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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine
Autoren: Kevin J. Anderson
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Schiffen.«
    Sie richtete ihre feuchten Facettenaugen auf ihn. »Die Schiffe… haben uns zu diesem Ort gebracht… zu dieser Welt… zwei Jahre, nachdem du geboren wurdest, Greedo.«
    »Bin ich denn nicht hier geboren… im Dschungel?«
    »Du bist dort draußen geboren« – sie wies hinauf zum Abendhimmel, zu den ersten Sternen, die durch die hohen Rankenbäume funkelten – »auf der Heimatwelt unseres Volkes, dem Planeten Rodia. Damals herrschten Mord und Totschlag. Dein Vater wurde getötet, als ich mit deinem Bruder schwanger war. Wir mußten fliehen… oder sterben.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Sie seufzte. Ihr wurde klar, daß sie ihm alles erzählen mußte. Oder fast alles. Er war inzwischen alt genug, um die Tatsachen zu erfahren.
    »Unser Volk, die Rodianer, ist schon immer ein Volk der Jäger und Krieger gewesen. Die Liebe zum Tod war stark in uns. Vor vielen Jahren, als das jagdbare Wild ausgerottet wurde, lernten wir, Vieh zu züchten, um uns zu ernähren. Aber dann begannen wir, uns gegenseitig zu jagen. Es war ein Sport.«
    »Sie… haben sich gegenseitig umgebracht?«
    »Ja, es war ein Sport. Ein tödlicher Sport. Einige Rodianer hielten es für eine Verirrung und weigerten sich, mitzumachen. Dein Vater gehörte dazu. Er war ein großer Kopfgeldjäger… aber er lehnte ab, sich an der törichten Gladiatorenjagd zu beteiligen.«
    »Was ist ein Kopfgeldjäger, Mutter?« Greedo spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief, und wartete gespannt auf die Antwort.
    »Dein Vater hat Verbrecher und Gesetzlose gejagt… oder Leute, auf deren Kopf eine Belohnung ausgesetzt war. Er war ein hochgeachteter Mann. Er hat uns sehr reich gemacht.«
    »Ist er während der Jagd getötet worden?«
    »Nein. Ein böser Clanführer, Navik der Rote, der seinen Namen dem roten Muttermal verdankt, das sein ganzes Gesicht bedeckt, mißbrauchte die Gladiatorenspiele, um Krieg gegen die anderen Clanoberhäupter zu führen. Dein Vater wurde ermordet. Man nahm uns unser Vermögen, und unser Clan, die Tetsus, wurde fast ausgerottet.
    Glücklicherweise gelang einigen von uns die Flucht mit den drei Silberschiffen, die du gefunden hast.«
    »Warum hast du Pqweeduk und mir nie von den Schiffen… und von unserem Volk erzählt?«
    »Wir haben uns verändert. Es hatte keinen Sinn, die düstere Vergangenheit heraufzubeschwören. Wir sind hier zu einem friedliebenden Volk geworden. Die Waffen werden nur hervorgeholt, wenn die Mankakatzen herumschleichen. Wir haben in unserer Ratsversammlung einen Schwur geleistet, daß die Kinder nichts von der schrecklichen Vergangenheit erfahren sollen, bis sie erwachsen sind. Ich breche jetzt diesen Schwur, indem ich dir diese Dinge erzähle. Aber du bist schon… fast so groß wie dein Vater.«
    Die Augen seiner Mutter schienen Greedo zu verschlingen. Er mochte es, wenn sie ihn auf diese Weise anschaute. Seine Haut sonderte ein angenehm riechendes Sekret ab, einen starken rodianischen Duft. Er sah sie nachdenklich an. Plötzlich gab es so viel zu lernen. Er wollte unbedingt alles erfahren.
    »Was ist das Imperium, Mutter?«
    Sie runzelte die Stirn und rümpfte die lange, bewegliche Schnauze. »Ich habe dir genug erzählt, Greedo. Vielleicht werde ich an einem anderen Tag all deine Fragen beantworten. Geh jetzt ins Bett, mein Sohn.«
    »Ja, Mutter.« Greedo sagte seiner Mutter auf traditionelle Weise gute Nacht, indem er die Saugnäpfe seiner Hand an ihre legte. Er verschwand in der kleinen Hütte und trat an das Strohbett, wo bereits sein Bruder schlief.
    Stundenlang lag Greedo wach und dachte an die Silberschiffe, an seinen Vater, den Kopfgeldjäger… und an das wunderbare Leben zwischen den Sternen.
     
     
    2. Der Rote Navik
    Einen Monat und einen Tag, nachdem Greedo und Pqweeduk die silbernen Himmelsschiffe gefunden hatten, fand Navik der Rote, Führer des mächtigen Chattza-Clans, die Tetsus.
    Greedo und sein Bruder kletterten in den Wipfel der Rankenbäume herum, als sie am Himmel einen grellen Lichtblitz sahen. Neugierig verfolgten sie, wie der Blitz wuchs und sich in ein leuchtend rotes Objekt verwandelte, das größer und größer wurde, bis sie erkennen konnten, daß es ein Himmelsschiff war, zwanzigmal größer als die kleinen Silberschiffe in der Höhle.
    Von unten drangen verängstigte Stimmen herauf. Greedo pfiff aufgeregt und glitt hastig am glatten Baumstamm hinunter, wobei er sich geschickt mit den Saugnäpfen abbremste. Sein Bruder war dicht hinter ihm.
    Sie sahen, wie
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