn er hatte ihr mit so leuchtenden Augen von seiner Heimat erzählt, dass sie dieses Graemney schon gern sehen würde. Andererseits vermisste Sinao Manoel sehr, der in die Sturmwelt zurückgekehrt war. Sie hätte zu gern gewusst, ob er wieder auf den Beinen war.
    »Ich weiß noch nicht. Und du?«
    Thyrane hob seinen anderen Arm ein wenig und zuckte zusammen, als das Gelenk knackte. Unwillkürlich strich Sinao sich über die kleinen Narben an der Schläfe, wo sich einer der Splitter des Artefakts in ihre Haut gebohrt hatte.
    »Ich kehre heim. Kümmere mich endlich um mein Anwesen und um meine Hunde. Gehe auf die Jagd. Trinke Port. Wie es sich für einen Mann meines Alters gehört.«

    Sie gingen weiter, als plötzlich ein Mann in Uniform aus einer Nische hervortrat, salutierte und Thyrane einen dicken, versiegelten Umschlag hinhielt.
    »Thay?«
    »Was ist das, Leutnant?«
    »Neue Befehle, Thay.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen zwischen ihnen, und fast hätte Sinao geglaubt, dass Admiral Thyrane einfach weitergehen würde.
    Aber dann schlossen sich seine Finger um den Umschlag.

JAQUENTO

    Über dem Pier kreisten Möwen in der hellen Mittagssonne. Es wehte kein Wind, nicht einmal der leiseste Hauch war zu spüren. Sean hatte nicht übertrieben, als er gesagt hatte, dass die Hauptinseln des Viererbundes in einem Gebiet ewiger Flaute lagen. Seit Jaquento angekommen war, hatte er keinen Wind erlebt. Wunderbare Voraussetzungen für eine kleine Nation von Seefahrern, dachte er amüsiert.
    Sobald die Todsünde den Umbau und die Überholung hinter sich gebracht hätte, würde sie deshalb von Ruderbooten aus den Gewässern der vier Inseln gezogen werden müssen. Jaquento blickte zu seinem Schiff hinüber, auf dem gerade ein neuer Mast angebracht wurde. Überall arbeiteten Menschen, Seeleute ebenso wie die Hafenarbeiter des Viererbundes. Es würde keine zwei Wochen mehr dauern, bis das ehemalige Piratenschiff wieder auslaufen konnte.
    Eine Zeit lang betrachtete Jaquento das geschäftige Treiben. Er hatte die Überwachung der Arbeiten in die Hände anderer gelegt. Auf seiner Schulter streckte sich Sinosh träge und gähnte.
    »Immer noch müde?«, murmelte der junge Hiscadi.
    Das ist die Sonne, erwiderte der kleine Drache. Und der fehlende Wind. Und ich wachse ein bisschen, das macht mich schläfrig. Ich freue mich, wenn wir wieder auf See sind.

    Jaquento nickte. Auch er konnte es kaum erwarten, wieder auf den Planken des Decks zu stehen und die Bewegungen des Meeres zu spüren.
    Einige Dockarbeiter drängten sich an ihm vorbei. Sie trugen kleine Fässer, und die Anstrengung zeigte sich in ihren Gesichtern.
    Oh, ich muss los, befand Sinosh und sprang ihm mit einem großen Satz von der Schulter. Das kleine Drachenweibchen breitete die Flügel aus und glitt geräuschlos hinter den Arbeitern her.
    »Was ist los?«, rief Jaquento der Echse nach. »Sind das Butterfässchen?«
    Port!
    Jaquento schüttelte den Kopf. Sinoshs gewaltiger Appetit und die Trinkfestigkeit des Drachen überraschten ihn immer wieder.
    Bihrâd und Sean kamen den Steg entlang, wichen den Arbeitern aus, und der Blonde wedelte spielerisch mit einer Hand in Sinoshs Richtung, als wolle er ihn verscheuchen. Sie kamen zu Jaquento, und während Bihrâd seinem Freund zunickte, salutierte Sean, wenn auch nicht gerade den Vorschriften der thaynrischen Marine entsprechend. Jaquento hatte ihn gefragt, ob er sein Erster Offizier werden wolle, und zu seiner Überraschung hatte Sean Ja gesagt. In dieser Funktion hielt Sean nun eine Liste in der Hand und reichte dem Hiscadi das Papier.
    »Wir liegen gut in der Zeit,
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