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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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der Teufel selbst, der sich als Engel ausgab. Verflucht sei seine nichtswürdige Seele.
    Chloe wandte ihre Aufmerksamkeit den beiden Frauen in der Küche zu. Die eine war jung und hatte goldbraunes Haar und kluge blaue Augen; die andere war mittleren Alters, sanft, klein und von spanischer Abstammung. Sichtlich stolz präsentierte Angus Chloe als Jebs Braut, und dann stellte er ihr die erste Frau als Kades Frau, Mandy, vor und die zweite als seine eigene, Concepcion.
    Beide Frauen begrüßten sie sehr herzlich, mit freundlichem Lächeln und neugierigen Blicken, die Chloe erröten ließen, wenn auch nicht ganz so heftig wie zuvor bei ihrem Streit mit Jeb. Was sollten die Frauen nur über sie denken, so schrecklich schlampig sie mit ihrem aufgelösten Haar und ihrer zerknitterten und verschmutzten Reisekleidung aussehen musste. Außerdem hatten sie gewiss von Kade und Rafe auch schon die beschämende Geschichte über ihre stürmische Ankunft gehört. Die beiden hatten ja auf dem Hof gestanden, ihre wilde Fahrt zur Triple M beobachtet und waren so nett gewesen, ihr den Weg zu ihrem jüngeren Bruder zu weisen.
    »Bitte setz dich doch«, sagte Concepcion, während sie einen Becher aus einem Regal und eine große Kaffeekanne vom Herd nahm, um ihr einzuschenken. Erst in diesem Moment bemerkte Chloe, dass die ältere Frau ein Kind erwartete.
    Ein leiser Neid begann Chloe zu beschleichen, als sie nickte und sich auf den ihr von Angus zugewiesenen Platz setzte, den Stuhl gleich rechts von dem, den er für sich selbst zurückgezogen hatte.
    »Hast du Hunger, Chloe?«, fragte Mandy höflich. »Concepcion und ich haben Kuchen gebacken - du kannst zwischen Kirsch, Pfirsich und getrockneten Äpfeln wählen.«
    Chloe merkte plötzlich, dass sie wirklich hungrig war. Sie hatte nichts mehr gegessen, seit sie Tombstone gestern verlassen hatte, um eine Postkutsche nach Norden zu besteigen, ohne auch nur im Traum daran zu denken, dass sie dem Mann begegnen würde, der sie umworben, geheiratet und verlassen hatte, und das alles in weniger als einem Monat. Sie schluckte, während sie nickte. »Ja, bitte«, sagte sie. »Kirschkuchen wäre wunderbar.«
    Concepcion reichte ihr eine dampfend heiße Tasse Kaffee und füllte eine andere auf, die Angus anscheinend hatte stehen lassen, als er hinausgegangen war, um die Auseinandersetzung zwischen ihr und Jeb zu schlichten. Mandy schnitt ein großzügiges Stück Kirschtorte ab, servierte es ihr auf einem hübschen Porzellanteller und gab ihr dann eine Kuchengabel.
    »Danke«, sagte Chloe und wünschte, sie hätte sich in dem Hotel in der Stadt die Zeit genommen, zu baden, sich umzuziehen und zu frisieren. Aber sie hatte Jeb sofort gesehen und war so wütend geworden, dass sie den ursprünglichen Grund für die Reise vergessen hatte - das zerknitterte, viel zu spät erhaltene Telegramm in ihrer Handtasche mit der Nachricht, dass John Lewis, ihr Onkel, schwer erkrankt war. Außerdem hatte sie im Epithaph gelesen, dass in Indian Rock eine Lehrerin gesucht wurde.
    Ein Blick auf Jeb McKettrick, als er aus dem Bloody Basin Saloon schlenderte, hatte all diese edlen Ziele prompt aus ihrem Kopf vertrieben, und sie war voller Wut den ganzen Weg hierher gefahren, um sich seinen Skalp oder zumindest eine elende Entschuldigung von ihm zu holen.
    Während ihrer kurzen, aber leidenschaftlichen Verbindung hatte Jeb, dieses verlogene Stinktier, ihr erzählt, er lebe außerhalb von Stockton, Kalifornien. Er hatte gesagt, er liebe sie, hatte ihr Blumen und Süßigkeiten gekauft und sie trotz seiner offenkundigen Unbesonnenheit und Rücksichtslosigkeit um den Finger gewickelt und für sich gewonnen. Bei mehr als einer Gelegenheit hatte er seinen Hals riskiert, um ihr zu imponieren, hatte Pferde geritten, die Satan selbst nicht zu besteigen wagen würde, und einmal war er fast in einen Schießerei mit einem Mann geraten, der es an dem nötigen Respekt ihr gegenüber hatte fehlen lassen. Das Schlimmste jedoch war, dass er sie in sein Bett gelockt hatte, nicht nur einmal, sondern mehrmals, und eine Seite in ihr zum Vorschein gebracht hatte, die sie rückblickend entsetzte und erstaunte.
    jetzt, in der geräumigen, ganz normalen Küche der Triple M, errötete sie heiß, wenn sie sich an die hemmungslose Leidenschaft, mit der sie auf ihn reagiert hatte, erinnerte.
    Sie blickte zur Hintertür, die fest geschlossen war, und fragte sich fast gegen ihren Willen, ob ihr davongelaufener Bräutigam sich blicken lassen würde oder
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