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Sturmwarnung

Sturmwarnung

Titel: Sturmwarnung
Autoren: Art Bell , Whitley Strieber
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kamen
schlimme Nachrichten: Über der South Island tobte der schlimmste Blizzard seit
Beginn der Wetteraufzeichnungen. Es konnte kein Zweifel mehr daran bestehen,
dass sowohl für die dortige Lage als auch für das Geschehen in Victoria und New
South Wales dieselben miteinander verbundenen Sturmmassen verantwortlich waren.
    Das
Merkwürdigste war, dass die Antarctic
Automatic Weather Station, ein Netz von Wetterstationen auf dem gesamten
antarktischen Kontinent, keine besonderen Vorkommnisse meldete. Die Temperaturen
waren normal. In der Antarktis gab es keine ungewöhnlichen Sturmaktivitäten.
    Aber
Satellitenfotos konnten die Meteorologen in Sydney entnehmen, dass sich aus dem
Blizzard, der in Neuseeland so
große Schäden anrichtete, ein noch stärkerer Sturm bildete. Eine neue
Unwetterfront mit einem noch nie zuvor beobachteten Verlauf hatte sich
entwickelt. Diese Front stellte alles bisher Dagewesene in den Schatten: eine
gewaltige, aggressive Masse von Regen- und Schneestürmen, die sich 3000
Kilometer weit über einem Meer erstreckte, das um diese Jahreszeit hätte warm
sein sollen.
    Das Antarctic Meteorology Research Center (Zentrum für
Wetterforschung in der Antarktis) konnte ebenso wenig eine Erklärung liefern
wie die automatischen Wetterstationen und -satelliten. Doch was da passierte,
war leicht zu erkennen: In der südlichen Hemisphäre war der Sommer plötzlich
zum Winter geworden.
    Aber
warum? Warum raste auf einmal ein Wintersturm mit Spitzengeschwindigkeiten von
160 Stundenkilometern auf Australien zu? Warum war dieser Sturm noch heftiger
als sein Vorgänger, der soeben abflaute wie die meisten Stürme in Australien,
wenn sie gegen den Great Dividing Range gedrückt wurden, dessen Höhenzüge die
Küstenregion von der Wüste im Landesinneren trennte?
    Wie würden
sich die Menschen zurechtfinden? Nachdem die Temperaturen eine Woche vorher
noch bei 20 Grad gelegen hatten, beschwor der krasse Wetterumschwung die Gefahr
einer großen Katastrophe herauf. Die
Regierung forderte die Fluglinien auf, die Touristen so schnell wie möglich
nach Hause zu bringen. Auf den Flughäfen des Landes herrschte ein Chaos wie zu
Kriegszeiten.
    Dann
färbte sich der südliche Horizont schwarz, und über Nacht brach der Sturm los.
Er brachte eine gewaltige Flut mit sich und überzog ganz New South Wales mit einer
Eisdecke. Voll belaubte und zum Teil blühende Bäume wurden umgerissen.
    Man
schätzte zunächst, dass bis auf 80 Kilometer landeinwärts 20 Prozent der Bäume
Schaden leiden würden. Dann korrigierte man die Schätzung auf 50 Prozent.
Zuletzt, als der Eissturm immer heftiger wurde, auf 100.
    Nacheinander
brachen unter der Last des Eises Stromleitungen zusammen. Die gesamte regionale
Energieversorgung kam zum Erliegen, und die Reparaturdienste waren durch die
Wetterverhältnisse und die Vielzahl an Stromausfällen völlig überfordert.
    Weite Teile der Region
würden über Monate ohne Strom sein. Unterdessen fielen die Temperaturen immer
weiter. In Schulen, Fabriken und anderen größeren Gebäuden, die relativ
geschützt lagen, wurden provisorische Notunterkünfte eingerichtet. Die
Koordination der Nothilfemaßnahmen war chaotisch, weil die Katastrophe so
unerwartet gekommen war.
    Der Wind heulte durch die
schönen Parks von Sydney und durch einen stahlgrauen Hafen, in den schwere
Wellen brandeten. Hier und da kämpfte sich ein Schiff mühsam voran, und am
leeren grauen Horizont waren andere Schiffe zu sehen, die in ihrer Bedrängnis
sehnsüchtig auf die Nachricht warteten, dass sie in den Hafen einlaufen
konnten.
    Zu diesen
Schiffen gehörte auch der Supertanker Seaborne
Master. Seine letzte Meldung ähnelte der der Exxon Invincible: »… hoher
Seegang… wir sinken.«
    Von
Russland bis Frankreich, von Japan bis nach Amerika herrschte ein zunehmend
hektischer E-Mail-Austausch zwischen Meteorologen und Klimatologen: »Was
passiert ‘ hier eigentlich?«
    Niemand
erkannte, dass die Ereignisse über der Antarktis und dem Nordpolarmeer auf eine
gemeinsame irdische Ursache zurückzuführen waren. Die einzig logisch scheinende
Erklärung war, dass sich der Energieausstoß der Sonne verändert hatte. Die NASA wurde gebeten,
diese Vermutung anhand ihrer Sonnensatelliten zu überprüfen.
    Dann
wechselte Taifun Max, der in einer relativ unbevölkerten Gegend des Pazifiks an
Stärke gewonnen hatte, plötzlich die Richtung und raste auf Japan zu. Die Welt
vergaß alle Diskussionen zwischen der NASA und dem National
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