Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
rechte Moment war, die Vergangenheit ans Licht zu zerren, sagte schlicht: »Ich habe geträumt, dass Sie in großer Gefahr schwebten. Ich habe Sie gesehen, wie sie an Händen und Füßen gefesselt waren, geknebelt und außerdem waren Ihnen die Augen verbunden.« Sie sah voll Mitgefühl zu Marcus. »Ich wusste, dass Marcus außer sich vor Sorge war.«
    »Sie hat mich geweckt«, erklärte Julian, »und darauf bestanden, dass wir nach Sherbrook aufbrechen, weil wir hier gebraucht würden.«
    Charles nahm den Faden auf und fuhr fort: »Daphne und ich waren zu Besuch da, und als Julian kam und mir sagte, was vor sich ging, haben wir darauf bestanden, sie zu begleiten.«
    »Sie wussten, dass ich in Gefahr schwebte?«, wollte Isabel ungläubig wissen. »Aber woher?«
    Nell verzog das Gesicht. »Es ist schwer zu erklären, aber manchmal, wenn ich träume, dann sehe ich, was wirklich geschieht. Ich habe Sie gesehen und wusste, dass wir kommen müssen.«
    Isabels Augen wurden rund. »Oh, wie aufregend!«, rief sie. Sie schaute Daphne an. »Und Gespenster? Sie haben wirklich und wahrhaftig Gespenster gesehen?«
    Daphne lächelte. »Ja. Es war in dem Moment ziemlich furchteinflößend, aber jetzt ruhen ihre Geister in Frieden.«
    Bedauernd stellte Isabel fest: »Sie haben solche Abenteuer erlebt! Ich wünschte, ich wäre da gewesen, um die Gespenster selbst zu sehen. Mir ist noch nie etwas so Aufregendes passiert.«
    Marcus konnte das so nicht stehen lassen und schaltete sich ein: »Du bist schließlich entführt worden. Man hat dich für ein Lösegeld festgehalten. Du hättest sterben können! War das nicht aufregend genug für dich? Für mich war es das auf jeden Fall!«
    Charles lachte. »Ich habe dir ja gesagt, dass eine Frau dich aus deinem Trott reißen würde.«
    Um Marcus’ Lippen spielte ein unendlich zärtliches Lächeln, als er Isabel anschaute, und ohne sich darum zu kümmern, wer hörte, was er sagte, erklärte er: »Allerdings. Ich habe mir nur nie vorstellen können, dass sie mich außerdem zum glücklichsten Mann auf der Welt machen würde.«
    Aber so leicht ließ sich Isabel nicht ablenken, und Marcus musste lachen, als sie ungerührt in die Runde schaute und fröhlich fragte: »Könnte mir dann bitte jetzt jemand von den Gespenstern erzählen?«

Epilog

    D ie Zeiger der Uhr näherten sich drei Uhr morgens, als der Herzog von Roxbury in sein prächtiges Stadthaus zurückkehrte. Um den Schein zu wahren, hatte er ein oder zwei Stunden bei White’s Karten gespielt, aber er hatte sich dabei nicht gut unterhalten, da seine Gedanken sich um das vermisste Memorandum drehten und das, was daraus folgerte, statt um die Karten in seiner Hand. Lord Thornes Ankunft kurz vor Mitternacht war unerwartet gewesen, die Nachricht, die er brachte, war niederschmetternd. Ich war so sicher, dass wir das Memorandum zurückbekommen, dachte Roxbury, während er geistesabwesend den Hut und die Handschuhe seinem Butler reichte. So sicher. Doch ich habe mich geirrt. Zwar hatte ich recht, überlegte er weiter, Whitley zu verdächtigen, aber ich lag falsch, als ich dachte, dass andere wie Le Renard, der Fuchs, nicht schon längst Witterung aufgenommen haben. Er runzelte die Stirn. Aber die Entführung und der Diebstahl aus Sherbrooks Safe trugen so gar nicht die Handschrift des Fuchses. Nein, es gab noch weitere Mitspieler, die er übersehen hatte.
    Innerhalb von Minuten, nachdem Lord Thorne bei ihm eingetroffen war, hatte Roxbury mehrere der führenden Generäle unterrichtet. In diesem Moment waren sie vermutlich damit befasst, andere Landungsstellen zu prüfen; er wusste, dass in den nächsten Stunden nichts Wesentliches erreicht werden würde. Erst wenn die Horse Guards am Morgen in voller Besetzung waren, würde die wahre Arbeit beginnen.
    Seine Gedanken verweilten einen Augenblick bei Lord Thorne, der oben schlief. Jack war blass vor Erschöpfung von seinem wilden Ritt nach London gewesen, er hatte sich kaum auf den Füßen halten können, als er in Roxburys Bibliothek geführt wurde, und sobald er berichtet hatte, was geschehen war, hatte Roxbury darauf bestanden, dass er über Nacht blieb. Jack hatte das Angebot dankbar angenommen, zumal er wusste, dass es für große Unruhe sorgen würde, wenn er unangemeldet zu dieser Nachtstunde in seinem Stadthaus auftauchte. Roxbury seufzte. Der junge Mann hatte sein Bestes gegeben. Garrett musste erst noch von der Katastrophe unterrichtet werden, und Roxbury freute sich wirklich nicht darauf,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher