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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3
Autoren: Nicole Peeler
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nicht vom Fleck. Sie stand einfach nur da und starrte dorthin, wo Morrigan zuvor gesessen hatte, als würde sie dort wieder auftauchen, wenn sie es nur fest genug wollte.
    Die Meisterin der Manipulation ist selbst manipuliert worden , stellte ich fest. Aber dann beschloss ich, dass ich nicht so hart mit Nyx sein sollte.
    Morrigan war wirklich gut , dachte ich und erinnerte mich an all die freundlichen Worte der Alfar-Königin und ihre kontrollierte Art. Auch wenn es mir immer so vorgekommen war, als würde unter dieser vordergründigen Gelassenheit mehr brodeln, so hatte ich das doch allzu leicht genauso interpretiert, wie Morrigan es zweifellos wollte. Ich musste daran denken, wie ich während meines ersten Besuchs mit ihr über das Verbundsgelände spaziert war und sie von den Schwierigkeiten mit der Fortpflanzung sprach. Die Art und Weise, wie sie das Thema aufbrachte, dann aber so entschlossen in ihrer Behauptung war, dass schon alles gut ausgehen werde, hatte mich glauben lassen, dass sie von anderen Leuten umgeben war, die ihr in diesem Zusammenhang Sorgen machten. Aber es mussten die ganze Zeit über ihre eigenen Gefühle gewesen sein, die sie bloß elegant verschleierte.
    Und ihr scheinbares Misstrauen Jarl gegenüber? Die Königin wandte wohl die Grundsätze aus einer Lektion an, die man vermutlich schon in der dritten Klasse lernt und die von Ehebrechern überall auf der Welt verfeinert wurde: Tu so, als hättest du eine Abneigung gegen das Objekt deiner Zuneigung.
    Ich beobachtete, wie der Kampf sich ausweitete, und feuerte von Zeit zu Zeit eine Magiekugel auf jeden ab, der zu nah an uns herankam, ohne seine Absichten offenzulegen. Die meisten waren weitere Bedienstete, die hinter unserem Schild Schutz suchen wollten, aber es gab auch einige, die Jarls Schergen sein mussten und dachten, ich sei leicht zu schlagen. Ein finster dreinblickender Kobold kam mir beinahe nahe genug, um uns gefährlich zu werden, aber stattdessen sah ich zusammenzuckend mit an, wie er sauber geköpft wurde. Hinter dem zu Boden fallenden Körper des Kobolds tauchte daraufhin ein grinsender, dicker Mann auf, der weiße Pluderhosen und Schnabelschuhe trug.
    Wally, ich grüße dich , dachte ich und legte die Finger an die Stirn.
    Der Dschinn, Daouds Onkel, setzte daraufhin ein noch breiteres Grinsen auf und warf mir eine Kusshand zu, bevor er sich umdrehte und sich wieder ins Gefecht stürzte.
    Nach etwa einer halben Stunde erbitterten Kampfes waren Jarls Anhänger entweder tot oder überwältigt. Aber erst als Anyan zu mir kam – blutverschmiert, voller Schrammen und mit grimmigem Blick –, ließ ich meine Schilde sinken.
    »Geht es dir gut?«, fragte er.
    »Ja. Und dir?«
    Er nickte, und wir standen uns unbeholfen gegenüber und sahen uns an. Ich war noch ziemlich aufgedreht von all dem Adrenalin der heutigen Ereignisse und wusste, dass es bei Anyan nicht anders sein konnte. Aber was sollte ich jetzt damit anfangen?
    Sei mutig , flüsterte mir Capitolas Stimme zu. Also versuchte ich es.
    Ich machte einen Schritt nach vorne und lehnte mich an Anyan, denn ich wollte wirklich spüren, dass er stark war und heil und gesund. Er war so groß, dass ich meine Stirn praktisch an seinen flachen Bauch presste, aber das war okay.
    Er legte seine langen Arme um mich und hielt mich behutsam fest. So standen wir lange da, aber in Wahrheit waren es wohl nur ein oder zwei Minuten. Schließlich blickte ich zu ihm auf.
    »Was passiert jetzt?«
    »Chaos. Jarl war Orins Thronerbe. Jetzt gibt es niemanden, der ihn ablöst; das heißt keinen Alfar. Die meisten Alfar-Höflinge sind mit Jarl geflohen oder wurden getötet. Unter den Unschuldigen, die hiergeblieben sind, haben wir einen Gelehrten, einen Historiker, einen Barden und einen Möchtegern-Stand-up-Comedian. Also taugt keiner der übrigen Alfar zum Anführer.«
    »Ist das ein Problem?«
    Die Nase des Barghest zuckte. »Wir sind nicht gerade eine demokratische Gesellschaft, Jane. Und wir wurden immer von Alfar beherrscht. Also, ja, es wird eine Menge zu regeln geben.«
    »Dann wirst du ganz schön viel zu tun haben«, sagte ich traurig. Ich nahm an, ich würde den Barghest an diesen Schlamassel verlieren. Schließlich war er in der übernatürlichen Gemeinschaft einer der mächtigsten und respektiertesten Anführer.
    Eine große Hand strich mir übers Haar, und ich bebte. »Ja«, sagte er, »ich werde viel zu tun haben.«
    Ich legte die Stirn in Falten. »Wie lange wirst du bleiben
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