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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine
Autoren: Kevin J. Anderson
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eingeprägt, kurz nachdem Jabba uns unseren Exklusivvertrag gegeben hatte: sein uralter E-522-Attentäter. E-522 hatte meinen Hals gerettet, als mich einer von Jabbas menschlichen Segelbarkenwarten beschuldigt hatte, Jabbas persönlichen Vorrat an lebenden Sommersprossenkröten zu plündern. Zum Glück hatte mir E-522 ein Alibi verschafft. Danach hatte ich mir geschworen, nach Möglichkeit jeden Kontakt mit Menschen zu vermeiden.
    Aber Jabba war ganz versessen darauf gewesen, jemanden an den Rancor zu verfüttern. Die Gerechtigkeit hätte verlangt, meinen menschlichen Verleumder zu nehmen, aber Jabba und Gerechtigkeit waren zwei verschiedene Dinge. Also hatten sie E-5 dick mit Fleischsaft beschmiert und durch die Falltür vor Jabbas Thron in die Rancorgrube geworfen. Als ihn Jabbas riesiger imitierter Sklave wieder ausgespuckt hatte, war er so beschädigt gewesen, daß sich eine Reparatur nicht mehr lohnte.
    Hatte ich wenigstens gedacht. War er zurückgekehrt, um Rache zu nehmen?
    Er trug keine Hemmbolzen. Wie eine von Blasterstrahlen zernarbte Säule auf Rädern rollte er auf uns zu. Verzweifelt sah ich mich um. Niemand wachte auf, um uns zu retten.
    Der Droide hob seine oberen Gliedmaßen. Beide endeten in Ellbogengelenken. Jemand hatte seine Waffenaufsätze entfernt – aber das machte ihn nicht hilflos. Attentäterdroiden tragen immer Ersatzwaffen bei sich.
    »Figrin D’an?« sagte er mit blechern klingender Stimme.
    »Was würdest du tun… wenn du ihn findest?« Figrin rutschte näher zu mir und bemühte sich um einen gleichgültigen Tonfall. Ich hatte noch nie einen Blaster getragen. Ich wünschte mir jetzt, einen zu haben, auch wenn er mir wahrscheinlich nicht viel genutzt hätte.
    »Ich habe eine Botschaft für ihn«, tutete der Droide. »Haben Sie keine Angst. Mein Attentatsprogramm ist gelöscht worden, und wie Sie sehen können, bin ich unbewaffnet. Mein neuer Besitzer hat mich vor dem Schrottplatz gerettet und setzt mich jetzt als Kurier ein.«
    »Er kann sich nicht an uns erinnern«, wisperte Figrin auf bithisch. »Seine Gedächtnisspeicher sind ebenfalls gelöscht worden.«
    Während ich mich langsam beruhigte, trat meine alte Einstellung gegenüber Attentäterdroiden wieder in den Vordergrund: Solange man sie sieht, muß man sich keine Sorgen machen. Er hatte nicht geschossen, bevor wir ihn entdeckt hatten, also waren wir sicher. Und ich bin mit Droiden schon immer besser zurechtgekommen als mit den meisten anderen intelligenten Wesen. Vor allem den Menschen.
    Aber E-5 all seine Waffen zu nehmen… Ebensogut hätte man mir alle Finger abschneiden können, um mein Leben zu retten.
    »Wer ist dein neuer Besitzer?« fragte ich.
    Der Droide mahnte mich zischend, leiser zu sprechen.
    Ich senkte meine Stimme. »Wer?« wiederholte ich sotto voce.
    Die Antwort war kaum hörbar. »Mistress Valarian.«
    Oho. Val, wie ihre Freunde sie nannten, eine hauerbewehrte Whiphidin, die erst vor kurzem nach Tatooine gekommen und Jabbas Erzrivalin in der Raumhafenstadt Mos Eisley war. Glücksspiel, Waffen- und Informationshandel, das übliche… aber ihr Geschäft lief prächtig. Kein Wunder, daß sie einen recycelten Kurier geschickt hatte.
    Jetzt, wo ich wußte, daß mir keine unmittelbare Gefahr drohte, lehnte ich mich an die Bühne. »Was will sie?«
    »Sie möchte Sie für eine Hochzeit engagieren, die in ihrem Hotel zum Glücklichen Despoten in Mos Eisley stattfinden wird.«
    Ich hatte vom Glücklichen Despoten schon gehört. Figrin schürzte seine Lippenfalten. »Wir spielen nicht auf Hochzeiten«, antworteten wir gleichzeitig.
    Das müssen Sie verstehen. Für einen Auftritt bei einer Hochzeit gehen zwei Tage drauf (je nach Spezies sogar drei Tage, plus die Zeit, die man braucht, um neue Stücke einzustudieren.) Man wird wie ein Tonband behandelt, muß unmögliche Phrasen wiederholen, die üblichen Hochzeitsmärsche in die Länge ziehen und bekommt obendrein noch aufgetragen, einen Tusch zu spielen, wenn das völlig entnervte Brautpaar endlich anrollt… falls es überhaupt anrollt. Dann der Empfang, wo sich jeder besäuft, bis keiner mehr einen Ton hört. All das für das halbe Honorar und die doppelte Befriedigung: Man hat geholfen, den Fortbestand einer Spezies zu sichern.
    E-5 drehte seinen flachen Kopf zu Figrin. Offensichtlich funktionierten seine Erkennungsschaltkreise noch. »Mistress Valarian hat sich einen Gemahl von ihrer Heimatwelt kommen lassen«, erklärte er.
    Gut, daß ich in diesem Moment nicht
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