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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine
Autoren: Kevin J. Anderson
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Viel Glück.«
    Glück. Genau. Entweder verschwanden wir so schnell wie möglich aus Jabbas Reichweite, in welchem Fall mich Kodu niemals wiedersehen würde, oder…
    Ich wieselte durch die Menge zu Figrins Tisch. Glücklicherweise hatte Figrin gerade auf spektakuläre Weise verloren. Ein Duro mischte die Sabackkarten mit geschickten grauen Händen. Ich zupfte an Figrins Kragen. »Mach Schluß. Schlechte Neuigkeiten.«
    Er entschuldigte sich mit schwerer Zunge und stand auf. Wenn man sich bei jedem Schritt umschauen muß, braucht man doppelt so lange, um einen Raum zu durchqueren. Für Jabba arbeiten eine Menge Schläger.
    Wir fanden einen freien Platz an der Bar. »Was ist?« Figrins Augen schienen geschrumpft zu sein; entweder lag es an der Wirkung des Gewürzes, oder er war ein besserer Schauspieler, als ich dachte.
    Ich erzählte ihm die Neuigkeiten. »Wir haben unsere Instrumente und zwei Garnituren Wäsche zum Wechseln«, schloß ich.
    »Aber ich verliere. Ich liege zurück.«
    Ich blies meine Mundfalten auf. Wir brauchten das Geld für diesen Gig, um uns bis zum nächsten Job über Wasser zu halten – oder bis Jabbas Zorn abgekühlt war. Ich erklärte es Figrin.
    Die Barbeleuchtung spiegelte sich auf seiner Stirn und tanzte auf und ab, als er den Kopf schüttelte. »Wir verlassen den Planeten«, sagte er.
    »Was ist mit deinen… Sachen, die sich immer noch in Jabbas Palast befinden?«
    »Darunter ist nichts, was sich nicht ersetzen ließe. Wir verschwinden morgen nachmittag, direkt nach der Hochzeit. Es wird sowieso Zeit, daß ich wieder vor größerem Publikum spiele.«
    Ich stimmte zu. »Allerdings ist draußen in der Galaxis der Wettbewerb härter. Wir werden weniger Gigs bekommen.« Wir hatten uns bisher immer durchgeschlagen, aber von Hoffnungen allein kann man nicht leben.
    »Dafür ist der Tisch reicher gedeckt«, meinte er aufmunternd. »Heute nacht sollte jemand Wache halten. Habe ich eben gehört, daß du dich freiwillig meldest?«
    Sein Gewürzrausch war also nur gespielt gewesen. »Ich übernehme die erste Wache«, versprach er.
    Unsere Band saß am nächsten Morgen mit verquollenen Augen im Café Sternkammer. Nach dem Frühstück walzten, quollen und staksten die ersten Hochzeitsgäste in die Halle des Glücklichen Despoten! Wir warteten im Café und stimmten unsere Instrumente. Ich versuchte mir eine Whiphid-Hochzeit vorzustellen. (Küßten sie sich nach der Trauung, verhakten sie ihre Hauer oder stießen sie ihr Kriegsgeheul aus?) Ich entdeckte zwei Turbolifte, einen Kücheneingang, den Haupteingang und eine kleine runde Luke, die einst als Notschleuse gedient haben mußte. Mein umhangtragender, langnasiger Freund Thwim hielt derweil stur ein Ende des Bartresens besetzt. Lady Vals Stab deckte rund zehn Bankettische, schleppte Essen heran, programmierte die Barkeeperdroiden, hängte Girlanden auf und bemühte sich, die Sternkammer so festlich herzurichten, wie es ihr erbärmlicher Zustand erlaubte.
    Hinter den großen Tischen standen ein Dutzend kleinere. Ich konnte fast spüren, wie Figrins Mundfalten in Erwartung einer reichen, festlich gestimmten Gästeschar zuckten.
    Aus der Halle drang ohrenbetäubender Jubel. »Sie müssen gerade getraut worden sein«, murmelte Figrin. Die ersten Gäste strömten in das Café. Figrin gab uns das Zeichen für die Auftaktnummer. Bevor wir damit fertig waren, begann ich zu schwitzen… aber nicht wegen der Hitze. Mehrere von Jabbas Schlägern hatten sich im Café eingefunden. Gehörten sie zu den geladenen Gästen? Oder hatte uns Jabba eine Reise ohne Wiederkehr zur Großen Grube von Carkoon spendiert?
    Zum wiederholten Male sah ich mich nach Valarians Sicherheitskräften um. E-522 stand neben dem Hinterausgang und war für das Fest mit glänzenden neuen Blastern und Nadlern ausgestattet worden – und mit einem funkelnagelneuen Hemmbolzen, der an seiner breiten Brust prangte. Offenbar traute sie ihrem Droiden doch nicht ganz über den Weg.
    Ein junger Mensch in sauberer, ungeflickter Kleidung und mit Schlapphut kam zu unserer Bühne geschwankt. »Spielt doch mal ›Tränen von Aquanna‹.« Er zerrte an Figrins Hosenbein, das sich über dem Stiefel bauschte. Figrin riß sein Bein los. Der Mensch wiederholte seine Bitte und wandte sich dann an mich.
    Ich wollte nicht, daß er meine Hose anfaßte. »Alles klar«, sagte ich zu ihm, holte dann tief Luft und legte los.
    Wie hätten wir wissen können, daß eine der Straßengangs von Mos Eisley eins unserer
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