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Sturm der Barbaren

Titel: Sturm der Barbaren
Autoren: L. E. Modesitt
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Edelmänner der Barbaren und leben in größerem Luxus und in saubereren Häusern als sie«, murmelt der Kaiser. »Und so soll es auch bleiben.« Er dreht sich um und durchquert die Große Halle, schreitet durch die drei Stockwerke hohen vergoldeten Türen, die sich so leise und schnell öffnen, dass ein Beobachter, der gerade zwinkert, den Vorgang übersehen könnte. Zwei Gestalten folgen ihm, sie stecken in grünen Uniformen mit silbernen Verzierungen, beide tragen Handfeuerlanzen – die nur von der Palastwache und den Spiegellanzenkämpfern benutzt werden, die den Palast des Lichts bewachen.
    Kaiser Toziel – er selbst lässt die vielen Namenszusätze weg, wenn er von sich spricht – schreitet durch die sich lautlos öffnende, mit Cupridium verkleidete Tür, die zum Geheimgang führt, welcher ihn zum kleinen Audienzsaal bringt. Nach einem kurzen Augenblick der Besinnung durchschreitet er den Torbogen und lässt sich auf dem reich mit Malachiten und Silber verzierten Stuhl auf einem Podium nieder. Er blickt in einen Raum mit Marmorfußboden, der lediglich groß genug ist für zwei oder drei der cyadorischen Feuerwagen, die ohne Unterlass über die Große Nordstraße fahren.
    Die Wartenden begeben sich über die schimmernden, tadellos sauberen, weißen Kacheln nach vorn, verbeugen sich vor dem Podium und überbringen ihre Ehrerbietung.
    »Eure Majestät …«
    »Majestät …«
    Toziel winkt den Major-Kommandanten der Lanzenkämpfer heran, der zur Linken derer steht, die auf seinen Bericht warten. »Wenn Ihr so freundlich wärt, Rynst’alt …«
    »Etwa zehn Züge boten die Barbaren für ihren Angriff auf Pemedra auf und fast genauso viele für den Angriff auf Inividra. Derartige Angriffe haben wir noch nicht erlebt, nicht auf die Außenposten, nicht in vielen Jahren. Die Spiegellanzenkämpfer töteten ungefähr die Hälfte der Barbaren im ersten Angriff, etwa ein Drittel im zweiten. Die Barbaren verschwanden, wie erwartet, in den Grashügeln. Sie scheinen so zahlreich zu sein wie die Grashalme auf jenen Hügeln.« Der grauhaarige Offizier in der beige-grünen Uniform verbeugt sich leicht bei seinen letzten Worten, als wollte er sich entschuldigen. »Wir haben zusätzliche reich bestückte Feuerlanzen nach Norden geschickt und auch neue Lanzenkämpfer.«
    »Danke, Rynst’alt.« Die in Silber gekleidete Gestalt mit dem müden Gesicht verlagert das Gewicht auf dem verzierten Silberstuhl und dreht den Kopf zum goldäugigen Magier, der gekreuzte Cupridiumblitze auf der Brust seiner Tunika trägt.
    »Der Versorgungsturm produziert weiterhin das Chaos für die Lanzen und Feuerwagen, Majestät. Wir mussten diesen Herbst beinahe doppelt so viele Wagen bestücken, verglichen mit den Jahren der letzten Generation.«
    Toziel nickt. »Hochlektor Chyenfel’elth, können wir einen der Türme, die den Verwunschenen Wald bewachen, von der Stelle bewegen?«
    »Nein, Majestät.« Chyenfel’elth verbeugt sich. »Der Versuch, sie zu bewegen, würde ein viel zu großes Wagnis bedeuten.«
    »Könnte man vielleicht die Lanzen mit Chaos aus diesen Türmen versorgen? Sie könnten dann auf dem Großen Kanal hinunter nach Fyrad geschafft werden.«
    »Das wird uns jetzt gelingen. Aber für wie viele Jahre, wissen wir nicht. Ihr solltet daran denken, Majestät, dass zwei der Wachtürme schon ausgefallen sind. Wir werden das gesamte Chaos aus den verbliebenen Türmen brauchen, um die dauerhafte Sperre aufrechtzuerhalten, der Ihr zugestimmt habt, Majestät.«
    »Ihr wisst also nicht einmal, ob Ihr diese Aufgabe überhaupt erfüllen könnt«, stellt Toziel fest.
    »Wir müssen es versuchen, Majestät. Die Türme werden nicht ewig von Bestand sein.«
    »Und wenn ich meine Zustimmung widerrufe?«
    »Ihr tut, was Ihr für richtig haltet, Majestät. Die Magi’i werden gehorchen.«
    »Wie lange wird es dauern, diese Sperre aufzubauen?«
    »Genau genommen ist es keine Sperre«, äußert Chyenfel vorsichtig.
    »Aber sie wird doch den Verwunschenen Wald in Schach halten können, oder nicht?«
    »Ja, Majestät. Wir können aber nicht sagen, wie lange der Vorgang dauern wird. Wir rechnen mit vollen zwei Jahreszeiten, wenn alles gut geht.«
    »Und das wird dem Reich des Chaos für die kommenden Generationen Schutz bieten? Und den Wald davon abhalten, Cyador zurückzuerobern?«
    »So wie schon besprochen …«, meint Chyenfel leise.
    »In geringerem Umfang natürlich, ich weiß.«
    »Ja, Majestät.«
    »Ich werde es überdenken und mit der Hand
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