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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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gäbe, wären dir inzwischen Hörner und Hufe gewachsen«, entfuhr es ihr. Dunkle Flecken brannten unter ihren makellosen Wangenknochen, und ihr schöner Busen hob und senkte sich im schnellen Rhythmus ihrer Atemzüge.
    Jeb wartete. Es war entweder das, oder er hätte in den Misthaufen springen und versuchen können, sich dort zu verstecken.
    »Dachtest du wirklich, ich würde dich nicht eines Tages finden?«, fragte sie, und obwohl ihre Augen noch immer zornig funkelten, war ihr Ton schon weniger hysterisch als zuvor. Beruhigte sie sich? Sicher war das nicht, und er durfte auf keinen Fall zu optimistisch zu sein, wozu er von Natur aus neigte.
    »Wahrscheinlich bin ich einfach nur nie auf die Idee gekommen, dass du mich suchen könntest«, erwiderte er ehrlich. Zutiefst erschüttert über die Entdeckung, dass das halbe Leben seines Vaters - und dadurch auch ein Großteil seines eigenen eine Lüge gewesen war, und angesichts der Möglichkeit, dass er verlieren würde, was ihm auf der Welt am liebsten war - die Triple M -, war er nach Tombstone geflohen. Durch eine Verfügung des allmächtigen Angus McKettrick würde die Ranch an den ersten seiner drei Söhne gehen, der heiratete und dem alten Herrn ein Enkelkind schenkte. Es war ein Wettbewerb, den Jebs ältester Bruder Rafe schon fast gewonnen hatte, indem er sich mit Emmeline vermählte. Und nun war auch Kade verheiratet und nach wie vor im Rennen.
    Seine eigene Aussichten waren ihm damals mehr als schlecht erschienen - wer hätte gedacht, dass sie sogar noch schlechter werden könnten?
    Damals hatte Jeb vorgehabt seine Sorgen im Alkohol zu ertränken, so viele Tanzmädchen wie nur möglich zu beglücken und Poker zu spielen, so oft er konnte. Stattdessen war er jedoch der temperamentvollen Miss Wakefield begegnet, und all seine schönen Pläne waren prompt außer Kontrolle geraten. Oh ja, vom Augenblick an, als er mit Chloe vor einem Laden in Tombstone zusammengestoßen war, hatte Chaos sein Leben bestimmt.
    Du liebe Güte, er wäre sogar in OK Corral besser dran gewesen, wenn er sich mit den Clantons und McLaurys gegen Doc Holliday und die Earps verbündet hätte. Dann hätte er zumindest eine Chance gehabt, zu kämpfen.
    Waren das Tränen, was er da in ihren Augen schimmern sah? Lieber Gott, bloß das nicht. Denn trotz allem würde er sich lieber bei lebendigem Leib die Haut abziehen lassen, als sie weinen zu sehen.
    »Du und ich, wir sind verheiratet«, sagte sie und hob ihre linke Hand, an der sein Ring im kühlen Sonnenschein dieses Oktobernachmittags glitzerte. Wieder schoss ihr die Farbe ins Gesicht. »Oder hast du das bereits vergessen?«
    Er nahm seinen Hut ab, setzte ihn aber nur einen Moment später wieder auf und zog ihn so tief in die Stirn, dass die Krempe einen Schatten über seine Augen warf. Er hatte mindestens ein Dutzend Mal über das gleiche Thema nachgedacht, sein Gewissen erforscht und all die wenig schmeichelhaften Argumente abgewogen, die gegen ihn erhoben werden könnten, und jedes einzelne abgeschossen wie eine in die Luft geworfene Blechdose. Aber nichts von all dem hatte ihn auf diese eine, unvermeidliche Konfrontation vorbereitet.
    Der Misthaufen begann von Minute zu Minute einladender auszusehen.
    »Dass wir geheiratet haben, war ein Fehler«, sagte er in einem, wie er hoffte, halbwegs vernünftigen Ton. Für einen Moment war er wieder in Tombstone, ein glücklich verheirateter Mann seit einer knappen Stunde, mit Flitterwochen vor sich, der plötzlich auf der Straße von einem Fremden angesprochen und mit dem unwiderlegbaren Beweis konfrontiert wurde, dass er der größte aller Narren war. »Es hätte gar nicht erst geschehen dürfen.«
    Er sah, wie sie bei seinen Worten zusammenzuckte und dann wieder vor Zorn errötete. »Na endlich einmal etwas, worüber wir einer Meinung sind«, sagte sie. »Ich hätte dir nicht einmal die Tageszeit sagen sollen! «
    »Fahr zurück nach Tombstone, Chloe«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme.
    »Das kann ich nicht«, versetzte sie mit einem empörten kleinen Seufzer. »Dank dir und dieser Szene, die du im Broken Stirrup Saloon gemacht hast, habe ich meine Stelle als Lehrerin verloren. Laut der Vorsitzenden der Schulverwaltung übe ich einen schlechten Einfluss auf die Kinder aus. Deshalb bin ich dir hierher gefolgt - um dir zu sagen, dass du mein Leben ruiniert hast!«
    »Na ja, mag sein, dass ich ein bisschen überreagiert habe im Broken Stirrup«, gab er widerstrebend zu. Wahrscheinlich hatte er
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