Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
sich immer nach dem Meer und seiner Freiheit sehnen würde.
    Nein, ich bin müde. Ich habe mir ein wenig Ruhe verdient.
    Allein. In seinem kalten Haus in der Beacon Street, weit weg von allem, was ihm jemals etwas bedeutet hatte. Seine Frau hatte in dem Haus gelebt und es gehasst.
    »Sie sollten sich zurückziehen, Miss Clemens«, sagte er kühl. »Zweifellos werden Sie festgestellt haben, dass das Leben auf See recht ermüdend sein kann.«
    »Ganz und gar nicht – vielmehr fühle ich mich so lebendig wie seit Jahren nicht mehr! Mir bekommt es wirklich sehr gut, obgleich mir anfangs ein wenig mulmig war.«
    Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Aber mich ermüdet es. Vielleicht möchte ich schlafen gehen.«
    »Oh, ich bitte um Verzeihung! Das hatte ich nicht bedacht. Möchten Sie denn … schlafen?«
    Austins Blick wanderte zu seiner niedrigen schmalen Koje unter der Backbordschräge. »Ich hatte daran gedacht, ins Bett zu gehen, ja.«
    Ihre Wangen röteten sich, so dass sie die Farbe von reifen Pfirsichen annahmen: rosig auf cremeweißem Untergrund. Sie sah blitzschnell zur Tür, dann schluckte sie. »Puh, es ist warm hier drinnen, nicht wahr?«
    Er fand den Raum eigentlich recht kühl, mit Ausnahme der Region um seine Oberschenkel. Sie fächelte sich mit der Hand Luft zu, wobei ihre Bewegungen etwas zu ruckhaft wirkten. Dann hakte sie ihr Mieder weiter auf.
    Nun breitete sich die Hitze von seinen Lenden über den gesamten Körper aus. Er wusste, dass sie hergekommen war, um ihn zu bestehlen. Sie wollte ihn verführen, um entweder seine Kajüte zu durchsuchen oder ihn zu überreden, ihr im Bann der Leidenschaft die Dokumente auszuhändigen. Entsprechend sollte er sie aufhalten, sie umgehend fortschicken.
    Was er leider nicht konnte. Ihre Schönheit, die gleichermaßen subtil wie atemberaubend war, fesselte ihn. Also stand er da und beobachtete sie.
    Sie fingerte an einem weiteren Haken, der sich jedoch im Stoff verfing. Sie riss daran.
    »Bitte, lassen Sie mich Ihnen helfen«, sagte er.
    Ihr Mund öffnete sich ein klein wenig, während sie ihn erschrocken und mit großen Augen anstarrte. Sein Puls raste, als er die Hände ausstreckte und den Haken löste. Beim Atmen hoben sich ihre Brüste, so dass ihr Mieder weiter auffiel und das weiße Batisthemdchen darunter entblößte, das mit einem schmalen Band zusammengehalten wurde. Die runden, dunkleren Brustspitzen wurden durch das Korsett gehoben und pressten sich von innen gegen den dünnen Stoff.
    »Wie wunderschön!«, flüsterte er.
    »Was?«
    »Sie. Möchten Sie, dass ich fortfahre?«
    Ihre Stimme bebte. »Fortfahren?«
    Er strich ihr eine Locke aus der Stirn. »Sie spielen die unschuldige Maid sehr überzeugend. Ja, Sie haben mich bezaubert, mein Spätzchen. Wollen wir auf meiner Koje weitermachen? Dort wäre es komfortabler.«
    »Ihrer Koje? Ich dachte … ich meine, ah ja, selbstverständlich.«
    Er fasste ihre Schultern. Sein Verlangen war inzwischen so groß, dass es geradezu forderte, sie zu nehmen. Falls sie gekommen war, um ihm mittels Verführung die Dokumente zu entlocken, sollte sie ihn ruhig verführen. Danach könnte er sie immer noch lachend fortschicken – und mit leeren Händen. Eine Stunde mit ihr dürfte allemal lohnenswert sein.
    Im selben Moment erinnerte er sich, was sein Mentor einst gesagt hatte. Er sah Captain Gainesborough vor sich, wie er am Tag vor der Reise in Austins Wohnzimmer in der Beacon Street gestanden hatte. Der Captain war so groß, dass sein grauer Schopf beinahe gegen den Kronleuchter gestoßen war. Während der Seeschlachten im Unabhängigkeitskrieg war es ein Leichtes gewesen, ihn an Bord seiner Fregatte auszumachen. Hätte sich die amerikanische Marine nach dem Krieg nicht aufgelöst und die Amerikaner die britischen Ränge übernommen, wäre Gainesborough heute ein Commodore oder sogar ein Admiral. Aber die Amerikaner meinten, solche Ränge klängen »zu königlich«, weshalb Gainesborough als Captain in den Ruhestand trat, wenn auch als hochangesehener und langgedienter. Heute war er ein Partner der Schifffahrtsgesellschaft, für die auch Austin tätig war, und arbeitete als Vermittler zwischen den Schifffahrtsinteressen und den Interessen der neuen amerikanischen Regierung. Er unterrichtete die Regierung von den Problemen und Sorgen der Kaufleute, und sie ließ sich gelegentlich von dem erfahrenen Seefahrer beraten. »Diese Papiere, mein Sohn«, hatte er gesagt, »könnten entscheiden, ob wir in Frieden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher