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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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doch mehr von seinem alten Herrn, als ihm lieb war. Er konnte Angus McKettricks Stolz und Sturheit in seinem Herzen spüren, wo sie um Platz neben dem Feigling kämpften. Im Grunde genommen war er aber hauptsächlich wütend auf sich selbst, dass er sich überhaupt erst von Chloe in die Flucht hatte schlagen lassen. So viele Leute in der Stadt hatten ihn zu seinem Pferd rennen und davongaloppieren sehen, dass wahrscheinlich niemals Gras über die Sache wachsen würde. Mal ganz abgesehen von dem Schauspiel, das er zudem auch noch seinen Brüdern vor wenigen Minuten geboten hatte, als er völlig außer sich angeritten gekommen war und Rafe und Kade angefleht hatte, ihn zu verstecken. Und der liebe Himmel wusste, was sie ihr gesagt hatten, als sie angehalten hatte, um mit ihnen zu sprechen! Er trat auf sie zu und empfand eine gewisse Genugtuung, als sie einen Schritt zurücktrat. »Außerdem hatten wir das alles schon geregelt, bevor ich Tombstone verlassen habe. Was mich betrifft, hast du bekommen, was du verdienst.«
    Sie erinnerte ihn an einen kurz vor dem Überkochen stehenden Wasserkessel, ihr Kopf schien kurz vor dem Explodieren, und er wappnete sich, um nicht von dem entweichenden Dampf verbrüht zu werden. »Du hast die meiste Zeit geredet, falls du das Vergessen hast«, beschuldigte sie ihn. »Du hast mir keine Chance gegeben, irgendetwas zu erklären!«
    Er riss ihr die Wagenpeitsche aus der Hand und schleuderte sie weg. Wenn sie sie sich wiederholen wollte, würde sie sich bis zu ihrer hübschen kleinen Nase in Pferdemist wiederfinden, wörtlich und auch im übertragenen Sinne. »Nachdem ich dein Hochzeitsbild gesehen hatte, Miss Wakefield, und der Mann, neben dem du auf dieser Daguerreotypie standst, zufällig nicht ich war, waren ja wohl keine weiteren Erklärungen mehr nötig!«
    Ihre Augen weiteten sich, als hätte er sie geschlagen, und ihre Lippen wurden schmal. Sie gab die kleine Distanz auf, die sie gerade noch zwischen sie gebracht hatte, und blieb ganz dicht vor ihm stehen. »Bitte hör auf, dich selbst als den Leidtragenden hinzustellen«, fauchte sie ihn an. »Du hast nichts von all dem ernst gemeint, was du sagtest, als du mich umworben hast, und das weißt du verdammt gut, du ... du ... «
    Schuldgefühle stiegen in ihm wie der Schaum in einem frisch gezapften Bier auf, aber er schob sie beiseite und biss die Zähne so fest zusammen, dass sie schmerzten. »Ja?«
    Sie war absolut rebellisch, eine durch nichts einzuschüchternde Texanerin, die ganz allein Fort Alamo verteidigte. »Du hast mich benutzt«, wiederholte sie. »Du wolltest eine Frau und ein Kind, damit du diese Ranch bekommen konntest!«
    Er erlaubte sich ein anmaßendes Achselzucken, obwohl es ihn überraschte, dass sie von der absurden Forderung seines Vaters wusste. »Ich hatte den Eindruck, dass du durchaus willig warst.«
    Und da hob sie ihre Hand und schlug ihn mitten ins Gesicht. Wut durchflutete ihn, so rein und intensiv, dass es schon beinahe ein Vergnügen war. Er packte sie an ihren Handgelenken, um einen weiteren Angriff zu verhindern, doch gegen ihre Füße konnte er leider nicht viel ausrichten. Er konnte von Glück sagen, wenn sie ihn nicht mit einem dieser spitzen Schuhe, die sie trug, gegen das Schienbein trat.
    »Du Schuft!«, fauchte sie. »Du gewissenloser Lump!«
    Er verstärkte seinen Griff, gab sich aber alle Mühe, ihr nicht wehzutun. »Bist du den ganzen weiten Weg gekommen, um mir das zusagen?«, versetzte er. »Dann hast du das ja jetzt erledigt. Steig in deinen Wagen, Chloe, und fahr heim zu deinem Mann!«
    Sie versuchte mit aller Kraft, sich zu befreien, und stotterte, weil sie zu wütend war, um auch nur ein einziges vernünftiges Wort herauszubringen. Ihre Miene ließ keinen Zweifel, dass sie den Wunsch hegte, ihm sämtliche Knochen zu brechen, dennoch ließ Jeb ihre Handgelenke nicht los.
    Ihre Augen glitzerten von Tränen, und sie versuchte nicht einmal, sie zu verbergen. »Ich würde dich jetzt am liebsten umbringen«, informierte sie ihn, und er wusste, dass es ihr damit auch ernst gemeint war. »Jack Barrett ist nicht mein Mann - das bist du, Jeb!«
    »Was zum Teufel geht hier vor?«
    Beim Klang dieser nur allzu vertrauten Stimme wandten Jeb und Chloe den Kopf, und er sah ein paar Schritte entfernt seinen Vater stehen, seine Daumen in die Gürtelschlaufen gesteckt. Angus McKettrick war ein sehr großer Mann und so rau wie die texanischen Prärie, der er entstammte, und im Augenblick wirkte er streng
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